Frauenau/Bayerischer Wald. Genüsslich zieht Dietmar Dengler an seiner Zigarette, schaut auf das Gemälde, das direkt über seinem Kopf hängt, und schmunzelt. „Das ist der Alte“, sagt er und deutet auf den Mann mit Doppelkinn, Krawatte und Anzug, der da auf dem Bild zu sehen ist und mit kritischem Blick von der Wand auf das Geschehen herabschaut. „Der Alte“ ist kein geringerer als Isidor Gistl, ehemaliger Besitzer der Frauenauer Krystallglasfabrik I. und Namenspatron des Gasthaus Gistl, das heute den kulturellen Melting-Pot, Szene-Treff und gastronomischen Mikrokosmos in der 2.600-Seelen-Gemeinde im Bayerischen Wald bildet. Dietmar (genannt „Stan“) Dengler ist seit 1990 dort Wirt.
Die Jahre haben ihre Spuren und auch einige tiefe Risse hinterlassen. Nicht nur an den Wänden der ehemaligen Werkswirtschaft der Glashütte Gistl aus dem Jahr 1924, sondern auch in Stan Denglers Gesicht. Viele Leute aus aller Herren Länder hat er aus- und eingehen sehen. Vielen hat er ein „Nationalparkpils“, ein leichtes Weizen oder ein „Gwasch“ (Spezi) kredenzt. Und mit vielen sich dabei die ein oder andere Nacht „im Gistl“ um die Ohren geschlagen.
Mehr als nur ein gewöhnlicher Gastwirt
Rund 900 Auftritte von Bands und Künstlern aus der ganzen Welt hat Stan, der eine ausgeprägte Schwäche für Hard-Rock und Jazz-Musik hat und auch schon beim Mardi Gras in New Orleans mitfeierte, seit Bestehen des Gasthauses erlebt: von der kalifornischen 90er Jahre Punkrock-Combo „Lagwagon“ über den Akkordeonisten Geno Delafose aus Louisiana bis hin zum Passauer Kabarettisten Sigi Zimmerschied. Doch der 56-Jährige ist mehr als nur ein gewöhnlicher Gastwirt. Er ist vor allem ein wortgewandter und belesener Philosoph, der sich im Laufe der Jahre sein ganz eigenes Bild von der Welt gemacht hat…
–> Die ganze Geschichte über Bayerwald-Botschafter Dietmar „Stan“ Dengler gibt’s hier zu lesen (einfach klicken)
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In Zusammenarbeit mit der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald präsentiert das Onlinemagazin da Hog’n im Rahmen der Serie „Vom Wald das Beste: Botschafter des Bayerischen Waldes“ zahlreiche Porträts über heimische Persönlichkeiten und Charakterköpfe, die den Woid so liebens- und lebenswert machen.