Dass der Bayerische Wald erholsamer ist als München wissen wir alle. Im August beweist Straubing an der Grenze zum Woid wieder, dass hier auch genauso gut und ausgiebig gefeiert wird wie in der Landeshauptstadt. Nur 7,90 Euro für die Maß Bier, echt bayerisch – und obendrein gemütlicher als in München ist es nämlich auf dem Gäubodenvolksfest in der Donaustadt. Los geht die Gaudi, die von den Straubingern auch liebevoll „a Traum vom Paradies“ genannt wird, am 12. August. Gefeiert werden darf zehn Tage lang bis zum 22. August.
Als landwirtschaftliches Fest wurde das Gäubodenvolksfest schon 1812 gefeiert. Am ersten Tag sollte man sich die traditionelle Bierprobe und den „Volksfestauszug“ zur Festwiese Am Hagen nicht entgehen lassen, wenn 80 Trachten- und Musikgruppen sowie Festwagen, Pferdegespanne, Ochsen, Oldtimer und Tanzgruppen mit mehr als 3.000 Teilnehmern durch die Innenstadt ziehen.
Musik
Wie es sich für ein zünftiges Volksfest gehört, gibt es in Straubing nicht nur gutes Bier, Brezen und Lebkuchenherzen, sondern ganze elf Tage lang Live-Musik: Ob die Charly-M-Band, die manch einer schon auf dem Münchner Oktoberfest gesichtet haben dürfte, die „Perlhütter Musikanten“ aus dem Landkreis Cham mit Blasmusik oder die „Goass House Band“ mit ihren Funk-, Party-, Disco- und House-Coverversionen – die handgemachten Einlagen sorgen für ausgelassene Stimmung in den sieben Festzelten. Die Auswahl hält für jeden das Passende bereit: Wer es gemütlicher angehen lassen will, geht am besten ins „Greindl“, das historische Festzelt, wo das ältere Publikum sein Bier bei bayerischer Blasmusik ohne Verstärker genießt. Das junge Volk kann sich derweil im „Wenisch“ austoben – hier sollte man rechtzeitig kommen, bevor es zu voll wird…
Trachten
So gemischt wie die Altersgruppen sind auch die Kleider zum Fest. Trachten beim Tanzen und Bummeln sind keine Pflicht, an den diesjährigen Dirndl-Trends sollte Frau sich aber orientieren. Um die Hüften zu schwingen oder sich den Adrenalinkick bei den Fahrgeschäften im Vergnügungspark zu holen, braucht es jedoch kein Designerstück für 2.000 Euro von „Lena Hoschek“ oder „Nicoleta Melega“.
Mit alltagstauglichen Kleidern in angesagten Rosé-, Pink- oder Olivtönen, die es hier auch für kurvige Frauen gibt, liegen auch Wiesenbesucherinnen mit kleinem Budget goldrichtig.
Ostbayernschau
Der landwirtschaftliche Ursprung des Gäubodenfests ist auf der Ostbayernschau noch spürbar, wo 700 Aussteller ihr Sortiment verkaufen. Von Haushaltsartikeln über Dirndl bis zum Bulldog können die Gäste hier alles bestaunen und erwerben, was ihr Herz begehrt. Um zu den Ständen der Ostbayernschau zu finden, haben Regensburger Entwickler für die Besucher erst kürzlich die kostenlose Gäubodenvolksfest-App auf den Markt gebracht. Wenn das Netz nicht durch die Besucherströme überlastet ist, können Gäste, die mit dem Auto angereist sind, über die Push-Nachrichten der App sogar einen Parkplatz ergattern, sobald in der Nähe etwas frei wird. Das Ende des Gäubodenfests wird am letzten Tag wieder mit einem fulminanten Feuerwerk gefeiert.