Kanau/Böhmzwiesel. Ein Bett, ein Ofen, ein Tisch, zwei Stühle, ein paar Bücher, einige Haushaltsutensilien. Recht viel mehr ist es nicht, was Peter Voglsperger, der aus Vornbach am Inn stammt, zum Leben braucht. Vereint auf etwas mehr als zehn Quadratmetern. Dazu die zwei riesigen Fenster, durch die er die Natur, seine unmittelbare Umgebung, zu jeder Jahreszeit beobachten kann. Es wirkt gemütlich in seinem kleinen, selbstgebauten Häuschen am Rande des Bayerwald-Dorfes Kanau bei Böhmzwiesel, in dem er seit gut einem Jahr lebt. Ganz allein. Ohne Strom. Ohne Heizung. Ohne Wasser.
Die Zeit zu haben hier zu sitzen, Kaffee zu trinken und aus dem Fenster zu schauen, zu sehen, wie die Blätter vom Baum fallen. Mal ein Buch zu lesen. Dann wieder etwas zu arbeiten. Das ist es, was der Mann mit den freundlichen Augen zu schätzen gelernt hat. Das ist es, was ihn erfüllt. Sich seine Zeit selbst einteilen zu können. Ein Leben ohne Kompromisse, auf die eigenen Bedürfnisse ausgerichtet, auf das Wesentliche reduziert.
„Für die Leute im Dorf bin ich der Einsiedler – aber im positiven Sinne. Das Image stresst mich nicht“, sagt er, der sich selbst nicht als „klassischen Eremiten“ bezeichnen würde – denn er ist von Zeit zu Zeit gerne bei den Menschen, spricht mit ihnen, hilft ihnen bei der Gartenarbeit, trinkt auch mal ein Bierchen am Stammtisch mit. An einem bestimmten Image will er nicht festhalten, will nicht der große Reisende sein, auch nicht der Bildhauer.
„Ich habe nicht die fixe Vorstellung von dem, wer ich sein möchte. Wenn ich das, was mir am Herzen liegt, mache, bin ich auf einem guten Weg“, sagt er. „Im Moment finde ich das Leben bei der Bildhauerei lebenswert.“ Sie ist es, die ihm erstmals so etwas wie Struktur in seinem Dasein verschafft. Und den richtigen Blick auf die Dinge. Die nötige Achtsamkeit. Und die Möglichkeit, seiner Gefühlswelt Ausdruck zu verleihen.
–> Peter Voglspergers Geschichte gibt’s hier in Gänze zu lesen (einfach klicken)
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