Ludwigsthal. Am Samstagmorgen wurde in der Nähe des Nationalparkzentrums Falkenstein einer der entlaufenen Gehege-Wölfe in einer der ausgebrachten Lebendfallen gefangen, wie die Nationalparkverwaltung mitteilt. Das Tier wurde umgehend betäubt und tierärztlich betreut. Nach Feststellung der Tierärztin des Nationalparks Bayerischer Wald hat das weibliche Tier deutlich abgenommen. Es wird vorübergehend zur Eingewöhnung und besseren Beobachtung in einem separaten Gehege untergebracht.
„Ich bin froh, dass sich die enormen Anstrengungen der vergangenen Wochen gelohnt haben“, wird Nationalparkleiter Franz Leibl in der Meldung zitiert. „Wir werden auch weiterhin auf unser Konzept mit Lebendfallen, Fotofallen sowie Narkoseschützen setzen und hoffen in den nächsten Tagen auf einen weiteren Fangerfolg. Wie immer sind wir dabei auch auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen und bitten darum, jede Wolfssichtung im Haus zur Wildnis zu melden.“ Die Nationalparkeinrichtung ist tagsüber via +49 9922 5002-0 erreichbar. In den Nachtstunden sollte direkt die Polizei verständigt werden.
Scharf: „Zügig Umstände der Freilassung aufklären“
Auch Umweltministerin Ulrike Scharf zeigt sich erleichtert über die gute Nachricht. „Der Nationalpark hat sich von Anfang an intensiv bemüht, die Tiere lebend zu fangen. Ich bin froh, dass das jetzt in einem Fall gelungen ist. Ich danke der Nationalparkverwaltung und den Sicherheitskräften für ihren unermüdlichen Einsatz vor Ort. Klar ist aber weiterhin: Wenn die Sicherheit der Menschen das erfordert, muss auch ein Abschuss der noch freien Wölfe vorgenommen werden. Jetzt gilt es, zügig die Umstände der Freilassung der Tiere aufzuklären.“
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