Zwiesel. „Sturm im Maßkrug, anders lässt sich die in den sozialen Netzwerken und in der Lokalpresse verbreitete Hysterie um das Grenzlandfest 2017 nicht beschreiben“, reagiert Zwiesels Bürgermeister Franz Xaver Steininger (FXS) ungehalten auf die jüngsten Facebook-Diskussionen (insbesondere in der Gruppe „Wir sind Zwiesel„) und dem darauf beruhenden Bericht des Bayerwald-Boten mit dem Titel „Grenzlandfest-Streit schäumt weiter„. O-Ton Steininger: „Ein trauriges Beispiel, was aus einer einzigen Presseanfrage mit zwei einfachen Fragen für ein Artikel entstehen kann.“
Steininger sehe vor allem in der Art und Weise, wie das Thema behandelt wurde, die Gefahr eines erheblichen Imageschadens für die Stadt, wie der Rathaus-Chef per Pressemitteilung kundtut. Deshalb sei nun nach rechtlicher Rücksprache und in Abstimmung mit dem Ordnungsamtsleiter sowie dem Vergabebüro HSP Projektmanagement und Beratung GmbH beschlossen worden, Namen zu nennen (siehe weiter unten).
An die Macher des Bayerwald-Boten wandte sich Steininger noch am Donnerstagabend (nach Erscheinen des „Anreißer“-Berichts auf der PNP-Homepage) in der FB-Gruppe „Wir sind Zwiesel“ mit folgenden Worten direkt:
„Ihrer Zeitung wäre gut zu Gesicht gestanden auch meinen Kommentar zu diesem Thema, den ich auf facebook gepostet und Ihnen zusätzlich per E-Mail zugesandt habe, zu erwähnen. Dann hätte es die Heißmacherrei mit diesem Artikel nicht gebraucht. Außerdem sollte Ihnen klar sein, dass ich zum jetzigen Zeitpunkt aus rechtlicher Sicht gar keine Namen nennen darf. Vor diesem Hintergrund ist mir die Art und Weise dieses Artikels völlig schleierhaft. Aber wie heißt es so schön: Ein Schelm, wer Böses dabei denkt…“
Weiter stellte er fest:
„Auch in Wahlkampfzeiten wäre ein wenig mehr Sachlichkeit wünschenswert. Es ist unverschämt, zu unterstellen, das Grenzlandfest 2017 wäre in Gefahr. Die Gründe für eine Ausschreibung wurden mehrfach kommuniziert. Die dazu veröffentlichte Pressemitteilung kann bei mir gerne per PN angefordert werden. Nur so viel: Die Stadt Zwiesel war rechtlich verpflichtet das Grenzlandfest über ein Ausschreibungsverfahren in die Wege zu leiten. Das ist also keine Idee des Bürgermeisters. Es ist auch in unserer globalisierten Welt rechtlich verpflichtend auswärtige Anbieter vom Vergabeverfahren nicht auszuschließen – hierzu erteilt die Regierung von Niederbayern gerne Auskunft.
Und ebenso verpflichtend: Wie bei allen Vergabeverfahren in jeder Branche muss ausreichender Wettbewerb hergestellt werden. Die Vergabe an ein externes Büro verursacht Kosten, keine Frage. Liefe das Ausschreibungsverfahren über die Stadtverwaltung, würde das Kapazitäten binden, die wir nicht haben und zudem ebenfalls Kosten verursachen.
Übrigens: Das aktuelle Ausschreibungsverfahren verläuft ohne Komplikationen, der Grenzlandfestausschuss wird seine gesteckten Ziele erreichen.
Steininger sieht vor allem in der Art und Weise, wie das Thema behandelt wurde, die Gefahr eines erheblichen Imageschadens für die Stadt, teilt Zwiesles Rathaus-Chef in einer Pressemitteilung mit. Deshalb sei nun nach rechtlicher Rücksprache und in Abstimmung mit dem Ordnungsamtsleiter sowie dem Vergabebüro HSP Projektmanagement und Beratung GmbH beschlossen worden, Namen zu nennen.“
„Brauerei und Festwirt können am 19.12. ihr Konzept vorstellen“
„Ich kann und will nicht weiter zusehen, wie hier mit teilweise primitiven Methoden ein tolles Fest in den Dreck gezogen wird“, erbost sich Steininger am heutigen Freitag. Alles gehe seinen geordneten Verlauf. „Eigentlich wäre der 19. Dezember das Datum gewesen, an dem der Sieger der ersten Ausschreibungsrunde öffentlich gemacht werden sollte“, heißt es in der Meldung weiter.
Da aber rechtlich die Möglichkeit bestehe, auch jetzt schon Ross und Reiter zu nennen, sehe sich Steininger dazu veranlasst, die Öffentlichkeit darüber zu informieren, dass nach Auswertung der Vergabekriterien die Zwieseler Brauerei Pfeffer – die Brauerei befindet sich im Familien-Eigentum von Elisabeth Pfeffer, die in der Bürgermeisterstichwahl gegen Steininger antritt – und Festwirt Festzeltbetrieb Gerhard Widmann GmbH auf Platz eins stehen.
„Am 19. Dezember bekommen Brauerei und Festwirt jetzt die Gelegenheit, ihr Konzept dem Festausschuss zu präsentieren“, sagt Steininger, der hofft, dass damit Ruhe in das Thema einkehrt.
da Hog’n
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