Zwiesel. Es geht in die zweite Runde: Am 11. Dezember entscheidet sich endgültig, wie der Bürgermeister bzw. die Bürgermeisterin der Stadt Zwiesel heißt. Im Stichkampf treten dann der bisherige Amtsinhaber Franz Xaver Steininger (parteilos) und seine Herausforderin Elisabeth Pfeffer (CSU) gegeneinander an – das haben die Wähler am Sonntag bei den Abstimmungen in der Glasstadt so bestimmt. Und obwohl Gloria Gray (parteilos) die wenigsten Stimmen der drei Kandidaten sammeln konnte, darf sich die Entertainerin durchaus als Gewinnerin fühlen – 20 Prozent und zahlreiche positive Rückmeldungen sprechen für sich. Der Tag danach – die Reaktionen auf die Bürgermeister-Wahl in Zwiesel.
„Die Profile der Kandidaten nun richtig herausarbeiten“
Franz Xaver Steininiger (43,30 Prozent): „Ich bin sehr zufrieden mit dem guten Ergebnis – mit einem überragenden Ergebnis von über 50 Prozent konnte man aufgrund der Gegebenheiten nicht rechnen. Als parteiloser, unabhängiger Bürgermeister ohne jegliche Fraktionsbindung gegen diese CSU-Werbemaschinerie mit einem deutlich positiveren Ergebnis abzuschneiden, stimmt mich positiv. Erst jetzt können die Profile der beiden verbliebenen Kandidaten richtig herausgearbeitet werden – und auch da gibt es in meiner Amtszeit vieles zu berichten. Zwiesel hat im Vergleich zur CSU-geführten Zeit einen erheblichen Spung nach vorne gemacht – nicht nur fianziell, sondern auch durch ehrliche, nachvollziebare Sachpolitik zum Wohle der Stadt Zwiesel.“
„Will als Person Bürgermeisterin werden – nicht als Partei“
Elisabeth Pfeffer (36,58 Prozent): „Mich freut die hohe Wahlbeteiligung von über 66 Prozent. Mit meinem eigenen Abschneiden bin ich sehr zufrieden. Ich bin auch nicht über das gute Ergebnis von Gloria überrascht. Die Hauptbotschaft der Wahl: 57 Prozent der Zwieseler wünschen sich einen Wechsel an der Stadtspitze. Am wichtigsten ist für mich, das ich die nächsten beiden Wochen noch einmal Vollgas gebe. Bürgermeister wird der, dem die Zwieseler am ehesten zutrauen, wieder Verlässlichkeit, Beständigkeit und eine gute Kommunikationskultur in die Stadt und den Stadtrat zu bringen. Mich nervt es schon etwas, dass ein amtierender Bürgermeister nicht akzeptieren will, dass eine Bürgermeisterwahl eine Persönlichkeitswahl und keine Parteiwahl ist.
Um es noch deutlicher zu sagen: Ich will als Person Bürgermeisterin werden und nicht als Partei – das Wohl der Stadt steht im Vordergrund und nicht die Partei. Denn nur gemeinsam kommen wir zum Ziel. Ich habe klare Pläne und Ziele für die Zukunft und krame nicht in der Vergangenheit.“
„Ein fairer Wahlkampf mit großer, überregionaler Aufmerksamkeit“
Gloria Gray (20,12 Prozent): „Vielen Dank an alle, die an mich geglaubt und für mich gestimmt haben. Seit 17. Oktober war ich als Kandidatin im Rennen und habe als Quereinsteigerin in nicht einmal sechs Wochen über 20 Prozent und somit jede fünfte Stimme erhalten. Für mich persönlich war es eine interessante Zeit mit vielen neuen Erfahrungen – vor allem war es ein fairer Wahlkampf mit großer, überregionaler Aufmerksamkeit für Zwiesel. Nun wünsche ich den Kandidaten Elisabeth Pfeffer und Franz Xaver Steininger viel Kraft und gute Nerven für den Endspurt, den Wählern die richtige Entscheidung für die Stichwahl am 11. Dezember und der Stadt Zwiesel eine lebhafte, attraktive Zukunft. Vielen Dank auch für die vielen positiven Statements zum Achtungserfolg.“
„Die Zwieseler wissen schon, was sie tun“
Michael Adam (Landrat des Landkreises Regen): „Ich gratuliere allen drei Kandidaten zum Ergebnis, denn keiner der Bewerber muss sich für das Ergebnis schämen. Weitergehend möchte ich die Wahl in Zwiesel nicht kommentieren. Die Zwieseler wissen schon, was sie tun, und brauchen keine Bewertungen von außen. Ich musste gestern Abend die ganze Zeit an eigene Erfahrungen mit Stichwahlen denken. Ich wurde sowohl zum Bürgermeister von Bodenmais, als auch zum Landrat unseres Landkreises in einer Stichwahl gewählt. Als Politiker muss man da durch. Ich weiß aber auch: Persönlich-emotional ist so eine Stichwahlkampf eine große Belastung. Man hat als Kandidat monatelang auf den Wahltag hingearbeitet und hingefiebert, ist am Wahltag komplett ausgebrannt und leer, muss sich dann aber aufraffen und die letzten Kräfte für weitere 14 Tage sammeln. Ich kann da mitfühlen und wünsche den beiden Kontrahenten viel Kraft und gute Nerven.“
da Hog’n
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