Geyersberg. Ruhig ist es geworden um die Asylunterkunft am Geyersberg. Die „anders“ aussehenden Menschen gehören längst zum Alltagsbild im Stadtzentrum. Die anfängliche Skepsis gegenüber dieser Einrichtung hat sich inzwischen offenbar gelegt. Dies liegt wohl auch daran, dass sich die Zahl der neuankommenden Flüchtlinge – insbesondere seit der Schließung der sogenannten Balkanroute – deutlich verringert hat. Herbert Graf von der Stadt Freyung bestätigt diese Entwicklung, die in kausalem Zusammenhang mit der Grenzschließung der europäischen Länder stehe. „Die Belegung der Einrichtung ist in der Folge selbstredend rückläufig.“
Ende 2014 eröffnet, war die Asylunterkunft in der ehemaligen „Klinik Wolfstein“ ursprünglich auf eine maximale Belegungszahl von rund 450 Flüchtlingen ausgelegt. „Inzwischen schwankt die Zahl zwischen 200 und 350 Personen“, wie Herbert Graf auf Hog’n-Nachfrage erklärt. Der geschäftsführende Beamte der Stadt zeichnet für die Einrichtung verantwortlich. Monatlich würden derzeit im Schnitt zwischen 50 und 100 Asylbewerber in Freyung neu registriert werden. Deren durchschnittliche Verweildauer am Geyersberg habe sich aufgrund neuer gesetzlicher Vorgaben etwas verlängert, so Graf – zwischen zwei Wochen und sechs Monaten würden Flüchtlinge in der ehemaligen „Gesa-Klinik“ nun bleiben. Anfangs ging man von maximal 10 Tagen aus.
„Herausforderungen, aber keinerlei Komplikationen“
Der Großteile der Bewohner stamme weiterhin aus Nahoststaaten wie Syrien und Irak sowie aus Afghanistan. „Aus Gründen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung dürfen wir hierzu keine konkreten Aussagen machen“, erklärt Graf. Apropos Sicherheit: Zwar gebe es rund um die Asylunterkunft am Geyersberg immer wieder „Herausforderungen, aber keinerlei Komplikationen – weder hinsichtlich des Miteinanders, noch hinsichtlich des Gebäudezustandes“. Dies liege laut Graf vor allem an der „zuverlässigen und kompetenten“ Arbeit des Sicherheitsdienstes, der ja vor einiger Zeit aufgrund gewisser Differenzen ausgewechselt wurde.
Gebäude soll einem neuen, hochwertigen Hotel weichen
Ob die geringeren Belegungszahlen Auswirkungen auf die Finanzierung des Kaufes der Klinik Wolfstein durch die Stadt Freyung haben – das Gebäude soll nach seiner begrenzten Zeit als Notunterkunft abgerissen und auf dem Gelände ein neues, hochwertiges Hotel errichtet werden -, ist laut Dr. Olaf Heinrich jetzt noch nicht absehbar: „Inwieweit der Ankauf, der Betrieb und die Reparaturen in der Klinik Wolfstein bis Jahresende komplett finanziert werden können, hängt von zahlreichen Variablen ab. Aufgrund der nicht prognostizierbaren Belegung im zweiten Halbjahr ist eine seriöse Aussage zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich.“
Helmut Weigerstorfer
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