Wandern ist eine hervorragende Freizeitgestaltung – ob über Berghöhen wie Arber, Kaitersberg oder Rachel, ob entlang der Tiererlebnis- und Naturerlebnispfade wie dem Luchspfad oder durch das Todtenauer Moor. Viele Menschen leiden jedoch schon nach wenigen Kilometern unter Fußschmerzen, besonders die Städter. Häufig sind unerkannte Fehlstellungen der Hintergrund. Aber auch falsches Schuhwerk oder ungünstige Schuheinlagen können Auslöser von „Wanderschmerzen“ sein.
Meistens sind die Schuhe schuld
Das Wandern in der Region kann man mit normalen Freizeitschuhen oder auch in speziellen Wanderschuhen durchführen. In jedem Fall ist aber ein gut sitzender – also weder zu großer noch zu kleiner Schuh – wichtig. Das heißt: Die Ferse sitzt fest, der Mittelfuß ist gut fixiert und die Zehen haben nach vorne zirka einen Finger breit Platz. Im Idealfall liegt der Abrollpunkt des Schuhs unter dem Ballen. Man kann sich einfach merken: Je runder der Schuh abrollt, desto besser und gesünder ist es für die Füße. Schuhe sollten sich immer so natürlich wie möglich anfühlen. Drücken sie bereits beim Anprobieren, sollte man ein anderes Modell wählen. Am besten probiert man Schuhe am Nachmittag an, da die Füße im Verlauf des Tages anschwellen und so sichergestellt ist, dass die neuen Schuhe zu jeder Tageszeit gut sitzen werden.
Selbst in bewährten Wanderschuhen bekommen viele Menschen dennoch Fußschmerzen. Das liegt daran, dass die meisten Schuhe auf den Durchschnittsfuß zugeschnitten werden. Kaum ein Mensch besitzt jedoch einen makellosen „Idealfuß“. Am besten besorgt man sich deshalb genau zum eigenen Fuß passende Einlegesohlen. Diese erhält man in Outdoorgeschäften oder auch im orthopädischen Fachhandel. Oft ist es auch so, dass die Sohle bereits durchgetreten ist. Das kann zum Beispiel Brennen unter der Fußsohle verursachen. Auch in diesem Fall ist der Austausch der Einlegesohle geboten.
Fehlstellungen
Viele Menschen haben eine Fußfehlstellung, wobei der Hallux valgus – im allgemeinen Sprachgebrauch auch Ballenzeh genannt – zu den häufigsten zählt. Betroffene müssen allerdings nicht auf das Wandern verzichten. Sie müssen jedoch intensiv darauf achten, dass Schuhe und auch Socken den Füßen guttun, also gut sitzen und den natürlichen Gang fördern. Die meisten Standard-Wanderschuhe berücksichtigen eventuelle Fußfehlstellungen nicht. Es gibt aber eine Reihe von modischen Schuhen, die auch jenen Menschen perfekt passen, bei denen eine Fußfehlstellung vorliegt.
Im Internet beispielsweise haben sich Fachhändler wie Avena etabliert, die Schuhe speziell auf gesundheitliche Aspekte abstimmen. So findet man Modelle für sensible Füße oder auch für Füße mit Fußfehlstellungen wie dem Hallux valgus. Solche Schuhe sind in der Regel breiter, bieten dem Fuß aber gleichzeitig genügend Halt. Vor allem die Zehen erhalten mehr Freiheit. Viele Fehlstellungen, vor allem der Hallux valgus, entstehen aufgrund zu enger Schuhe.
Der Glaube, ein Schuh passe sich den Füßen nach einigen Wochen noch an, hält sich hartnäckig. Tatsächlich aber ist es anders herum: Es verformen sich eher die Füße beim Versuch, in einen zu engen Schuh hineinzupassen. Geschieht das zu lange, verändert sich die Fußanatomie – die Fehlstellung ist entstanden. Wer auch mit einer Fehlstellung Wandern geht, sollte deshalb darauf achten, dass sein Schuh ausreichend Platz bietet und sich der Anatomie des Fußes anpasst. Wer bereits auf kurzen Wanderungen Schmerzen hat, sollte bei einem Orthopäden Rat suchen.