Grafenau/Spiegelau. Gleich drei Schmierereien in Grafenau und Spiegelau – eine davon mit rechtsradikalem Hintergrund – sind der Polizei am Mittwoch, 31. August, gemeldet worden, wie es in einer entsprechenden Mitteilung an die Medien heißt. In allen drei Fällen sind die ermittelnden Beamten auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen (PI Grafenau: 08552/9606-0).
Die Mitteilungen der PI Grafenau im Wortlaut:
- Grafenau, Guldenstraße – Feriendorf, Gebäude des Wasserhochbehälters:
„Schmierfinken trieben ihr Unwesen
Am 31.08.2016 stellten Mitarbeiter der Stadt Grafenau fest, dass am Gebäude des Wasserhochbehälters am Schwaimberg ein Graffiti angebracht war. Unbekannte Täter haben mit silberner Farbe das Gebäude mit dem Schriftzug „SWAG H“ versehen. Anzeige wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung gegen UNBEKANNT wurde aufgenommen.“
- Grafenau, Judenhof:
„Buswartehäuschen beschmiert
Ebenfalls am 31.08.2016 teilte der Bürgermeister der Stadt Grafenau mit, dass ein Buswartehäuschen mit schwarzer Farbe beschmiert wurde. Unbekannte Täter besprühten den Innenraum des Wartehäuschen mit dem Schriftzug „FRONTLINER“ und einem Hakenkreuz. Zudem wurden noch zwei weitere „Gemälde“ angebracht. Der Sachschaden ist beträchtlich, da die Farbe bereits ins Holz eingedrungen ist. Hier werden ebenfalls Ermittlungen wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung, sowie einem Vergehen wegen Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen aufgenommen.“
- Spiegelau, Konrad-Wilsdorf-Straße/Schwarzachstraße
„Ein Gemeindemitarbeiter der Gemeinde Spiegelau meldet, dass ein Verkehrszeichen und ein Hinweisschild mit schwarzer Farbe beschmiert wurden. Auch hier wurde Anzeige gegen UNBEKANNT wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung aufgenommen.“
Die Polizei geht bislang von unterschiedlichen Tätern aus
„Der Tatzeitraum ist jeweils sehr lange – teilweise bis zu sechs Wochen. Aufgrund der unterschiedlichen Arbeitsweisen wird von verschiedenen Tätern bzw. Tatgruppen ausgegangen“, berichtet Paul Lauster, Leiter der Polizeiinspektion Grafenau auf Hog’n-Nachfrage. Nichtsdestotrotz würden Ermittlungen hinsichtlich möglicher Zusammenhänge weiter geführt werden. Vor allem beim Vorfall in Judenhof geht die Polizei aufgrund des Hakenkreuzes davon aus, dass die Tat einen rechtsradikalen Hintergrund hat. Bereits in der jüngeren Vergangenheit seien mehrmals solche Sachbeschädigungen gemeldet worden, wie Paul Lauster erklärt. „Deshalb ist die Bevölkerung, was dieses Thema betrifft, nun sensibilisiert – die soziale Kontrolle hat zugenommen.“
da Hog’n