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Mitterfirmiansreut. Die einzige Sesselbahn im Unteren Bayerischen Wald, ein Kinder-Ski-Zirkus, der Seinesgleichen sucht, beste Pistenverhältnisse dank hundertprozentiger Beschneiung – und dreieinhalb Kilometer Liftanlagen inklusive Abfahrten für geübte wie ungeübte Skifahrer: Das Skizentrum Mitterdorf rund um den Almberg lässt kaum Wünsche offen. In diesem Winter blickt vor allem einer auf all das zurück, was hier seit 1988 unter seiner Führung entstanden ist: Manfred Selwitschka, Geschäftsführer des Zweckverbandes Skizentrum Mitterdorf. Es ist sein letzter Winter als Chef des Skigebietes.
Selwitschka hat mit dem Zweckverband einiges erreicht in Mitterfirmiansreut. Besonders stolz kann er auf die jüngste Errungenschaft sein: die nagelneue LED-Flutlichtanlage am Kißlingerlift. Modernste Technik für noch mehr Skivergnügen. Insgesamt 18 Millionen Euro hat der Zweckverband seit seiner Gründung vor knapp 30 Jahren in das Skizentrum investiert. Alles, um Pisten und Lifte immer noch ein Stückchen attraktiver für die Gäste zu machen – und dabei immer mit der Zeit zu gehen. Alle Lifte wurden seitdem rundum erneuert und verlängert.
Der große „JuniorSkiZirkus“ wächst Jahr für Jahr weiter
„Angefangen hat alles mit der Werkstatt, die wir ganz zu Beginn gebaut haben“, berichtet Manfred Selwitschka. Davor mussten Ölwechsel und Reparaturen der Pistenbullys im Freien stattfinden. Das nächste große Projekt war der Bau der Sesselbahn am Großen Almberg. „Wir haben sie in Obertauern gekauft, dort abgebaut und bei uns wieder aufgebaut“, erzählt der 65-Jährige. Heute ist der Sessellift der Besuchermagnet schlechthin.
Ein weiterer großer Anzugspunkt ist vor knapp zehn Jahren entstanden: Seitdem finden Skikurse für die kleinsten Skifahrer nicht mehr im Dorf, sondern direkt am Hang, im Ortsteil Alpe, statt. Der große „JuniorSkiZirkus“ wächst hier Jahr für Jahr weiter. Mit überdachten „Zauberteppichen“, Förderbändern auf Schnee, die die jüngsten Skifahrer sicher nach oben bringen. Mit einem Karussel. Mit einem Aufenthaltsraum, wo jedes Kind sich mit kostenlosem Bio-Tee wieder aufwärmen kann. Und seit dieser Saison nagelneu: Mit einer von der Piste abgetrennten Rodelbahn. Denn auch die Schlittenfahrer kommen in Mitterdorf voll auf ihre Kosten: Sie können sich ebenfalls von einem langen Förderband nach oben transportieren lassen. Auf einer eigenen Bahn können sich die älteren Rodelfans mit sogenannten Snowtubes (große Lkw-Reifen) den Hang hinabstürzen.
Das Kinderparadies für kleine Skifahrer hat bisher jedes Mal die höchste Bewertung abgesahnt, wenn skiresort.de, das „weltgrößte Testportal von Skigebieten“, es bewertet hat: fünf Sterne. Mehrfach war der „JuniorSkiZirkus“ Testsieger unter allen Kinder-Skiarealen Bayerns. Betreiber anderer Skigebiete kommen laut Manfred Selwitschka regelmäßig nach Mitterdorf, um sich die Anlage anzuschauen. „Wir dienen als Vorbild“, teilt der Zweckverbandsgeschäftsführer nicht ohne Stolz mit. So toll wie am Ursprungsort habe aber freilich keiner den Ski Zirkus nachgebaut.
Familien können für 56 Euro einen ganzen Tag lang Ski fahren
Der große Vorteil am Skizentrum Mitterdorf: Hier findet jeder das Richtige für sich. Der Anfänger kann auf der etwas flacheren Almwiese erstmal langsam hinunter rutschen; dem geübteren Fahrer stehen der Kirchenlift und der Kleine Almberglift zur Verfügung. Und der Profi kann sich am Kißlingerlift auf der permanenten Rennstrecke oder am anspruchsvollen Großen Almberg austoben – und anschließend von der 1,2 Kilometer langen Sesselbahn wieder nach oben transportieren lassen.
