
Guten Appettit! Altes oder ungenießbares Fleisch wird oftmals kurzerhand durch den Fleischwolf gedreht und landet in der Wurst.
Gleich zu Beginn seiner Metzgerlehre (Ende der 1960er Jahre) wird Franz Josef Voll in die Geheimnisse seiner Zunft eingeweiht. Schnell lernt er, dass alles nur eine Frage der Verarbeitung ist: Altes oder ungenießbares Fleisch, das nicht mehr mit Gewürzen versetzt oder in Knoblauch und Öl eingelegt werden kann, wird kurzerhand durch den Fleischwolf gedreht und landet in der Wurst. Während er sich vom Lehrling zum Meister hocharbeitet, vollbringt die Lebensmittelindustrie wahre Wunder: Durch billige Fasern, künstliche Stabilisatoren, Emulgatoren oder minderwertiges Separatorenfleisch wird richtiges Fleisch in der Wurst nahezu überflüssig – und die Industrie verdient Milliarden.
„Wir haben es geschafft, aus Schrott tatsächlich Gold zu machen, indem wir ein gigantisches Illusionstheater aufgezogen haben. Was wir produzieren und verkaufen, sind Erzeugnisse aus dem Labor, sind Imitate wie gefälschte Armani-Handtaschen oder nachgemachte Rolex-Uhren – sie haben mit Lebensmitteln im Allgemeinen und Wurst im Besonderen nichts mehr zu tun.“ (Franz Josef Voll)
Auch die „andere Seite“ ist nicht minder verstörend

Autor Franz Josef Voll berichtet ungeschönt über Vorgehensweisen in der Metzger-Zunft. Foto: Adrion Zinnowitz/Ludwig-Verlag
Als Voll diese Zustände nicht mehr hinnehmen will, wechselt er die Seiten und wird Lebensmittelkontrolleur. Doch was er hier erlebt, ist nicht minder verstörend, sieht er sich nicht nur mit überholten Organisationsstrukturen, gezielter Demotivation und bewusster Vertuschung konfrontiert, sondern auch mit einer Politik, die die unappetitlichen Praktiken der Fleischindustrie nicht nur legitimiert, sondern auch noch fördert.
Nach fast 50 Jahren in der Lebensmittelindustrie kennt Franz Josef Voll die Branche aus sämtlichen Blickwinkeln. Mit seinem Buch „Schweinebande! Der Fleischreport – Ein Metzgermeister über die Praktiken seiner Zunft“ legt er nun einen ungeschönten Insiderbericht vor und rechnet mit der Branche ab, deren Machenschaften selbst den aufmerksamsten Verbrauchen gehörig den Appetit verderben dürften.
+++ Gewonnen haben: Jürgen-E. Reimers aus 25348 Glückstadt, Eveline Noe aus 85774 Unterföring und Sascha Liebl aus 94089 Neureichenau +++
Und Ihr, liebe Hog’n-Leser, könnt in Zusammenarbeit mit dem Ludwig Verlag 3 x 1 „Schweinebande“-Buch gewinnen. Wie? Schickt einfach eine Mail mit dem Betreff „Schweinebande“ und Euren Kontaktdaten an info@hogn.de. Einsendeschluss ist Montag, 1. Mai. Viel Glück!
da Hog’n