Wenn es draußen wieder wärmer wird, tauschen alle, die ihre Freizeit gerne draußen in der Natur verbringen das Sportgerät und steigen von Ski oder Snowboard aufs Rad um. Egal, ob im Sattel eines Mountainbikes, Tourenrades oder Pedelecs – der Bayerische Wald hat die vielfältigsten Möglichkeiten für einen Trip mit dem Rad zu bieten. Gerade im Frühling zeigt sich die neu erwachende Natur dabei oft von ihrer schönsten Seite.
Nach dem dunklen Winter zieht es viele bei den ersten Sonnenstrahlen wieder nach draußen, um in der Natur Kraft zu tanken und den eingerosteten Knochen etwas Bewegung zu verschaffen. Bei einer Radtour im Bayerischen Wald kann dabei die Schönheit der Landschaft vom Sattel aus erlebt werden. Je nach Kondition und verfügbarer Zeit laden verschiedene Radwege zu einem Ausflug ins frische Grün ein.
Frühling im Bayerischen Wald
Der Frühling ist die „allerschönere Zeit“, schrieb bereits im Jahr 1903 die lokale Zeitschrift „Das Bayerland“. Was damals galt, zählt auch heute noch. Wenn die Natur erwacht, ist auch die Stimmung im Bayerischen Wald stets eine ganz besondere. Das zum großen Teil dicht mit Bäumen besiedelte, rund 100 Kilometer lange Mittelgebirge zählt nicht umsonst zu den schönsten Regionen in Deutschland.
Zeigt die Landschaft im Wandel der Jahreszeiten stets ein ganz anderes Gesicht, zählen für einige die Monate im Frühjahr zu den Schönsten. Obwohl die Gegend mit den vielen Nadelbäumen ohnehin nie ganz farblos wird, haben die ersten Frühlingsblüten und das frische Grün eine ganz besondere Wirkung auf die Menschen. Dann lädt die Natur dazu ein, Zeit im Freien zu verbringen und sich von der energiegeladenen Stimmung anstecken zu lassen.
Radtour vorbereiten
Wenn nach dem Winter zum ersten Mal das Rad wieder aus dem Keller oder der Garage geholt wird, sollte es vor der ersten Tour zunächst gründlich auf seine Funktionstüchtigkeit untersucht werden. Was alles zu einer verkehrssicheren Ausstattung dazugehört, schildert der ADFC auf seiner Webpräsenz. Zudem ist es sinnvoll, alle beweglichen Teile noch einmal zu ölen. Die folgende Checkliste hilft dabei, das Rad wieder frühlingsfit zu machen:
- Grundreinigung: Es lohnt sich, das Rad mit einem speziellen Reiniger oder auch nur einem leicht angefetteten Lappen von Schmutz zu befreien. Sie Schutzschicht sorgt dann auch dafür, dass neuer Dreck nicht so leicht anhaften kann.
- Reifen überprüfen: Neben dem Prüfen des Reifendrucks (gegebenenfalls Aufpumpen) sollte auch die Dichtheit der Ventile kontrolliert werden. Außerdem ist es wichtig, dass die Mäntel noch ausreichend Profil aufweisen.
- Bremsen testen: Gut funktionierende Bremsen sind für eine sichere Fahrt mit dem Rad unerlässlich. Es sollte überprüft werden, ob die Bremsbeläge noch ausreichend vorhanden sind, sowie ob die Züge und Hebel intakt sind. Etwas Teflonspray kann die Beweglichkeit der Züge verbessern.
- Kette und Gangschaltung ölen: Diese stark beanspruchten Teile sollten immer ausreichend gut gefettet sein, um eine reibungslose Funktion sicherzustellen und einem übermäßigen Verschleiß vorzubeugen.
- Lichtanlage prüfen: Egal ob mit dem Dynamo betrieben oder anclipsbare Scheinwerfer mit Batteriebetrieb – vor einer Fahrt sollte die Lichtanlage auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft werden. Gegebenenfalls müssen Birnchen getauscht oder Batterien gewechselt werden.
Je nach Witterung und geplantem Ausflugsziel sollte die persönliche Ausrüstung an das Vorhaben angepasst werden. Spezielle Fahrradbekleidung ist bestens an die individuellen Anforderungen beim Radfahren zugeschnitten. Eine besonders gut gepolsterte Zone am Gesäß sorgt dafür, dass auch längere Ausflüge im Sattel nicht zur Tortur werden. Auch spezielle Regenkleidung kann bei einem überraschenden Schauer gute Dienste leisten. Zudem ist ein gut sitzender Helm zu empfehlen, da er den Kopf vor schweren Verletzungen schützt. Vor allem bei Fahrten in unwegsamem Gelände sollte darauf nicht verzichtet werden, da die Wahrscheinlichkeit eines Sturzes hier um einiges größer ist, als auf ebener Strecke.
Je nachdem was für ein Rad zum Einsatz kommt, ist es möglich, Gepäck am Gefährt in entsprechenden Taschen unterzubringen. Ist dies nicht machbar, sorgen spezielle Fahrradrucksäcke dafür, dass das Gewicht auch beim Fahren optimal verteilt ist. Zudem sorgt der Aufbau mit atmungsaktiven Materialien und Polstersträngen für eine gute Luftzirkulation am Rücken.
