Langdorf/Mauth. Den Reptilienpfad in Langdorf hat Beatrice Eller bislang nicht gekannt. Und vom Aussichtsturm in der 2000-Einwohner-Gemeinde hatte sie auch nur aus Erzählungen gehört. Also besuchte die Leiterin der Tourist-Info Mauth kürzlich ihren Langdorfer Kollegen Fritz Wenzl, um sich von ihm die touristischen Besonderheiten in seiner Gemeinde zeigen zu lassen. Der gegenseitige Austausch der Mitarbeiter und die Optimierung ihrer Zusammenarbeit besetzen laut einer Pressemitteilung bei der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald (FNBW) derzeit einen Spitzenplatz auf der Agenda.
„Gutes Personal ist mit unser größtes Kapital“, betont FNBW-Geschäftsführerin Monika Dombrowsky. Aktuell gelte es, innerhalb der Ferienregion 13 Orte mit elf Tourist-Infos und bislang unterschiedlichen Herangehensweisen im operativen Geschäft unter einen Hut zu bekommen. Eine durchaus komplexe Aufgabe – weswegen sich die knapp 30 Mitarbeiter der Tourist-Infos in den kommenden Wochen gegenseitig bereisen werden bzw. ausgewählte Orte innerhalb der Ferienregion gemeinsam besuchen.
Wie Beatrice Eller, die einen Vormittag bei Fritz Wenzl verbrachte, sich mit ihm in diversen Geschäftsvorgängen beriet und dem erfahrenen Kollegen dabei schon mal aufmerksam über die Schulter blickte. Fritz Wenzl gilt als Urgestein unter den Touristikern in der Region, wie es in der Meldung heißt. Seit 35 Jahren ist der 60-Jährige die erste Anlaufstelle für Feriengäste und Vermieter in Langdorf. „Ich bin für die meisten Fragen und Anliegen gewappnet“, sagt er nachdrücklich überzeugt und fügt an: „Wichtig ist, immer freundlich zu bleiben – und Querulanten aber auch mal direkt anzusprechen.“
„Ich könnte mir das Einzelkämpferdasein nicht mehr vorstellen“
Trotz seiner reichen Erfahrung ist auch ein „alter Hase“ wie Fritz Wenzl gerne bereit, eingetretene Pfade zu verlassen und Neuem aufgeschlossen zu begegnen. Den kreativen Ideen der jungen Kollegen zum Beispiel – wie Beatrice Eller eine ist. Die 25-Jährige arbeitet seit 2008 in der Tourist-Info Mauth und hat vor sechs Jahren deren Leitung übernommen. Bei der Ferienregion fühlt Eller sich wohl: „Ich könnte mir das Einzelkämpferdasein gar nicht mehr vorstellen. Gemeinsam bringen wir schließlich viel mehr voran.“
Bei der Ferienregion ziehen alle Mitarbeiter an einem Strang. In Arbeitsgruppen schmieden sie an den Inhalten jedes Produkts und besetzen gemäß ihrer Kenntnisse und Interessen die unterschiedlichsten Themenbereiche. Beatrice Eller zum Beispiel gehört dem Internet-Redaktionsteam an. „Dort erarbeiten wir einheitliche Standards, was Texte und die Bildsprache anbelangt“, erklärt sie. Daneben koordiniert die 25-Jährige laut der Mitteilung die Zusammenarbeit der drei Tourist-Infos Mauth-Finsterau, Hohenau und Neuschönau, stimmt deren Öffnungszeiten aufeinander ab und gestaltet Dienstpläne so, dass sich die Servicestellen gegenseitig vertreten können.
„Wir stehen mit der FNBW erst am Anfang“
Fritz Wenzl indes engagiert sich als FNBW-Facebook-Administrator. Allein seine stimmungsvollen Landschaftsbilder, die der Hobbyfotograf regelmäßig online stellt, animieren zahlreiche Nutzer zum „Liken“ – weswegen die Ferienregion mittlerweile auf stolze 14.500 „Freunde“ verweisen kann. „Menschen lassen sich am besten über Emotionen locken“, weiß Wenzl und wird das soziale Netz daher auch künftig mit selbst geknipsten Besonderheiten aus der Region füttern. „Wir stehen mit der FNBW erst am Anfang, aber wir haben noch sehr viel vor“, verspricht der Touristiker voller Tatendrang.
da Hog’n