Freyung. Berichten Bernhard Bergmann, Andreas Wilhelm und Armin Gubisch von ihrem Hobby, geraten sie schnell ins Schwärmen. Die einzigartige und gleichzeitig geheimnisvolle Unterwasserwelt fasziniert die drei Waidler jedes Mal aufs Neue. Die körperliche Leistung während ihrer Expeditionen ist beachtlich – ein angenehmer Nebeneffekt für die sportbegeisterten Männer. Sie sind ausgemachte Tauchsportler. Und weil sie ihre Leidenschaft mit möglichst vielen Gleichgesinnten teilen möchten, haben sie jüngst den Stammtisch „Wolfsteiner Taucherfreunde“ gegründet.
„Wir haben uns bewusst dazu entschieden, keinen Verein ins Leben zu rufen. Denn dann könnten eventuell Interessierte von einer Mitgliedschaft ausgebremst werden“, erklärt Bernhard Bergmann. „Ein Stammtisch ist da die bessere, lockerere Alternative.“ Seit mehr als 30 Jahren tauchen er, Wilhelm und Gubisch regelmäßig ab. Seit mehr als drei Jahrzehnten diskutieren sie über ihr gemeinsames Hobby, das zur großen Leidenschaft geworden ist. Bereits als Kind habe ihn das Element Wasser in seinen Bann gezogen, erzählt Andreas Wilhelm. Befeuert wurde seine Passion durch die „Schwerelosigkeit“ während der Tauchgänge sowie die atemberaubenden Bilder in den Tiefen und Untiefen der verschiedenen Tauchgewässer: „Die bunten Fische, Korallen und andere Pflanzen, die man nur aus dem Fernsehen kennt – all das ist einfach einmalig.“
Ist Tauchen nur was für die Gutbetuchten?
Obwohl das Tauchen nicht gefährlicher sei als andere Sportarten, schadet es dennoch nicht, eine intensive Vorbereitung, kombiniert mit spezifischem Training, zu absolvieren. Regelmäßig werden deshalb in den Hallenbädern der Region Übungseinheiten abgehalten. Die richtige Atemtechnik, Apnoe-Tauchgänge, Schwimm-Trainingseinheiten oder die Instandhaltung der Gerätschaften stehen dabei auf der Tagesordnung. „Hin und wieder nutzen wir auch die Seen im Umkreis, um den Ernstfall zu proben“, berichtet Armin Gubisch.
Das Vorurteil, der Tauchsport sei überwiegend der besser-betuchten Gesellschaftsschicht vorenthalten, könne er wie folgt entkräften: „Für die Grundausstattung mit Neopren-Anzug, Maske und Sauerstoffflaschen muss man freilich ein bisschen was investieren. Doch auch ein Mountainbike oder eine Kletterausausrüstung ist nicht gerade billig.“
Sicherheit ist das A und O – „nur so macht das Ganze Spaß“
Etwas kostenintensiver gestalte hingegen die Erkundung außergewöhnlicher Unterwasserwelten, wie sie beispielsweise in der Karibik vorzufinden sind. Doch diese Touren lassen sich hervorragend mit einem Urlaub verbinden, ist Bernhard Bergmann sicher. Weshalb er zum Schluss kommt: „Tauchen ist leicht erlernbar und nicht alterslimitiert. Man sollte nur einigermaßen fit sein – wie in anderen Sportarten eben auch.“
Einige „hirnlose Freaks“, die sich bewusst kritischen Gefahrensituationen aussetzen (und diese womöglich nicht überleben), würden jedoch hin und wieder ein schlechtes Licht auf den Tauschsport werfen. Armin Gubisch betont daher: „Sicherheit geht vor. Wir gehen nie alleine ins Wasser – und nehmen immer Rücksicht auf den Schwächeren. Nur so macht das Ganze auch Spaß“
Das Tauchen ist gesellschaftsfähig geworden – davon sind Bernhard Bergmann, Andreas Wilhelm und Armin Gubisch überzeugt. Doch noch sei Pionier- und nicht wenig Aufklärungsarbeit gefragt. Mit ein Grund, warum der Wolfsteiner Tauchsportstammtisch, der sich einmal im Monat trifft, gegründet worden ist. „Jeder ist willkommen. Es besteht keine Pflicht und die Treffen sind völlig ungezwungen.“
Helmut Weigerstorfer