„Leck mich am Ar***“ – beängstigende Szenen aus Waldkirchen:

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Freyung-Grafenau/Regen/Passau. Umgeknickte Bäume, überflutete Keller, abgerutschte Hänge, unterspülte Straßen, zahlreiche Verkehrsunfälle und Stromausfälle – so liest sich die Bilanz der verheerenden Unwetterfront, die am Samstagabend, begleitet von Starkregen und Sturmböen, durch Niederbayern gezogen ist. Das Unwetter, vor dem der Deutsche Wetterdienst im Vorfeld entsprechend gewarnt hatte, breitete sich von Westen her im Bereich Landshut/Vilsbiburg sowie über das gesamte Rottal aus – und zog durch den Raum Straubing/Deggendorf bis in weite Teile des Bayerischen Waldes weiter, wie die Polizei mitteilt.

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Zwischen Waldkirchen und Jandelsbrunn: Unmittelbar neben der Brücke (bei Erlauzwiesel), die über die Staatsstraße 2131 führt, lösten sich aufgrund des Starkregens größere Erdmassen vom Hang. Entlang des gesamten Streckenabschnitts zwischen Waldkirchen und Jandeslbrunn kam es punktuell immer wieder zu kleineren Erdrutschen (weitere Bilder dazu weiter unten).

Wassereinbruch im Krankenhaus Waldkirchen

In der Zeit zwischen 18.30 und 22.30 Uhr gingen bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Niederbayern in Straubing 420 Notrufe ein –  dabei mussten insgesamt 406 Einsätze bewältigt werden. Zudem ereigneten sich 25 Verkehrsunfälle, wobei bei vier Unfällen vier Personen leicht verletzt wurden. „Ein wesentlicher Teil der Mitteilungen bezog sich auf umgestürzte Bäume und schwere Äste, die auf Straßen fielen und diese zum Teil blockierten. Vereinzelt wurden auch Hausdächer beschädigt“, heißt es seitens der Behörde. Weitere Verkehrsgefahren ergaben sich durch umgefallene Baugerüste, Baustellenabsicherungen, Verkehrszeichen und sonstige Beschilderungen.

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Auch bei Edelmühle (zwischen Böhmzwiesel und Waldkirchen) lösten sich die Erdmassen von den Hängen.

Zahlreiche Fahrbahnen mussten vorübergehend wegen Überflutungen und Erdrutschen gesperrt werden. Durch die Wassermassen liefen in kurzer Zeit viele Keller in Privathäusern voll. Aufgrund der heftigen Winde und starken Regenfälle lösten etliche Alarmanlagen, in erster Linie an Firmengebäuden, aus. Durchgeführte Überprüfungen ergaben, dass es sich ausnahmslos um Fehlalarme handelte. In Obernzell (Lkr. Passau) stürzte ein Baum auf ein Fahrzeug, in dem eine Person eingeklemmt und leicht verletzt wurde. Im Waldkirchener Krankenhaus ereignete sich ein Wassereinbruch, der – Gott sei Dank – keine Gefährdung der medizinische Betreuung der Patienten zur Folge hatte. In mehreren Ortschaften fiel der Strom komplett aus. Zur Schadenshöhe können derzeit noch keine Angaben gemacht werden, teilt die Polizei mit.

Viechtach: Campinggäste flüchten – Stadtplatz in Regen überflutet

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Hog’n-Leserin Isabell Kinzkofer postete gestern Abend dieses Bild aus Straubing auf der Hog’n-Facebook-Seite.

Im Bereich der Polizeiinspektion Viechtach waren nahezu alle Gemeinden von Unwetterschäden betroffen. „Es liefen zahlreiche Keller voll, mehrere Bäume fielen auf die Straße. Die freiwilligen Feuerwehren aller betroffenen Gemeinden waren pausenlos im Einsatz“, heißt es im Pressebericht. In Viechtach mussten sich aufgrund des starken Regens zahlreiche Gäste eines Campingplatzes Zuflucht im nahegelegenen Hauptgebäude suchen. Im Gemeindebereich Geiersthal kappte ein umgestürzter Baum eine Hochspannungsleitung. In einigen Gemeinden fiel der Strom aus. Nach derzeitigem Kenntnisstand wurde bislang niemand verletzt.

„Gegen 20 Uhr überstürzten sich die Ereignisse, als die Unwetterfront über die Rusel in Richtung Bodenmais zog“, steht im Polizeibericht weiter geschrieben. Innerhalb weniger Minuten stürzten mehrere Bäume u.a. auf die B85 und die St. 2135. Der Stadtplatz in Regen sowie mehrere Straßen im Stadtgebiet wurden überflutet; Kanaldeckel hoben sich, kleinere Erdrutsche verstopften die Kanalisation und die heftigen Sturmböen verursachten (Fehl-)Alarme in Firmen. Die Abarbeitung der Einsätze dauerte mehrere Stunden. Die Feuerwehren waren im Dauereinsatz.

Hog’n-Leser Andreas Tausch schickt uns dieses Video aus Waldkirchen:

Besonders hart getroffen hat es (wieder einmal) die Gemeinde Obernzell, wie folgende Facebook-Bilder von Franziska-Wolter bezeugen:

Weitere Eindrücke vom Hangrutsch neben der Staatsstraße 2131 bei Erlauzwiesel:

Weitere Bilder und Eindrücke unserer Hog’n-Facebook-Leser von gestern Abend:

da Hog’n

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