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Start rundumadum Kabarettistin Lisa Fitz beim Scharfrichter: „Veranstaltung überdenken“

Kabarettistin Lisa Fitz beim Scharfrichter: „Veranstaltung überdenken“

veröffentlicht von da Hogn | 09.04.2018 | 2 Kommentare
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Passau. „Verbreitung von antisemitischen Codes und verschwörungsideologischen Denkmustern“ – so lautet der Vorwurf des Münchener Journalisten Felix Balandat, der sich gegen die Kabarettistin, Schauspielerin und Sängerin Lisa Fitz richtet, die Anfang Mai im Redoute-Theater Passau auf der Bühne stehen wird. Veranstalter ist das renommierte ScharfrichterHaus um dessen Inhaber und Betreiber Matthias Ziegler. An ihn wendet sich Balandat mit den Worten: „Ich bitte Sie, auch als langjähriger Gast Ihres Hauses, diese Veranstaltung zu überdenken.“

Steht in der Kritik: Die in Hebertsfelden im Landkreis Rottal-Inn beheimatete Kabarettistin Lisa Fitz. Foto: Lena Busch/lisa.fitz.de/bildergalerie

Der Song von Lisa Fitz, der dem Münchener Journalisten und Referenten für Medien- und Öffentlichkeitsarbeit sauer aufstößt und nach dessen Veröffentlichung für kritische Stimmen u.a. in der Frankfurter Rundschau („Leider spielt sie mit ihrem neuesten Stück auf der Klaviatur der Rechten und setzt auf Provokation durch Verschwörungstheorien“), der Münchener Abendzeitung („Wirrer Song voller Verschwörungstheorien“) und in der „Welt“ („Der ganze Liedtext ist voller Codes“) sorgte, trägt den Titel „Ich sehe was, was du nicht siehst“. Darin heißt es unter anderem (siehe auch Video weiter unten):

„Der Schattenstaat, die Schurkenbank, der Gierkonzern/Wer nennt die Namen und die Sünden dieser feinen Herrn?/Der Rothschilds, Rockefeller, Soros & Konsorten/die auf dem Scheißeberg des Teufels Dollars horten.“

„Tragen Sie nicht dazu bei, dass dies auch in Passau geschieht“

„Der Verweis auf die jüdische Bankiersdynastie Rothschild und die Vorstellung, eine kleine, verschworene, gierige, diabolische Gruppe würde im Verborgenen die Ökonomie kontrollieren, sind klassische antisemitische Codes und Erklärungsmuster“, schreibt Balandat in einer Email an Ziegler, die auch dem Hog’n sowie weiteren regionale Medien vorliegt. „Entsprechend rezipieren vor allem obskure verschwörungstheoretische Medien den jüngsten Output von Lisa Fitz“, behauptet der 29-Jährige. Die Kabarettistin suche dabei bewusst die Nähe zu jener Szene: „Sie kooperiert intensiv mit Heiko Schrang, der Bücher wie ‚Die Souveränitätslüge‘ oder ‚Die Jahrhundertlüge, die nur Insider kennen‘ veräußert und auf dessen YouTube-Kanal ‚Ich sehe was, was du nicht siehst‘ veröffentlicht wurde“, so der Vorwurf Balandats.

Felix Balandat arbeitet bei der Europäischen Janusz Korczak Akademie, einer jüdischen Bildungseinrichtung. „Auch beruflich bedingt setze ich mich regelmäßig mit Antisemitismus auseinander“, so der 29-Jährige, der sich jedoch, wie er betont, als Privatperson an das Scharfrichterhaus wendet. Foto: privat

Ihm zufolge sei zu befürchten, dass Fitz derartige Positionen auch mit ihrem neuen Programm „Flüsterwitz“ in Passau auf die Bühne bringen wird. Balandat: „So ist die Veranstaltungsankündigung komplett im Jargon der Verschwörungstheoretiker gehalten: Fitz wird als mutige Tabubrecherin imaginiert, deren ‚Systemkritik‘ von ‚mysteriösen‘ Kräften zensiert werde. Sogar von einer ‚Meinungsdiktatur‘ ist in AfD’scher Manier die Rede.“

Des Weiteren schreibt Felix Balandat: „Natürlich distanziert sich Fitz vom Antisemitismus. Dieser ist in seiner expliziten, offenen Form zum Glück (noch) gesellschaftlich geächtet.“ Seiner Meinung nach beginne Antisemitismus nicht erst dann, wenn gewaltbereite Neonazis „Juden raus“ rufen. Er sagt:

„Antisemitismus ist eine umfassende Welterklärung, welche in gutes, ehrliches, „schaffendes“ und gieriges, zerstörerisches, „raffendes“ Kapital einteilt und im gesamten politischen Spektrum Widerhall findet. Es ist die Antwort auf die Frage, wie es denn möglich sei, dass guten, rechtschaffenden Menschen böse Dinge geschehen.“

Die unverstandenen Verwerfungen der Moderne würden im Antisemitismus mit den Juden identifiziert. „Das tut Fitz nicht explizit – sie benutzt – ob willentlich und wissentlich oder nicht – besagte Codes, bei denen jeder, der dieses Weltbild teilt, weiß, wer und was gemeint ist.“ Die Codierung erfülle laute Balandat einen weiteren Zweck: „Wird man zur Rede gestellt, kann man sich als unschuldiges Opfer von Meinungsdiktatoren, die die Antisemitismuskeule schwingen, präsentieren.“ Eine Argumentation, die sich in der Veranstaltungsankündigung wiederfinde. „In den vergangenen Jahren sind in Deutschland diese teils wirren, aber gefährlichen Erklärungsmuster immer populärer geworden. Bitte tragen Sie nicht dazu bei, dass dies auch in Passau geschieht“, richtet sich der Münchener, der in Passau sein Studium absolvierte, an Veranstalter Matthias Ziegler.

