Röhrnbach. „Wir waren als Kinder öfters mal dort.“ Eine von vielen Reaktionen, die das Onlinemagazin da Hog’n von Seiten seiner Facebook-Fans erhielt, als ein Foto des sogenannten Kollberger Schlufps (im Volksmund auch „Schluf“ genannt) vor Kurzem auf dem FB-Hog’n online ging. Die Redaktion wollte wissen, wer mehr über den schrazlgangartigen Tunnel in der Nähe von Röhrnbach weiß – und es dauerte nicht lange, da meldete sich Hog’n-Leser Andreas Tausch zu Wort, der schon häufiger darin unterwegs war und einiges an Fotomaterial dazu gesammelt hat.

Das Moos an den Schlupfwänden ähnelt bei Fotoaufnahmen mit Blitzlicht den Augen von Katzen, findet Hog’n-Leser Andreas Tausch. Im Bayerischen Denkmal-Atlas ist der Kollberger Schlupf als Bergbaustollen aufgeführt.
„Es handelt sich dabei um einen alten Bergbaustollen mit einer Länge von etwa 50 Metern“, weiß der gebürtige Waldkirchener zu berichten. Unzählige Male – fast jedes Jahr einmal – sei er schon dort gewesen. „Im Familienkreis sagen wir Bärenhöhle dazu – wohl weil wir lange den echten Namen nicht kannten.“
- Ein mit Blitzlicht aufgenommenes Foto zeigt die Tiefe des Stollens
- Macht Spaß – wenn man Dreck nicht scheut, und auch mal gebückt gehen will!
- Auf trübes Wasser muss man gefasst sein!
- Schönes Farbenspiel der Steine
- Sonstige „Wandmalereien“ am Ende des Schlufs
- Die Innschrift mit der Jahreszahl 1938
Sehr idyllisch am Osterbach gelegen, führt der Weg über einen extrem steilen Anstieg zum Eingang des Stollens, erzählt Tausch weiter. Riesige Spinnen-Kolonien sind dem 42-Jährigen zufolge im Inneren der „Höhle“ zu finden. „Eine derartige Phobie sollte man also nicht haben.“ Der Kollberger Schlupf ist auch als Geocaching-Ort vermerkt, sagt Tausch. Die Koordinaten lauten: N 48° 44.682′ E 013° 33.355′.
1938 – das Entstehungsjahr des Kollberger Schlufps?
Ganz hinten, am trockenen Ende des Tunnels, befinde sich eine Inschrift im Fels. Diese sei jedoch fast nicht zu entziffern, da sie sehr vermoost ist, wie Tausch berichtet. Zu erkennen ist die Jahreszahl 1938. Also ein Jahr vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Ob dies die Jahreszahl der Entstehung des Stollens sei, könne er nicht genauer verifizieren. Feststehe jedoch: „Die Höhle ist klar von Menschenhand in den Berg geschlagen worden. In den Ortsteilen Waldkirchen Sickling, Schiefweg, Richardsreut kennt sie, denke ich, fast jeder.“
Um weitere Informationen zum Kollberger Schlupf zu bekommen, hat da Hog’n eine entsprechende Anfrage an die Gemeinde Röhrnbach gesandt. Wer aus der Leserschaft Weiteres über die faszinierende Höhlenwelt in der Nähe von Röhrnbach zu berichten weiß, kann sich gerne per Email an info@hogn.de richten oder per Telefon unter der 08551-3759060 melden.
da Hog’n
Fotos: Andreas Tausch (6)
NACHTRAG: Johann Krottenthaler, erster Vorsitzender des Röhrnbacher Kulturvereins, kann folgende Erkenntnisse bzw. Anmerkungen zum Kollberger Schlupf beisteuern:
1) Paul Praxl beschreibt den „Kollberger Schlupf“ als 50 Meter langen Bergbau-Versuchstollen aus dem 17./18. Jahrhundert (siehe: S. 46 in „Der Markt Röhrnbach in Vergangenheit und Gegenwarten“, Alois Anderle, Paul Praxl, Karl Heinz Paulus u.a.). Quellen zu dieser Erkenntnis gibt Praxl dort jedoch nicht an.
2) Im Uraufnahmeblatt von/um 1828 ist der Schluf in der dortigen Hochleite eingezeichnet/gemessen (siehe: Geodaten©Vermessungsverwaltung Bayern, Bayern Atlas, Historische Karte). Die Anlage befindet sich auf der Flur mit der alten Hausnummer 5 im Dorf Kollberg, Gemarkung Harsdorf, heute Markt Röhrnbach. Im Liquidationsprotokoll von 1840 ist das Grundstück Flurnr. 1028 als Hochholz mit Zusatz Schlupfgebüsch beschrieben. Bergbaurechte o. ä. sind nicht eingetragen. Damals war der Bauer Johann Putz Besitzer des Anwesens Kollberg Nr. 5.
3) In einem Jahresbericht von 1842-43 steht geschrieben: „Auf Gold wurde früher bey uns, wie in vielen anderen Gegenden, gegraben……………. Versuchsstollen auf Erze findet man im Park hinter dem Keller zu Hacklberg, zu Fürsteneck, zu Kollberg bey Röhrenbach u. a. m. anderen Orten im bayerischen Walde.“
4) Im Stollen befindet sich auf einer Seitenwand die eingemeißelte Jahreszahl 1938, die keine historische/wirtschaftliche Bedeutung haben dürfte.
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Unsere Kultstätte in Kleinwiesen war auch an die 30 m lang und fast 1000 Jahre alt. Sie hatte viele schöne Dinge zum bestaunen. Zum Beispiel einen einfachen in Stein gehauenen Altar Beleuchtungsnischen, 2Sitzbänke Fels-Zeichnungen und einen Durchschlupf vom unteren Gang in den oberen. In den Beleuchtungsnischen befanden sich noch Kienspäne zur Beleuchtung. Diese wurden den damaligen Kreisheimatpflegern übergeben, um das Alter dieses Holzes zu bestimmen. Doch wo sind sie geblieben? Auch eine Belüftung war da. Warum hat unsere Gemeinde diese Anlage nicht erhalten?