Nové Údolí/Haidmühle. Zunächst ist es nur ein Versuchsballon, sollte daraus jedoch eine Dauerlösung werden, stellt diese Neuerung einen Meilenstein in Sachen Reaktivierungsbemühungen der Ilztalbahn dar: In der Sommersaison 2017 wird zwischen Haidmühle und Nové Údolí (Neuthal) eine Busverbindung eingerichtet – somit wird die Lücke zwischen dem Schnellzug, der ab 5. Mai 2017 auf tschechisches Seite eingesetzt wird, und dem deutschen ÖPNV-Netz an Werktagen geschlossen. Das bestätigen sowohl Landkreis-Pressesprecher Karl Matschiner als auch Michael Paul, Beauftragter für den grenzüberschreitenden Verkehr bei der Ilztalbahn GmbH.
Als „Schritt in die richtige Richtung“ bezeichnet Paul diese Entscheidung gegenüber dem Onlinemagazin da Hog’n. „Unser Ziel ist es nach wie vor, dass unsere vorhandene Infrastruktur besser genutzt wird. Deshalb soll ein Regelverkehr auf der Strecke der Ilztalbahn eingerichtet werden“, erklärt der 59-Jährige und verweist darauf, dass eine grenzüberschreitende ÖPNV-Verbindung zu unseren östlichen Nachbarn in diesem Zusammenhang unabdingbar sei.
„Verknüpfung der bestehenden Verkehrsangebote“
Deshalb erfülle sich mit der Verlängerung der Buslinie 6122 von der Haltestelle Mühldorfer (Ortsmitte) in Haidmühle bis zur Grenze in Nové Údolí ein langgehegter Wunsch. Gemeinsam mit seinem Kollegen auf der anderen Seite der Grenze, Pavel Kosmata von der tschechischen Bahn (CD), habe sich Michael Paul in den vergangenen Wochen und Monaten vehement für diesen Lückenschluss eingesetzt. „In der näheren Umgebung ist das dann der einzige grenzüberschreitende Personennahverkehr“, verkündet der Kaininger nicht ohne Stolz.
Bereits seit Ende vergangenen Jahres hätten sich der Bezirk Südöhmen, die CD, die Regierung von Niederbayern, die Europaregion Donau-Moldau, die Ilztalbahn GmbH sowie das Landratsamt Freyung-Grafenau mit diesem Thema beschäftigt, wie Landkreis-Pressesprecher Matschiner auf Hog’n-Nachfrage erklärt. Im Dezember 2016 hat aus diesem Grund auch eine Besprechung aller Beteiligten in Volary stattgefunden. „Die Kosten in Höhe von zirka 4.000 Euro tragen die tschechische Seite zu einem Drittel, den Rest bringen wir Deutsche auf. Die Regierung von Niederbayern hat zwischenzeitlich signalisiert, dass sie 1.500 Euro beisteuern könnte. Seitens der Europaregion Donau-Moldau wurde der Restbetrag von 1.200 Euro bereits in der Finanzplanung berücksichtigt“, heißt es aus dem Landratsamt.
Detalliertere Aussagen könnten bisher nicht getroffen werden. Nur soviel: „Der saisonale Lückenschluss ermöglicht grenzüberschreitende Mobilität und stellt einen Beitrag der deutschen Seite zur Verknüpfung der bestehenden Verkehrsangebote dar.“
da Hog’n
Toll, dass die Ilztalbahn diesen absurden Zustand endlich beendet! Die Busse der Linie 6122 enden derzeit ja wirklich ein paar hundert Meter vor dem Grenzbahnhof. Und keinen der Verantwortlichen hat das bisher interessiert!
Ganz so stimmt das nicht, es gab Verantwortliche, welche sich für den Lückenschluss eingesetzt haben, die saßen aber leider an den falschen Stellen!
Endlich ein Schritt in die richtige Richtung! Weiter so, und in ein paar Jahren geht die Bahnverbindung wieder von Passau bis Prag auf der Schiene durch.
Langsam merken noch alle, dass sie damals mit dem Abbau der Schiene
unserer Gegend großen Schaden zugefügt haben!
Ich würde lieber heute als morgen auch einen Linienverkehr, aber von FRG nach Passau sehen, doch das ist eine absolute Traumvorstellung und dies wird es wohl auch erst mal bleiben.
Die Busunternehmen die die Linie Freyung/Passau täglich fahren, werden alles erdenkliche dafür tun, dass die Bahn diese Linie nicht bedient. Schade aber die Lobbyisten sind diesbezüglich unerbittlich. Wie immer geht es nämlich um Geld und das kennt keine Moral.
Mitbewerber oder gar Konkurrenz ist generell unerwünscht!