Fitz: „Geschichte als eine einzige Abfolge von Konspirationen“

Konfrontiert mit den Aussagen Balandats, heißt es von Seiten der Passauer Kleinkunstbühne:

„Das Scharfrichterhaus ist seit jeher ein Ort für freie Meinungsäußerung und die Freiheit der Kunst. Das soll auch so bleiben. Wir machen uns die Äußerungen von Lisa Fitz in ihrem Lied ‚Ich sehe was, was du nicht siehst‘ nicht zu Eigen. Eine Absage der Veranstaltung wäre aber nur Wasser auf die Mühlen derer, die tatsächlich Verschwörungstheorien und Populismus verbreiten. Es sind alle herzlich eingeladen, sich selbst ein Bild von Lisa Fitz‘ Auftritt zu machen und anschließend zu diskutieren. Das halten wir für den besseren Weg als der Versuch, Künstlern die Bühne wegzunehmen.“

Laut Matthias Ziegler sagt die Künstlerin selbst zu den Vorwürfen, „sie wünsche sich mehr mutige Journalisten, die helfen, reelle Verschwörungen aufzuklären, anstatt wie eine Papageienhorde nur immer das Wort Verschwörungstheorie zu krähen. Die Geschichte sei eine einzige Abfolge von Konspirationen, Putschen und Verschwörungen, die oft erst 10 bis 30 Jahre später als Realität aufgedeckt wurden“.

Hier das Video mit dem Songtext, veröffentlicht auf dem Youtube-Kanal „SchrangTV“:

Auf ihrer Facebookseite, so der Scharfrichter weiter, distanziere sie sich von Antisemitismus, nicht aber von der Kritik an der Hochfinanz, nicht-steuerzahlenden Konzernen wie IKEA und Starbucks, sowie Goldman Sachs etc. Zudem freue sie sich darüber, dass eben dieses Lied „Ich sehe was…“ beim Deutschen Kabarettarchiv unter am 29.1.2018 auf deren Internetseite eingestellt wurde. 

„Wenn nötig, mittels öffentlicher Debatte intervenieren“

Felix Balandat zeigt dafür wenig Verständnis. Er sagt: „Antisemitische Codes und Stereotype sollten nirgendwo Platz finden. Es erschrecke ihn, wie „normal“ derartige Ansichten mittlerweile seien. „Dagegen möchte ich etwas tun: Bewusstsein schaffen und – wenn nötig – mittels öffentlicher Debatte intervenieren. Ich schätze das Scharfrichterhaus und habe mir von einer Institution, die Platz für Kritik bietet, eigentlich erwartet, dass sie ein Bewusstsein für diese Problematik hat.“

da Hog’n

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Kommentar: Liebe Frau Fitz, diese Welt ist komplizierter! Kein Interesse für die Welt – dann kommt sie halt zu uns!
Schlagwörter: antisemitische Codes, Antisemitismus, EJKA, Europäische Janusz Korczak Akademie, Felix Balandat, Goldman Sachs, Heiko Schrang, Ich sehe was was du nicht siehst, Kabarettistin Lisa Fitz, Lisa Fitz, Lisa Fitz Ich sehe was was du nicht siehst, Matthias Ziegler, Rockefeller, Rothschild, Scharfrichterhaus, Scharfrichterhaus Passau, Soros, Verschwörung, Verschwörungstheorie
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2 Kommentare bei "Kabarettistin Lisa Fitz beim Scharfrichter: „Veranstaltung überdenken“"

  1. Gerd Weghorn sagt:
    10. April 2018 um 01:01 Uhr

    „Verbreitung von antisemitischen Codes und verschwörungsideologischen Denkmustern“ – so lautet der Vorwurf des Münchener Journalisten Felix Balandat.“
    Herr Bandalet weiß genau, dass die Kritik von Lisa Fitz nicht antisemitisch, sondern zionismuskritisch ist – und dennoch will er sie unterdrücken (lassen).
    Chapeau für die grundgesetzkonforme Abfuhr, die er von den Veranstaltern erhalten hat.
    Meine Prognose: Herr Bandalet würde in einer Diskussion mit Lisa Fitz jämmerlich versagen, da ihre Analyse der Wirklichkeit nicht zu widerlegen ist.

    Antworten
  2. Eva sagt:
    11. April 2018 um 14:15 Uhr

    „Herr Bandalet weiß genau, dass die Kritik von Lisa Fitz nicht antisemitisch, sondern zionismuskritisch ist – und dennoch will er sie unterdrücken (lassen).“ Wie bitte? Was ist am Zionismus falsch?
    Als Zionismus bezeichnet man heute die Bewegung, die einen jüdischen Staat im Eretz Israel, dem neuzeitlichen Palästina, fordert und fördert. Der Glaube, die Juden bräuchten einen eigenen Staat in diesem Gebiet, ist etwa 150 Jahre alt. Doch die Hoffnung, nach Israel zurückzukehren ist deutlich älter. Sie ist ein Bestandteil der jüdischen Gedankenwelt und Liturgie seit der Zerstörung des zweiten Tempels in Jerusalem und der Vertreibung durch die Römer.
    Ich selbst bezeichne mich als Zionistin. Jetzt sage mir inwieweit das für dich kritikwürdig ist @Gerd.

    Antworten

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