Zwiesel. Als „top modern“ und „über die Maße informativ“ kündigte Bürgermeister Franz Xaver Steininger vergangene Woche die Neu-Version der Zwieseler Homepage per selbst verfasster Pressemitteilung gegenüber den Medien an. Die „gute Internet-Stube“ der Glasstadt Zwiesel habe einen neuen Anstrich bekommen, damit „potentielle Urlaubsgäste noch schneller finden, wonach sie suchen und aufgrund des völlig überarbeiteten Designs Lust darauf bekommen, das touristische Zentrum der Natur- und Nationalpark-Region zu besuchen“, heißt es da. Im unteren Viertel der Startseite sind eine Reihe von Partnern der Stadt in Form ihres Logos eingebunden: Darunter befindet sich etwa die Euregio, das Arberland oder auch die aktivCard. Diejenige Organisation, die sich optisch dort nicht wiederfinden lässt, ist die Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald – „um weiteren Schaden von der Stadt Zwiesel abzuwenden“, wie Steininger auf Hog’n-Nachfrage in gewohnter Anti-FNBW-Manier mitteilt.
„Neben Bodenmais ist Zwiesel der touristische Magnet im Bayerischen Wald“, zitiert sich Bürgermeister Steininger in der Mitteilung selbst. Dies soll auch in Zukunft so bleiben, sagt er. Man arbeite stets daran, noch besser zu werden. Weiter schreibt er, dass der Rathaus-Chef jenes Verbesserungsvorhaben ähnlich im Bereich der Bürgerinformation sehe und betont, dass er die Linie vertrete, „die Vorgänge innerhalb der Verwaltung so transparent, nachvollziehbar und bürgerfreundlich zu machen, wie möglich.“ Mit dem Relaunch der Seite sei auch die Benutzerfreundlichkeit erhöht worden. Zu den Neuerungen gehörten eine leistungsfährige Suchfunktion sowie die Vereinfachung der Navigation. Großer Wert sei auf die mobile Verfügbarkeit, die SEO-Optimierung, auf Layout und Bildauswahl gelegt worden. „Mit dem Relaunch sei da ganz klar ein weiterer Schritt in die richtige Richtung gemacht worden“, sei Steininger überzeugt.
„Gleichgewicht der Zusammenarbeit mit Füßen getreten“
„Das Logo der FNBW wird auf der Startseite nicht unter den Partnerlogos aufgeführt, um weiteren Schaden von der Stadt Zwiesel abzuwenden“, erklärt Steininger auf Hog’n-Nachfrage – und fügt hinzu: „Uns wurde zum einen übermittelt, dass trotz fachlich konkreter Gästeanfragen bei der FNBW das angeforderte Informationsmaterial über Zwiesel oder das Thema Glas, Glashütten nicht versandt wird. Dies liegt mehrfach schriftlich und auch mündlich vor.“ Zudem gebe es dem Zwieseler Stadtoberhaupt zufolge einen offiziellen Aufsichtsratsbeschluss, dass der Zwieseler Imagekatalog nicht versandt werde.
„Das Gleichgewicht der Zusammenarbeit hinsichtlich Geben und Nehmen wird von der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald nicht nur mit Füßen getreten, sondern verursacht durch nachweisbare Handlungen in der Region, dem Versenden falscher Infomaterialien, einen Imageschaden – und in noch erheblicherem Maße bei der Stadt Zwiesel einen finanziellen Schaden“, poltert Steininger weiter. Der Stadtrat Zwiesel sei über diese Vorgänge laut Steininger „selbstredend seit Monaten informiert“.
FNBW-Sprecher: Steiningers Vorwürfe nicht nachvollziehbar
Wie sich vergangene Woche gezeigt hatte, lehnt eine klare Mehrheit des Stadtratsgremiums einen Austritt aus der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald ab. Der Stadratsbeschluss für den weiteren Verbleib in der FNBW kann als bittere Niederlage für Steininger, der sich seit Monaten für den „FNBW-Exit“ stark und entsprechend Stimmung machte, gewertet werden. Offensichtlich hat jedoch jener Mehrheitsbeschluss keinerlei Auswirkungen auf die Gestaltung der Homepage bzw. die Intergration der Partner-Logos – zumindest, wenn es nach den Vorstellungen des Rathaus-Chefs geht.
„Wir finden es sehr schade, dass nicht einmal solch kleine Dinge umgesetzt werden wie die einfach und schnell umzusetzende Verlinkung auf die FNBW-Website„, kommentiert Daniel Eder das fehlende Logo seines Tourismusverbands. Steiningers Argumentation, dass von einer Platzierung eines Logos mit entsprechender Verlinkung ein Imageschaden oder gar finanzieller Schaden für Zwiesel ausgehe, sei nicht nachvollziehbar. „Herr Steininger scheint ja sehr fit in Sachen Onlinemarketing und SEO zu sein, so dass er weiß, dass eine Verlinkung einer sehr zugriffsstarken Seite – wie es zwiesel.de sicher ist – unserer FNBW-Seite gut tun würde“, heißt es von Seiten der FNBW weiter.
„Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe“
„Die Anweisung hinsichtlich des Versandes der Prospekte wurde von der damaligen Geschäftsführung, Frau Dombrowsky, allgemein und in keinster Weise auf Zwiesel speziell formuliert.“ Es solle verhindert werden, dass die Gäste mit einer Flut an Prospekten eingedeckt werden, so Eder. „Ziel war und ist es, dem Gast die Region zu vermitteln.“ Wenn konkrete Anfragen nach speziellen Flyern kommen, erhalte der Gast diese natürlich auch. Und an Steininger gerichtet: „Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe.“
Stephan Hörhammer
–> Mehr zum Dauer-Clinch zwischen Franz Xaver Steininger und der FNBW gibt’s hier (einfach klicken).
Guten Tag
Ein Demokratieverständnis von Herrn Steininger in Sache FNBW ist nicht im geringsten erkennbar wenn man sieht wie er mit den Bürgermeisterkollegen
in der FNBW und mit dem Stadtrat in Zwiesel umgeht .
Herr Steininger möchte sich wie es ausschaut abschotten ,darum arbeitet er daran die Gräben zwischen den Meinungs – Parteien zu vertiefen ,anstatt den Dialog zu suchen um aus der Vielfalt der Meinungen die besten Entscheidung für Zwiesel und unsere einzigartigen Urlaubsregion zu treffen .
Gemeinsam könnten wir stark sein , wenn da nicht einer dabei wäre ,der mit
seiner Blockadehaltung die positive Energien vieler anderer vernichtet.
No an Tipp an unseren Bürgermeister :
Er kannt sich a bei Tramp bewerben , den Herrn Tramp benötigt Leute die das selbe demokratische Verständnis haben wie er .
Süß Josef
Stadtrat Zwiesel / PWG
und Befürworter der überregionalen touristischen Zusammenarbeit in der FNBW ,das nicht ausschließt mit anderen Kommunen im „oberen Arberland“ zusammenzuarbeiten zu wollen .
Hallo Stephan
ich bin auf deinen interessanten Artikel gestoßen. Finde ihn mehr als gelungen und sehr empfehlenswert. Danke dafür.
lg
Gerd