Zenting. „Ich lebe hier in Zenting ohne Zeit“, sagt Sigrid Kamm, seit 20 Jahren Chefin des Kammbräus, dem Traditionsgasthof am Fuße des Brotjacklriegels, inmitten der Sonnenwald-Region im Bayerischen Wald. Z wie Zenting. Z wie zeitbefreit. Losgelöst von der Zeit. „Ja, das funktioniert hier noch ganz gut“, spricht die 47-Jährige aus eigener Erfahrung und lächelt. „Ich genieße das sehr, dieses Zeit-lose hier. Und das soll auch so bleiben.“
Sich hineinziehen lassen in den Trubel der Großstadt, gepaart mit Stress und Ruhelosigkeit – dafür hat Sigrid Kamm nichts übrig. Sie hält nichts vom „Immer-größer, Immer-mehr, Immer-prunkvoller“. Bodenständigkeit, die Nähe zur Natur, gutes Essen, gutes Trinken, viel Nachhaltigkeit und das Bewusstsein fürs Wesentliche – all das ist es, was ihr Gasthaus, was ihr Kammbräu ausmacht. Zu Besuch in der zeitbefreiten Zone.
Kammbräu-Kulinarik: Selbstangebautes, Regionales & Saisonales
Sigrid Kamm kann so schnell nichts aus der Ruhe bringen. Achtsamkeit lautet ihr Credo, wenn sie mit ihren Mitarbeitern hinaus aufs Feld fährt, um das selbst angebaute Gemüse und Obst zu ernten, das später auf dem Teller ihrer Gäste im neu-renovierten Kammbräu landet. Kraut, Kohlrabi, Mangold, Brokkoli, Blumenkohl, Karotten, Lauch, Sellerie. Daneben Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Kirschen – es gibt kaum etwas, das es nicht im Kamm’schen Natur-Garten, dem eineinhalb Tagwerk großen „Sinnen-Reich“ unweit des Gasthofs, zu finden gibt.
Die Vielfalt dessen, was die unmittelbare Umgebung einem an Nahrung und Genuss zu bieten hat, ist hier draußen spürbar. Greifbar. Riechbar. „Unser Ziel ist es, eine Vielzahl an Lebensmitteln aus der eigenen bzw. der umliegenden Landwirtschaft zu gewinnen“, erklärt Sigrid Kamm, die auch bei der anschließenden Verarbeitung der Nahrungsmittel in der Gasthof-Küche die Genuss-Richtung vorgibt.
So kommt das Fleisch etwa vom Bio-Bauernhof aus der Nachbarschaft, die selbstgepflückten Schwammerl, Beeren oder Heilkräuter aus dem nahe gelegenen Waldstück. „Bis Weihnachten können wir unsere Gäste mit den selbstangebauten Produkten mehr oder weniger autark versorgen.“ Dabei kommt es durchaus schon mal vor, dass auch die Urlauber ihre kulinarischen Funde, die sie auf ihren Wander-Touren durch den Woid aufgelesen haben, beim Küchenpersonal abgeben. „Hinzugekauft wird nur das Nötigste“, sagt Sigrid Kamm.
Regionalität ist von großer Bedeutung im zeit-losen Mikrokosmos des Zentinger Kammbräus. Saisonalität ebenfalls. Hausgemachte Bauernenten oder -gänse mit frischem Apfel-Blaukraut erfreuen etwa die Gaumen der Besucher zur kälteren Jahreszeit. Bandnudeln (aus ebenfalls hauseigener Herstellung) in Knoblauchsoße mit frischem Blattspinat im Frühling. Eine herzhafte Brotzeit à la Bauernomelette mit Speck im Sommer – oder ein Rehschnitzel mit Wildbeerenkompott im Herbst. Die Kammbräu-Kulinarik steht für Abwechslung, Frische und Authentiztiät.
„Und auch auf vegane und vegetarische Gerichte wird besonderer Wert gelegt“, betont die Chefin des Hauses. Frische Blattsalate, Feldsalate mit Schafskäse im Sesammantel und Datteln, garniert mit frischen Kräutern aus dem eigenen Hochbeet, Schnittsalate, Winterportulak – all das und vieles mehr ist auf der Speisekarte zu finden.