Ideal geeignet ist das Skizentrum auch für Skifahrer mit Handicap sowie erblindete Menschen. Zahlreiche Monoskifahrer nutzen die Pisten regelmäßig. Toiletten und Verpflegungsstationen sind auf Menschen mit Behinderung ausgelegt.
Trotz all dieser Attraktionen ist der Preis für das Skivergnügen die vergangenen drei Winter über nicht angestiegen und liegt ein ganzes Stück unter den Preisen der Konkurrenz. Eine Familie (zwei Erwachsene, zwei Kinder) kann hier für 56 Euro einen ganzen Tag lang Ski fahren. Der faire Preis ist deshalb möglich, da der Zweckverband keine riesigen Gewinne machen will – und weil der Landkreis einen Zuschuss bezahlt.
Wer vermisst da die Alpen? Bis zu 80.000 Besucher pro Jahr tun es jedenfalls nicht. Zahlreiche Skiclubs aus nah und fern schätzen das Skizentrum Mitterdorf ebenfalls. Auch Clubs aus Regensburg oder dem Nachbarland Tschechien kommen regelmäßig hierher und bieten Skikurse für ihre jüngsten Mitglieder an. In Sachen Schnee steht Mitterfirmiansreut den Alpen ebenfalls in keiner Weise nach: Von Weihnachten bis in den März hinein gilt das Skigebiet an der bayerisch-böhmischen Grenze als schneesicher – nicht zuletzt wegen der 31 Schneekanonen. „Mit zwei Kanonen haben wir 1998 angefangen“, berichtet Manfred Selwitschka. Damals waren die Auflagen für die Beschneiung noch hoch: Es durften nur Ausbesserungen an der Piste vorgenommen werden – an wenigen Stellen, an denen der Schnee zu früh wegtaute.
Extra Shuttleservice bei besonders großem Andrang
Mittlerweile darf eine Grundbeschneiung stattfinden. Dass diese gelingt, liegt auch am Speichersee, der die Schneekanonen mit Wasser versorgt. Ein weiterer Baustein, den der Zweckverband unter Selwitschkas Führung realisieren konnte. Der Wasserspeicher befindet sich auf Forstgrund. Dass die Forstverwaltung dem Bau zugestimmt hatte, war essentiell, um das komplette Pistennetz des Skizentrums mehrere Monate im Jahr beschneien zu können.
In diesem Winter gibt es zum Glück endlich wieder jede Menge Naturschnee, die Beschneiung findet daher nur ergänzend statt. Bereits an Weihnachten konnten Urlauber wie Einheimische optimal präparierte Pisten vorfinden. An einem Tag in den Weihnachtsferien waren es so viele, dass die 800 kostenlosen Parkplätze im Ort nicht ausreichten. Lange Schlangen an den Liften sind trotzdem eher selten in Mitterfirmiansreut: Das Angebot ist breit genug, die Besucher verteilen sich auf ein großes Gebiet.
Und damit niemand zu weite Wege vom Parkplatz bis zur Piste auf sich nehmen muss, gibt es an Tagen mit besonders großem Andrang extra einen Shuttleservice. Eine Dienstleistung, bei der sogar der Geschäftsführer mithilft: „Zum Teil habe ich mit dem eigenen Auto zusätzlichen Shuttleservice vom Parkplatz hinter zur Alpe gemacht“, erzählt er. Dafür hatte er viel Lob von den Urlaubern bekommen – ein Highlight in seinen Erinnerungen.
So ganz wird sich Manfred Selwitschka sicher nicht aus dem Skizentrum Mitterdorf zurückziehen – auch wenn er die Geschicke des Zweckverbandes nicht mehr leiten wird. Wer sich fast 30 Jahre lang für eine Sache so eingesetzt hat wie er, wird wohl auch weiter mithelfen und dabei sein.
Sabine Simon
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