Radtour planen
Das grüne Dach Europas hat für Radfahrer mit insgesamt rund 7.000 Kilometer Länge ein ausgedehntes Streckennetz an unterschiedlichen Touren zu bieten. Egal, ob für einen kurzen Trip oder einen längeren Radausflug – gut ausgeschilderte Wege, Verleihstationen aber auch verschiedene Möglichkeiten zum Einkehren für die Stärkung zwischendurch sind vorhanden.
Auf der Internetseite des Tourismusportals zum Bayerischen Wald findet sich ein praktischer Tourenplaner, mit dessen Hilfe für die verschiedensten Ansprüche und einzelnen Regionen die passende Route gefunden werden kann. Neben dem Startpunkt lassen sich die Ergebnisse auch nach individuellen Kriterien wie Streckenlänge oder Fahrtdauer, sowie den Schwierigkeitsgrad filtern. Dabei stehen sowohl Rundwege als auch Fernradwege zur Verfügung.
Kurze oder lange Ausflüge
Der eine sucht vielleicht eher die sportliche Herausforderung, der andere möchte sich die kulturellen Sehenswürdigkeiten der Region erradeln. Dabei sind für alle Interessierten eine Vielzahl an Informationspunkten oder Servicestationen eingerichtet, die dafür sorgen, dass der geplante Ausflug auf zwei Rädern zum vollen Erfolg wird:
- Radeln und Genießen:
Verschiedene Radwege sind speziell auf das Genussradeln zugeschnitten. Mit einem niedrigen Schwierigkeitsgrad geht es gemächlich durch die Natur des Bayerischen Waldes. Dabei liegen die ausgewählten Touren so, dass unterwegs die verschiedensten landschaftlichen oder kulturellen Höhepunkte kennengelernt werden können.
An malerischen Bachläufen entlang, über Hügel und Felder, die eine phantastische Aussicht gewähren oder mit unterschiedlichen Stationen an Kapellen oder Museen, gibt es dabei für jeden das passende Profil.
- Mountainbiken:
Im gesamten Gebiet des Bayerischen Waldes sind verschiedene Trails mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad zu finden. Manche Ecken lohnen sich dabei jedoch für einen längeren Aufenthalt. Am Geißkopf gibt es beispielsweise mit dem ersten offiziellen Bike-Park in Europa ein besonderes Highlight für alle Radsportbegeisterten. Das Besondere: Mit einem Lift kann nach einer spannenden Abfahrt wie beim Skifahren mit einem Lift wieder nach oben gelangt werden.
Zudem ist vor Ort ein Fahrradverleih, sowie eine Werkstatt für kleinere Reparaturen vorhanden. Ein Übersicht hinsichtlich der Öffnungszeiten, und wann die Trails im Bikepark betrieben werden, lässt sich online finden, sodass man nicht womöglich noch vor verschlossenen Toren steht.
- eBikes und Pedelecs:
Zahlreiche Unterkünfte in der Region haben sich auf Touristen mit eBikes oder Pedelecs eingestellt. Für längere Touren bieten sich verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten, wo auch elektrische Aufladestationen zur Verfügung stehen. Darüber hinaus finden sich weitere Ladestationen auch bei verschiedenen Autohäusern oder Motorrad- und Zweiradcentern. Somit steht über das gesamte Streckennetz eine ausreichende Versorgung vorhanden.
Wer selbst kein solches Gefährt besitzt, kann bei einer der Verleihstationen ein eBike mieten und diese Art der Fortbewegung kennenlernen. Auch hier hilft der Tourenplaner weiter einen passenden Ausflug auch für Einsteiger zu finden.
- Fernradwege:
In der Region sind nicht nur kleinere Rundkurse abgesteckt, es kann auch in die weite Ferne geradelt werden. Innerhalb des Bayerischen Waldes gibt es dazu spannende Strecken, aber auch überregionale Radfernrouten führen durch das Gebiet.
Längs der Donau von seinem Ursprung bis zur Mündung führt beispielsweise der Donauradweg auch ein gutes Stück durch die Gegend. Diese Strecke verläuft überwiegend flach und größtenteils am Wasser entlang. Aber auch der berühmte Jakobsweg verläuft in Teilen durch den Bayerischen Wald. Neben der Strecke für Pilger zu Fuß gibt es auch einen gesonderten Weg für Radler. Wer noch etwas weiter fahren möchte und ein paar Tage mehr Zeit hat, kann auf einem internationalen Fernradweg von München bis nach Prag gelangen.
Um den Überblick zu behalten, lohnt es sich, eine Radwanderkarte für die Region zur Verfügung zu haben. Inzwischen stehen dafür auch verschiedene digitale Lösungen zur Verfügung. Radwander-Apps für das Smartphone können die einzelnen Routen dabei detailliert anzeigen und bieten meist noch zusätzliche Informationen zum Streckenverlauf oder Sehenswürdigkeiten unterwegs.