Sigrid Kamm: „Wir sind kein klassisches Wellness-Hotel“
Als im Kammbräu 2010 mit den Renovierungsarbeiten begonnen wurde, stand Sigrid Kamm vor der Entscheidung: Den Traditionsgasthof in einen (weiteren) Wellness-Tempel zu verwandeln, wie es ihn im Bayerischen Wald mittlerweile vielerorts zu finden gibt – oder das, was da ist, den Kern des Kammbräus, zu bewahren und das „Drumherum“ zu erneuern.
Die 47-Jährige wählte letzere Option – und kann deshalb heute nicht ganz ohne Stolz behaupten: „Wir sind kein klassisches Wellness-Hotel – obwohl das Thema Wellness durchaus vorkommt.“ Etwa in Form eines eigenen Whirlpools, eines Sauna-Bereichs oder eines Bio-Kosemtikstudios, das ins neu gestaltete, ehemalige Brauhaus integriert worden ist.
„Hier werden unsere Gäste individuell von einer professionellen Kosmetikerin betreut – und das nicht auf die Art, wie’s in einem großen Wellnes-Hotel der Fall ist, wo einer nach dem anderen abgefertigt wird“, verdeutlicht Sigrid Kamm, „sondern: Unsere Kosmetikerin nimmt sich Zeit für den Gast – bei uns kommt’s auf fünf Minuten nicht drauf an.“ Motto: Nur wer den Körper als Ganzes betrachtet, darf auch die Seele kennenlernen.
Das renovierte Brauhaus bildet dabei mit seinen sechs großzügig eingerichteten Doppelzimmern das neue Wohlfühl-Zentrum im Herzen der Anlage. Als „Braushauszimmer“ werden sie von der Chefin schlicht und einfach bezeichnet – „das klingt authentischer und passt besser zu einem Wirtshaus als die Begriffe Apartment oder Suite.“ Schön ruhig und somit perfekt zum Abschalten und für einen entschleunigten Aufenthalt geeignet, bieten die Zimmer gehobenen Vier-Sterne-Komfort mit allem, was der zeit-lose Urlaubsgast begehrt.
Sigrid Kamm präsentiert ihren Kammbräu-Gasthof in folgendem Video:
Und so wurde das Kammbräu nach und nach hergerichtet und auf den neuesten Stand gebracht, ohne dabei seine traditionelle Anmut einzubüßen. Vieles ist, wie Sigrid Kamm berichtet, dabei in Eigenregie und mit viel Liebe zum Detail – wie könnte es anders sein – selbst gemacht worden.
„Unsere Gäste schätzen das Familiäre, das Persönliche“
Doch nicht nur Lang- und Kurz-Urlauber, zahlreiche Stammgäste und Geschäftsreisende kommen im Kammbräu auf ihre Kosten, sondern insbesondere auch Wanderer, Angler, Radfahrer sowie alle weiteren Tagesausflügler, die sich im Sommer gerne bei einer kühlen Halbe Radler im prächtigen Biergarten erfrischen – oder im Herbst in der ebenfalls komplett renovierten Gaststube am Kaminfeuer bei einer kräftigenden Hausmacher-Suppe aufwärmen wollen.
Direkt am Kammbräu führen mit dem Goldsteig und dem Ge(h)nuss-Steig zwei wunderbare Premium-Wanderwege des Bayersichen Waldes vorbei, die sowohl Urlaubsgäste als auch Einheimische zu schätzen wissen. „Zu uns kommen vor allem Leute, die das Originelle suchen, die die persönliche Betreuung schätzen, das Familiäre. Unsere Gäste sind nicht irgendwelche Zimmernummern“, sagt Sigrid Kamm, die mit ihrem Team großen Wert auf den direkten Kontakt zu ihren Besuchern legt.
Z wie Zenting. Z wie zeit-befreit. Im Traditionsgasthof Kammbräu findet jeder seinen Platz – egal, zu welcher Jahreszeit. Egal, zu welchem Anlass. Gutes essen, gutes Trinken, kombiniert mit bayerischer Gemütlichkeit, Ungezwungenheit, Achtsamkeit, Ruhe und Originalität. Das ist es, was das Kammbräu ausmacht.
da Hog’n
Weitere Infos rund ums Kammbräu gibt’s hier:
- Website: www.kamm-braeu.de
- Kammbräu-Chefin Sigrid Kamm im Video-Interview