Patersdorf. Der scheidende Landrat Michael Adam dreht seine Abschiedsrunde durch die Behörden, Vereine und Organisationen – so auch beim Agenda-Abschlusstreffen 2017, wo neben der Umweltpreisverleihung auch der Dorfwettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft – unser Dorf soll schöner werden“ im Mittelpunkt standen.
Eingangs hatten Kreisgartenfachberater Klaus Eder sowie Anton Gigl und Alfons Fleischmann, der ehemalige Bürgermeister von Geiersthal, das Wort. Sie referierten über den Dorfwettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft – unser Dorf soll schöner werden“. Gigl sprach dabei als Trametsrieder aus der Sicht eines Beteiligten, Bürgermeister Fleischmann berichtete, welche Auswirkungen die Teilnahme aus Gemeinde-Blickwinkel hat und Klaus Eder informierte aus der Sicht des verantwortlichen Koordinators.
Rückblick auf „sechs Jahre mit Höhen und Tiefen“
„Ich habe anfangs nicht die Sicht gehabt, wie ich sie heute habe“, stellte Altbürgermeister Fleischmann fest. Heute wisse er, dass der Wettbewerb aus einem Dorf eine Gemeinschaft machen könne. Gigl unterstrich die Aussagen Fleischmanns: „Keiner ist dabei, der sagt: Das war es nicht wert.“ Klaus Eder berichtete über die Erfolge der Dörfer aus der Region, wobei den Höhepunkt der Bundessieg von Schönau (Gemeindegebiet Viechtach) im Jahr 2007 darstellte. Er machte den anwesenden Bürgermeistern Mut, sich am Wettbewerb zu beteiligen. „Noch ist ein Jahr Zeit bis zum nächsten Wettbewerbsstart, nun können sie sich gezielt vorbereiten“, sagte er und animierte so zur Teilnahme.
Landrat Michael Adam sollte im Anschluss eigentlich einen Blick auf die Projekte aus dem laufenden Jahr werfen, doch: „Die kennen sie alle, denn bei den meisten waren die Agendagruppen in irgendeiner Form beteiligt.“ Er wolle angesichts der fortgeschrittenen Stunde sogleich zum letzten Punkt der Tagesordnung kommen – seinem persönlichen Rückblick. Es habe viel Grund zur Freude gegeben, jedoch auch weniger gute Tage. „Am Ende der Amtszeit freut es mich aber, dass wir den Demografiebericht Lügen strafen können“, sagte Adam mit Blick auf die steigenden Bevölkerungszahlen.
„Der Anstieg ist auch dann vorhanden, wenn man die Flüchtlinge rausrechnet“, freute sich der Landrat und hoffte auf eine nachhaltige Entwicklung. „Wir haben eine intakte Natur, gute wirtschaftliche Bedingungen und zunehmende Arbeitsplatzzahlen“, betonte Adam. Diese Trendwende sei „uns allen“ in den vergangenen Jahren gelungen. Damit dies auch weiter so sei, müsse sich die Politik auch zukünftig fragen: Was braucht die Bevölkerung? Wer diese Frage beantworten könne, der werde auch richtig handeln, so sein Ausblick. Abschließend bedankte er sich für „sechs Jahre mit Höhen und Tiefen“ – und bat: „Unterstützt meine Nachfolgerin, wie ihr mich unterstützt habt.“
Umweltpreis für Hagengruber- Anerkennung für Dalloz
Im Rahmen der Agenda-Jahresabschlussfeier wurde der Umweltpreis des Landkreises an Karl Hagengruber verliehen. Eine Anerkennung ging zudem an Johannes Dalloz. Landrat Michael Adam würdigte in seinen Laudationes die Einsatzkraft der Geehrten.
Zunächst stand Johannes Dalloz und sein Einsatz für die Mauersegler im Fokus. Die Anerkennung wurde bei der Wiedereinführung des Preises als „Respect-Award“ geschaffen, erklärte der Landrat und stellte heraus, dass sich Dalloz diesen Preis mehr als verdient habe. Zusammen mit seiner Frau Veronika hat er an seinem Haus und einem Schuppen auf seinem Grundstück 27 Nistplätze für Mauersegler geschaffen. Die Nistkästen sind genau auf die Bedürfnisse der Tiere ausgerichtet und werden von Dalloz fachmännisch geprüft. Sie können gereinigt werden und auch Kameras sind in ihnen, so dass der Bruterfolg auch überwacht werden kann.
„Die Ausgaben für das Baumaterial, die technische Ausstattung und die Zeit, die das Anbringen, Überwachen und Saubermachen der Nistkästen in Anspruch nimmt, leisten sich Frau und Herr Dalloz gerne. Sie verzichten sogar auf Urlaub in den Sommermonaten, um sich ihren Gästen voll widmen zu können“, wusste Adam zu berichten.
Danach bat Landrat Adam Karl Hagengruber nach vorne. Er bekam den Umweltpreis des Landkreises überreicht. „Das ist diesmal eine Auszeichnung für das Lebenswerk“, betonte Adam. Hagengruber war „mit der erste und der bislang längst gediente Naturschutzwächter. Im Jahr 1981 wurden Karl Hagengruber und Johann Mages vom damaligen Landrat Helmut Feuchtinger als erste Naturschutzwächter im Landkreis Regen berufen und mit Dienstausweis und Dienstabzeichen ausgestattet.
Naturschutzwächter sind keine „grünen Sheriffs“
Schon damals wurde darauf hingewiesen, dass die Naturschutzwächter keine „grünen Sheriffs“ seien, sondern vor allem beratend und vorbeugend wirken sollen“ berichtete Adam. Zu den Aufgaben von Hagengruber gehörten regelmäßige Streifgänge und Begehungen sowie Beratung und Information der Bevölkerung in Sachen Natur- und Artenschutz in den Gemeinden Böbrach, Teisnach, Geiersthal, Kollnburg und Viechtach. „Er war außerdem mehrere Jahre mit der Kontrolle von Pflegeflächen in diesem 150 Quadratkilometer großen Gebiet betraut, was er gewissenhaft und mit Augenmaß durchführte“, so der Landrat weiter.
da Hog’n