Passau/Freyung. Eine junge Mutter ist Ende Oktober 2016 in Freyung umgebracht worden, der dringend tatverdächtige Vater (heute 23) des gemeinsamen Sohnes war mit dem Kind verschwunden, wurde Mitte November in Spanien festgenommen und am 1. Dezember den deutschen Polizeibehörden ausgeliefert (da Hog’n berichtete). Er sitzt seither, wie das Landgericht Passau mitteilt, in U-Haft – und schweigt (nach wie vor) zu den Vorwürfen. Am Dienstag, 22. August, beginnt nun der Prozess in Passau, für den insgesamt (in der Zeit bis 21. November) 13 Termine mit 42 Zeugen und vier Gutachtern anberaumt worden sind.
„Angeklagter habe Wehrlosigkeit der Getöten ausgenutzt“
Laut Landgericht werden die Eltern der Getöteten sowie deren kleiner Sohn, vertreten durch Anwälte, als Nebenkläger teilnehmen. Heimtückischen Mord aus niedrigen Beweggründen, begangen mit einem Messer im einst gemeinsamen Schlafzimmer, wirft die Staatsanwaltschaft Passau dem Mann vor. Er habe, so Gerichtssprecherin Kristin Wendler, der Anklage zufolge „nicht hinnehmen wollen, dass die Getötete nicht ihn gewählt habe, sondern eine neue Liebesbeziehung eingegangen sei, ihm sein Sohn entzogen werden und der neue Partner seine Vaterrolle einnehmen könnte“. Weiter heißt es: „Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte die Arg- und Wehrlosigkeit der Geöteten ausgenutzt habe.“
Das Gericht schließt jedoch, so zitiert Wendler die Zweite Strafkammer, auch eine Verurteilung wegen Totschlags nicht aus – dies könnte im Falle der Verurteilung eine mildere und zeitlich bezifferte Haftstrafe bedeuten.
da Hog’n
Zum Thema: