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Passau. Die Gesellschaft zur Förderung beruflicher und sozialer Integration (gfi) gemeinnützige GmbH wurde 1998 als 100-prozentige Tochter der Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) gemeinnützige GmbH gegründet. Die Gesellschaft ist bayernweit anerkannter Träger der Freien Jugendhilfe sowie der Beruflichen Rehabilitation und Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband. Die Pädagogin Christina Schneider leitet und koordiniert in Passau in der Bahnhofstraße 27 die vielfältigen Angebote der gfi für die Standorte Passau, Freyung, Grafenau, Vilshofen, Eggenfelden und Pfarrkirchen.

Christina Schneider (links) erarbeitet zusammen mit gfi-Leiterin Michaela Riedl und stellv. gfi-Leiter Wolfgang Dietz die neuen Programminhalte. Foto: gfi
Frau Schneider, erzählen Sie uns bitte kurz etwas zu Ihrer Person und wie Sie zur gfi gekommen sind.
Ich habe Lehramt Realschule für Deutsch und Katholische Religionslehre in Passau studiert und mich nach dem ersten Staatsexamen dazu entschlossen, noch einen Master in Caritaswissenschaften und wertorientiertes Management anzuschließen, da ich für mich die beraterische Tätigkeit und den direkten eins-zu-eins-Kontakt mit Menschen mehr als bereichernd empfinde. Für mich ist es wichtig, insbesondere Jugendlichen in schwierigen Lebenssituationen unterstützend zur Seite zu stehen.
Hilfe für Schüler mit einer (seelischen) Behinderung
In welchen Bereichen engagiert sich die gfi?
Die gfi engagiert sich in den Bereichen Kinder und Jugend, Eltern und Schule, Beruf und Teilhabe, Familie und Kultur.
Im Bereich Kinder und Jugend bietet die gfi bayernweit zahlreiche Maßnahmen der ambulanten Hilfe zur Erziehung an, wie beispielsweise Erziehungsbeistandschaften, Sozialpädagogische Einzelbetreuung, Ferienbetreuung, speziell auch die betriebliche Ferienbetreuung „Sommerkinder“, offene Jugendarbeit und vieles mehr. Um die Inklusion an Schulen zu verwirklichen, unterstützt die gfi zahlreiche Schüler und Schülerinnen, die eine Behinderung haben oder von seelischer Behinderung bedroht sind, mit Schul- bzw. Integrationsbegleitungen.
Im Bereich Eltern und Schule ist die gfi mit ihren zahlreichen (sozial-)pädagogischen Angeboten im Rahmen von Ganztagsschulen, Jugendsozialarbeit an Schulen, vertiefter Berufsorientierung, Berufseinstiegsbegleitung, Praxisklassen und vielem mehr tätig und begleitet die jungen Menschen insbesondere an der Schnittstelle zu Ausbildung und Beruf.
Darüber hinaus fördert die gfi die Teilhabe von Menschen an der Gemeinschaft und am Arbeitsleben. Unternehmen in ganz Bayern lassen sich von der gfi bei der Einrichtung und Umsetzung eines Betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) beraten.
Im Bereich Familie und Kultur setzt sich die gfi unter anderem für die Vereinbarung von Familie und Beruf ein. Die „Plattform Betreuung“ ist ein Projekt für Beschäftigte kooperierender Unternehmen und Behörden.
Die „Akademie Kinder“ der gfi organisiert ein offenes Kursangebot und setzt sich für die Verankerung des Philosophierens als Bildungs- und Erziehungsprinzip in Kindertageseinrichtungen und Schulen sowie in der Ausbildung von Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften ein.
Grundprinzip: Achtung vor dem Recht jedes Menschen
Wer oder was steht im Mittelpunkt Ihrer pädagogischen Arbeit?
Im Mittelpunkt der pädagogischen Arbeit steht ganz klar der Mensch. Grundprinzip unserer Arbeit ist die Achtung vor dem Recht jedes Menschen auf ein selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben sowie auf gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft und am Arbeitsleben. Unser Selbstverständnis ist es, alle Menschen mit ihren individuellen Gegebenheiten und Bedürfnissen anzunehmen und gegen Ausgrenzung für eine Kultur der Partizipation und Inklusion einzutreten. Chancengleichheit, Gender Mainstreaming und Vielfalt sind integrale Bestandteile unserer Unternehmenskultur. Diesen Prinzipien haben wir uns in sämtichen Prozessen nach innen und außen verpflichtet.
Welche Handlungsfelder prägen die gfi?
Das Handlungskonzept der gfi verbindet pädagogische, sozialpädagogische und psychologische Betreuung und Beratung im Rahmen flexibler, individueller und ganzheitlicher Angebote. Unser Erfolg sind besonders unser fachlich qualifiziertes und engagiertes Personal sowie ein starkes regionales und überregionales Netzwerk. Prävention, Intervention und Integration stehen dabei im Mittelpunkt des pädagogischen Auftrags.
Wer kann die Angebote der gfi in Anspruch nehmen?
Jeder, der einen Unterstützungsbedarf in den zuvor genannten Bereichen Kinder und Jugend, Eltern und Schule, Beruf und Teilhabe, Familie und Kultur hat, kann sich gerne an uns wenden.
Oft ist eine individuelle Betreuungsform von Nöten
Können Sie uns zwei konkrete Beispiele Ihrer Arbeit beschreiben?
Im Rahmen des Integrationsassistenten beraten, betreuen und unterstützen wir Arbeitslose bis zu deren Vermittlung in Ausbildung und Arbeit. Das Team des Integrationsassistenten unterstützt dabei, vorhandene Vermittlungshindernisse zu beseitigen und das Lebensumfeld zu stabilisieren. Das Unterstützungsangebot ist auf persönliche Bedürfnisse und Lebensumstände ausgerichtet und ist in der Regel für eine Dauer von sechs Monaten angesetzt.
Das Angebot der Schulbegleitung ist eine individuelle Begleitung zum Schulbesuch für Kinder und Jugendliche mit körperlicher und/oder geistiger Behinderung sowie für Kinder und Jugendliche mit seelischer Behinderung. Die Unterstützung soll die Bewältigung des Schulalltags bzw. einen weitgehend selbstständigen Schulbesuch gewährleisten. Diese Schulbegleitungen können beim Bezirk oder Jugendamt beantragt werden.
Welchen Bedarf sehen Sie zukünftig?
Im Zuge unserer Arbeit konnten wir vermehrt feststellen, dass bei einigen zugrundeliegenden Problemlagen oft eine individuelle Betreuungsform bzw. eine Einzelbetreuung von Nöten ist, um an „des Pudels Kern“ zu kommen und eine nachhaltige Hilfestellung gewährleisten zu können. Auch die Sensibilisierung für traumainduzierte Auffälligkeiten nimmt einen immer größeren Stellenwert bei uns ein, da die Häufung von Traumafolgestörungen und daraus resultierende Defizite zusehends ansteigen und in unsere Arbeit miteinfließen müssen.
Vielen Dank für das Gespräch.
Interview: da Hog’n
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