Neun staatliche Spielbanken sind im Freistaat Bayern vertreten. Je nach Lokalität sind zwischen drei und neun Spieltische vorhanden, an denen die Spieler ihr Glück versuchen können. Zu den beliebtesten Spielen gehören Roulette, Poker und Black Jack – als traditionelle Casinospiele sind sie in allen Spielbanken vorhanden.
Was für den Besucher zählt, ist die besondere Atmosphäre, die beim Gaming an den Tischen entsteht. Das Gefühl der Jetons zwischen den Fingern, das Geräusch des rotierenden Roulettes-Rads und den eigenen Gewinn vor Augen. Alles live zu erleben gehört für zum perfekten Spielerlebnis dazu.

Sicher ist die Atmosphäre in den Spielbanken mit ein Grund für dessen Besuch, doch der Markt im Online-Casino-Bereich wächst. Foto: Hog’n-Archiv/Pöhnl/Einen Moment bitte! Oder zwei?
Dennoch schreiben seit einigen Jahren sechs der neun Spielbanken Verluste. Der Bruttospielertrag in den Häusern sinkt. Aufgefangen wird das Minus von den Spielbanken Bad Wiessee, Feuchtwangen und Garmisch-Partenkirchen. Diese drei bayrischen Spielbanken schaffen es, durch positive Spielerträge und Jahresüberschüsse das Gesamtdefizit wieder auszugeichen.
Dennoch stellt sich die Frage, wie sich die finanzielle Lage der staatlichen Spielbanken in Zukunft weiterentwickeln wird. Sicher ist die Atmosphäre in den Spielbanken mit ein Grund für dessen Besuch, doch der Markt im Online-Casino-Bereich wächst – und damit auch die Konkurrenz. Zudem gelangt nun eine weitere Neuerscheinung auf das Spielfeld: Die Virtual Reality.
Was versteckt sich hinter Virtual Reality?
Virtual Reality, auch kurz als VR bezeichnet, ist der neue Trend in der Spielebranche. Über eine spezielle Brille wird dem Spieler eine virtuelle Welt auf die Netzhaut projiziert. Diese computergenerierte Wirklichkeit wird in Echtzeit generiert und ermöglicht eine physikalische Interaktion des Spielers.
Durch die vermittelte 3D-Optik erscheint dem Nutzer das Gesehene real. Eigene Bewegungen fließen mit in diese virtuelle Realität ein und lassen Erlebnisse dadurch noch realistischer werden. Diese Technik soll nun auch vermehrt in Online-Casinos eingesetzt werden, um das reale Spielgefühl in einer Spielebank auf den Online-Casino-Bereich zu übertragen.
Virtual Reality in Casinos: Der aktuelle Stand
In Form von Live-Casinos hat die virtuelle Realität bereits Einzug in Online-Casinos gehalten. Hierbei erhalten Spieler die Möglichkeit, über eine Videofunktion live das Spiel am Spieltisch zu verfolgen und mit dem Croupier über eine Chatfunktion in Kontakt zu treten. Diese Live-Option existiert bereits für Roulette, Black Jack und Baccarat.
Doch echte VR-Casinos wollen noch einen Schritt weiter gehen. Gespielt werden soll online mit einer Virtual-Reality-Brille. Zusätzliche Steuerungen über Handbewegungen und Features wie Voice-Chat sollen das Realitätsgefühl weiter verstärken. Derzeit gilt die Hardware der VR als noch recht teuer. Für eine VR-taugliche Brille mit integriertem Bildschirm für Online-Casinos müssen noch mehrere hundert Euro eingeplant werden. Aktuelle Informationen zu den geplanten VR Casinos können hier nachgelesen werden.
Auch wenn die Technologie noch nicht komplett an den Online-Casino-Markt angepasst ist, ist deren Einsatz wohl nur noch eine Frage der Zeit.
Die Pläne der Casino-Software- Entwickler
Die Spielehersteller zeigen ein eindeutiges Interesse an der neuen Technologie. Einige Software-Hersteller haben bereits Virtual-Reality-Slots im Online-Bereich angekündigt. Der Software Entwickler NetEnt hat bereits im Dezember 2016 auf der Gaming Messe in London einen neuentwickelten virtuellen Spieleautomaten vorgestellt.
Als Grundlage dient das Spiel „Jack and the Beanstalk“. Als „Jack’s World“ soll es den VR-Online Casino-Markt erobern. Durch 3D-Sound und weiteren Features wird das Spielgefühl und VR Erlebnis intensiviert. Ähnlich geht das Unternehmen Get Lucky VR vor. Dieses plant zusätzlich die klassischen Casinospiele VR tauglich zu machen.
Mittels Hardware wie Oculus Rift und Samsung Gear VR sollen Poker, Black Jack und Slots in spannende Virtual Reality Anwendungen verwandelt werden. Das Eintauchen in die virtuelle Realität soll den Spieler in eine ähnliche Atmosphäre eintauchen lassen, wie es in einem echten Casino der möglich ist. Ein Gameplay Demo von RiftSino zeigt, wie sich Spieler die zukünftigen Besuche eines VR-Online Casinos vorstellen dürfen.
Über die VR-Brille wird optisch der Eindruck vermittelt, mitten im Geschehen dabei zu sein. Der Gang zum Spieletisch, die Croupier-Dame sowie die eigenen Hände samt Gesten werden ins Spiel übertragen. Sogar die Geräuschkulisse im Hintergrund erinnert an den Besuch einer echten Spielbank vor Ort. Somit wird sich die Konkurrenz der Spielbank durch den Online-Casino-Markt mit der neuen Technologie voraussichtlich verschärfen.
Sind VR-Online-Casinos weniger seriös als die die staatlichen Spielbanken?
Das Spielen in einem Online-Casino ist mit deutlich weniger Hürden verbunden als ein Spiel im lokalen Casino. Der Aufwand und die Zeit, die für den Weg gespart werden, sowie die Unabhängigkeit von Tages- und Nachtzeit, sind Gründe, warum sich immer mehr Leute für diese Variante des Glücksspiels entscheiden.
Der Trend zu immer realeren Spielen und VR-Casino-Games wird dies zusätzlich verstärken. Doch wie sieht es mit der Sicherheit dieser Spieleanbieter aus? Im Internet besteht die Gefahr, auch unseriösen Spieleanbietern zu begegnen. Die immer wieder stattfindenden Tests von Online-Casinos zeigen jedoch, dass diese oft dieselbe Seriosität vorweisen, wie die staatlichen Spielbanken vor Ort. Zu achten ist dabei auf die Zertifizierung und die Spielbedingungen sowie deren Transparenz.
Häufig finden sich auch Lockangebote, die auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind. So werden in einigen Fällen Boni versprochen, die nur für ausgewählte Spiele gelten oder unter ganz ausgewählten Bedingungen gewährt werden. Wesentlich ernster ist jedoch das Thema Spielsucht. Dass dies jedoch nicht nur für Online Casinos sondern auch für die staatlichen Spielbanken gilt, zeigte ein spektakulärer Fall eines Spielsüchtigen aus dem Jahr 2012. Ein ehemaliger Multimillionär wurde durch seine Spielsucht zum Sozialfall. Angefangen mit kleineren Beträgen wurden die Einsätze nach und nach höher. Über Jahre hinweg verspielte er sein gesamtes Vermögen und klagte dann gegen die Bank, dass sie seine Spielsucht hätte erkennen und ihn sperren müssen.