Arber. „Sportevents wie diese sind ein immenser organisatorischer Aufwand“, bilanzierte Herbert Unnasch, Chef des Organisationskomitees (OK) Bayerischer Wald: „Wenn man am Ende des Tages aber in die zufriedenen Gesichter der Athleten, Betreuer, Zuschauer und Mitveranstalter schaut, dann war es alle Mühe wert.“ Am Sonntagnachmittag ist die Deutsche Meisterschaft Biathlon 2017 am Großen Arbersee zu Ende gegangen – und das unter tosendem Publikumsapplaus!
Mehr als 120 Skijäger hatte die Veranstaltung vom 8. bis 10. September ins ARBER Hohenzollern Skistadion gelockt, wo Laura Dahlmeier, Simon Schempp, Benedikt Doll, Arnd Peiffer und Co. auf Rollskiern um wichtige Platzierungen für die Weltcup-Starts kämpften. „Da die Kalender der Biathleten in den Wintermonaten dicht gedrängt sind, wird die Deutsche Meisterschaft traditionell im Frühherbst ausgetragen“, erläuterte Wettkampfleiter Sepp Schneider. Der zweite Teil der deutschen Meisterschaft findet am kommenden Wochenende in Ruhpolding statt. Zur Freude der zahlreichen Zuschauer waren neben den „Goldkindern von Hochfilzen“ auch internationale Spitzenbiathleten wie die Finnin Kaisa Mäkärainen, die Casparin-Schwestern aus der Schweiz, der deutsche Belgien-Starter Michael Rösch, Bulgariens Hoffnungsträger Krasimir Anev sowie die US-Amerikaner Susan Dunklee und Tim Burke an den Start gegangen.
Da konnte selbst Laura Dahlmeier nicht mithalten
Nach dem offiziellen Training mit Sonnenschein, milden Temperaturen und mäßigem Wind, starteten auch die Sprints am Wettkampfsamstag unter einem guten Stern – und mit einem Sensationserfolg der ehemaligen Langläuferin Denise Herrmann! Die 28-jährige Oberwiesenthalerin gewann die 7,5 km mit 30,9 Sekunden Vorsprung vor Maren Hammerschmidt aus Winterberg, die am Schießstand ebenfalls fehlerfrei geblieben war. Auch die siebenmalige Weltmeisterin Laura Dahlmeier traf alle zehn Scheiben, landete dann aber überraschend nur auf dem dritten Platz. Bei den Herren setzte sich Benedikt Doll aus Breitnau trotz zweier Schießfehler mit 17,6 Sekunden Vorsprung gegen Matthias Dorfer aus Marzoll durch, der eine Scheibe frei ließ. Drittplatzierter auf den 10 km wurde Massenstart-Weltmeister Simon Schempp. Der 28-Jährige kam nach drei Patzern am Schießstand 24,2 Sekunden hinter Doll ins Ziel. Der Niederbayer Florian Graf, noch sichtlich vom verpassten Verbleib im A-Kader geknickt, landete mit einem Schießfehler und 42,6 Sekunden hinter dem Erstplatzierten auf Rang 5. Er will sich beim IBU Cup der Biathleten 2018 wieder für den Weltcup empfehlen.
Auch internationale Stars waren mit dabei
Am Sonntag, dem zweiten Wettkampftag, eröffneten die Damen bei kühleren Temperaturen und leichtem Nieselregen das Rennen. Die Vortagessiegerin, Denise Herrmann, hatte auch bei der Verfolgung das Näschen vorne: Sie lieferte sich ein spannendes Duell mit Laura Dahlmeier, die trotz dreier Schießfehler ihrer Kontrahenten 2,4 Sekunden hinter Herrmann ins Ziel kam. Den dritten Platz machte Nadine Horchler vom SC Willingen. Auch, wenn es bei den Athletinnen aus Finnland, der Schweiz oder den USA nicht um einen Titel ging, ließ der Vergleich mit den Top-Stars der deutschen Biathlonszene eine gute Leistungseinschätzung zu. Mäkäräinen holte sich im internationalen Verleich Rang 3. Der erste Platz der Herren ging an den amtierenden Massenstartweltmeister Simon Schempp. Die weiteren Podestplätze waren bis zum Ende hart umkämpft: Schließlich konnten sich sich Erik Lesser und Benedikt Doll Silber und Bronze in der Verfolgung sichern.
„Die einzelnen Abteilungen haben bestens zusammengearbeitet“
OK-Chef Herbert Unnasch zeigte sich mehr als zufrieden mit der Veranstaltung: „Wir durften an diesem Wochenende 6.500 Zuschauer begrüßen.“ Besonderes Lob galt der gesamten OK-Mannschaft mit zahlreichen freiwilligen Helfern aus dem gesamten Bayerischen Wald. „Die einzelnen Abteilungen haben im Vorfeld bestens zusammengearbeitet – vom Stadionaufbau unter der Regie von Sepp Schneider, der Schießstand-Vorbereitung unter der Leitung von Günther Süß über die Betreuung des Start-Zielbereichs durch Walter Schwarz bis hin zu Erich Krickl als umsichtigen Stadion-Chef. Feuerwehr, Polizei, Bergwacht und BRK-Sanitätsdienst hätten ihr Übriges zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen.“
da Hog’n