Bodenmais/Regen. Kelten und Germanen haben bereits vor Tausenden von Jahren ihre Spuren im Bayerischen Wald hinterlassen. Spuren, die auch heute noch sichtbar sind – jedoch nur die wenigsten Einheimischen und Urlauber auch wirklich wahrnehmen. Einer, der diese historischen Orte sehr gut kennt, der von den Mythen und Sagen berichten kann, die sich um jene besonderen Fleckchen im Woid ranken, ist Heimatforscher Sepp Probst. Jüngst hatte der Regener auf die Opferschalen und Teufelstische im Viechtacher Raum geblickt – dieses Mal beschäftigt er sich mit der Gegend rund um den Urlaubsort Bodenmais.
Auf dem Riederinberg steht der sogenannte Riederinfelsen, ein etwa zehn Meter hoher, äußerst markanter Steinbrocken, auf dem Überlieferungen zufolge mehrere Keltenschalen eingeschlagen wurden. Jene Opferschalen werden heute von den Einheimischen als „Blutrinne“ bezeichnet – darin sollen den Göttern Opfer dargebracht worden sein. Woraus diese Opfer im Detail bestanden, kann gegenwärtig nicht mehr genau nachvollzogen werden.Von der größeren Opferschale aus führt eine Rinne über den Felsenrand hinweg in den Abgrund. Mit Grauen kann man sich dabei bildhaft vor Augen führen, wie an dieser Stelle Menschen oder Tiere geopfert wurden und das Blut in der Schale aufgefangen wurde, bis diese soweit gefüllt war, dass das Blut über die Rinne in die Tiefe floss…
Nazis wollten den Riederinfelsen für ihre Zwecke missbrauchen
Was ebenfalls für einen keltischen Opferplatz spricht: Der sagenhafte Blick, den man vom Riederinfelsen aus auf den „heiligen Berg der Kelten“, den Großen Arber, hat(te). Vom Felsen aus kann man die Rieslochschlucht einsehen, die nach der Durchquerung zur höchsten Bayerwald-Erhebung führt. Somit könnte der Riederinfelsen der letzte Stopp der keltischen Wallfahrer gewesen sein, bevor sie sich am nächsten Tag in Richtung Arber aufmachten.
Der Stein ist über eine etwa acht Meter hohe Eisenleiter zu erklimmen; von oben kann man den Blick ins Zellertal und in die Ortschaft Bodenmais schweifen lassen, die direkt unter dem großen Arbermassiv liegt.
Im Dritten Reich wurde der Platz als Opferstätte und mystischer Ort seitens der SS vereinnahmt und ein Schild samt Hakenkreuz angebracht. Nazi-Scherge Heinrich Himmler ließ Kultorte dieser Art aufsuchen und kartographieren, damit er sie nach dem sogenannten Endsieg für seine SS-Rituale verwenden können würde. Das Schild wurde nach dem Zweiten Weltkrieg wieder entfernt – heute zeugt noch eine Eisenstange auf dem Riederinfelsen von der Stelle, wo das Schild einst angebracht war. Im Jahr 2015 ist auf dem Felsen ein Gipfelkreuz installiert worden.
Sepp Probst / da Hog’n
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Im Rahmen unserer Serie „Mystischer Bayerischer Wald“ stellt Heimatforscher Sepp Probst auf hogn.de verschiedene Sagen, Mythen und Brauchtümer des Bayerischen Waldes vor…
Die Kelten waren auch noch vor fast 1000 Jahren in unserem Dorf. Beim
Kanalbau hat man viele Meter unter der Straße eine noch vollständig erhaltene
Kultstätte dieser Ureinwohner gefunden. Mit in Stein gehauenen Altar und Felszeichnungen. Mit einem Durchschlupf in einem höhergelegenem Raum
mit Beleuchtungsnischen mit Kienspänen und zwei in Stein gehauenen Bänken.
Es gab sogar ein Belüftungssystem. Leider haben unsere Kreis-Heimatpfleger
ihr ok zur Zerstörung gegeben.