Patriching. Während am einen Ende der Ilztalbahn jüngst der Lückenschluss zwischen Haidmühle und Nové Údolí verkündet werden konnte, haben am anderen Ende die Bauarbeiten zur Sanierung des abgerutschten Hanges in Passau-Patriching begonnen. Seit vergangener Woche ist der Bagger der Straubinger Firma Eberhardt-Spezialtiefbau nun auf der Baustelle aktiv. Bei einem Ortstermin am Dienstag konnten sich die Verantwortlichen der Ilztalbahn GmbH, des Fördervereins Ilztalbahn e.V. sowie Vertreter der Stadt Passau vom Fortgang der Arbeiten überzeugen, wie es in einer Pressemitteilung der ITB heißt. „Aus heutiger Sicht kann die Befahrbarkeit der Strecke frühestens in drei bis vier Wochen wieder hergestellt werden. Selbstverständlich hoffen wir, dass die Ilztalbahn zum Jubiläumsbahnfest am Freyunger Stadtplatz am 8. Juli wieder fahren kann. Trotzdem können wir nach aktuellem Kenntnisstand noch keinen gesicherten Termin für den Saisonstart nennen“, schildert ITB-Geschäftsführer Prof. Thomas Schempf den aktuellen Stand der Dinge.

Eigenlich hätte der offizielle Saisonstart am 13. Mai erfolgen sollen. Doch an Ostern rutsche dieser Hang nach schweren Unwettern bei Patriching ab. Fotos: Hermann Schoyerer
Bei der Stabilisierung des Hanges komme ein neuartiges Bauverfahren zum Einsatz, bei dem der lockere Hang dauerhaft gesichert werde. „Hierfür werden mit dem Bagger senkrechte Baugruben tief in den Hang gegraben, die mit einer Mischung aus Erde und einer Bindemittel-Suspension, dem sogenannten Erdbeton, wieder aufgefüllt werden“, heißt es von Seiten der ITB. Der Hang werde so von unten her Schicht für Schicht wieder aufgebaut, wofür ein schwerer Bagger auf dem bis zu vier Meter hoch verschütteten Gleisbett zum Einsatz kommt. „Unser Dank gilt der Zahnradfabrik Passau und der Stadt Passau für die Unterstützung beim Zugang bzw. für die Absicherung der Baustelle.“
Außergewöhnliche finanzielle Belastung für ITB GmbH
Die dauerhafte Sicherung des Hanges sei für die Ilztalbahn GmbH von großer Bedeutung, da in Hinblick auf den zukünftigen Regelverkehr ein Haltepunkt in eben diesem Einschnitt direkt unterhalb der Zahnradfabrik angedacht ist. Im Stundentakt könnten die Züge die Passauer ZF-Zentrale in deutlich weniger als zehn Minuten mit dem Passauer Hauptbahnhof verbinden sowie zahlreichen Pendlern eine direkte und bequeme Anreise aus Passau und den nördlichen Landkreisen ermöglichen.
Die grundhafte Sanierung des Hangrutsches stelle eine außergewöhnliche finanzielle Belastung für die komplett ehrenamtlich und mit privatem Kapital agierende Ilztalbahn GmbH dar. Hinzu kommen die entgangenen Einnahmen aus dem seit 13. Mai ausgesetzten Wochenendbetrieb. Umso bedeutender für die gesicherte Zukunft des Bürgerbahnprojektes sei daher die gute Frequentierung der Züge nach Wiederaufnahme des Verkehrs. Jedes Wochenende bis Mitte Oktober verkehren die Züge dann wieder im dichten Fahrplan zwischen Passau und Freyung mit Anschlüssen zum Nationalpark und nach Südböhmen.
„Eine Unterstützung des bürgerschaftlich getragenen Projekts ist sowohl durch die Mitgliedschaft im Förderverein Ilztalbahn e.V. als auch durch den Eintritt in den Gesellschafterkreis der Ilztalbahn GmbH möglich“, wie die ITB mitteilt.
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