Nahezu vergessen scheint der Wallfahrtsort in Lindberg: Heimatforscher Sepp Probst kennt die Geschichte des Herrgottstritts am Hansl-Kreuz.

Lindberg. Nicht erst seit gestern erfreut sich das Wandern im Bayerischen Wald größter Beliebtheit. Heimatforscher Sepp Probst weiß: Auch der liebe Herrgott schlenderte seinerzeit schon durchs bayerische Stammesgebiet. Seine Spuren kann man heute noch am sogenannten Hansl-Kreuz bei Lindberg im Landkreis Regen finden.

Ähnlichkeit mit einem Fußabdruck

Heute befindet sich an dieser Stelle ein Wallfahrtsort, der jedoch zunehmend in Vergessenheit gerät. Wer vom Wasser des „Herrgottstritts“ trinkt, so sagt man, darf auf eine wundersame Heilung hoffen…

Das Hanslkreuz am Herrgottstritt dient noch immer als Wallfahrtsort, gerät jedoch zunehmend in Vergessenheit. Foto: Probst.
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Der Herrgottstritt ist eine Vertiefung in einem Stein, der Ähnlichkeit mit einem Fußabdruck hat. Als die Menschen diese Vertiefung entdeckten, entstand die Sage, dass der Herrgott an diesem Ort einst zugegen war – und den Abdruck seines Fußes im Stein hinterlassen hatte. Wer nun das Wasser, das sich in der Kuhle angesammelt hat, trinkt, soll der Legende nach heilende Wirkung erfahren. Andere Sagen über den Stein berichten, dass hier die Gottesmutter Maria einen Fußabdruck hinterlassen hat, als sie einmal vom Teufel verfolgt wurde. Der Stein befindet sich beim Hansl-Kreuz zwischen Lindberg und Ludwigsthal.

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Wundersame Heilkräfte

Auch das Hansl-Kreuz bringt seine ganz eigene Geschichte mit sich: Als Mitte des 19. Jahrhunderts dort im Wald ein Mann arbeitete, plagte ihn plötzlich eine Atemnot. Diese war so schlimm, dass er glaubte ersticken zu müssen. Er sah, dass sich in der Vertiefung eines Steines Wasser angesammelt hatte, welches er in der Hoffnung auf Linderung trank. Gleich nach dem Trinken wurde der Mann von der Atemnot erlöst – aus Dankbarkeit errichtete er auf dem Stein ein Kreuz, das nach ihm benannte Hansl-Kreuz. Auf einem Schild unterhalb des Kreuzes ist ein Spruch zu lesen:

 

„Trinke aus dem Herrgottstritt,

dann bleibst du immer gesund und frisch“

 

 

Sepp Probst/Da Hog’n

Neugierig geworden? Dann geht’s auf zum Hansl-Kreuz mit folgenden GPS-Daten:  N49°02-688, E013°15.419
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Im Rahmen der Serie „Mystischer Bayerischer Wald“ stellt Heimatforscher Sepp Probst auf hogn.de verschiedene Sagen, Mythen und Brauchtümer des Bayerischen Waldes vor…

Weitere Teile der Serie:


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