Dass die Eisheiligen als Wetterphänomen statistisch zwar nicht nachweisbar sind, hat der Exkurs in die Bayerwald-Klimatologie erst kürzlich veranschaulicht. Dies soll allerdings nicht heißen, dass es nicht auch im Mai noch einige kühle Tage geben kann. Unabhängig davon, zu welcher Jahreszeit dies geschieht, ist dazu nur eine Lage auf der Rückseite eines Tiefs nötig. Dann nämlich werden aus dem hohen Norden deutlich kältere Luftmassen herangeführt, die durchaus für einen Temperatursturz sorgen. Als hätten wir das schlechte Wetter pünktlich zum Wochenende bestellt, findet in den kommenden Tagen nun eine solche Umstellung statt. Das steuernde Tief wandert gemächlich von Spanien Richtung Ostsee, wobei der Wind auf westliche bis nordwestliche Richtungen dreht.
Es wird etwas „unfrühlingshafter“
Der Freitag fällt voraussichtlich wieder ins Wasser. Nachdem einige Regen- und Gewitterschauer bereits am Donnerstag ins Land gezogen waren, hat auch der letzte Tag der Arbeitswoche wohl wieder Regen sowie etwas Blitz und Donner im Angebot. Dieser Vorgang hängt aber noch nicht mit dem Wetterwechsel an sich zusammen, der erst am Wochenende selbst stattfindet. So klettert die Temperatur nach wie vor auf noch recht frühlingshafte 15 Grad. Der Wettercharakter an sich wird aber dementsprechend etwas „unfrühlingshafter“ ausfallen.
Auch am Samstag spüren wir den Kaltluftausbruch aus dem Norden noch nicht. Es bleibt weiter trüb mit der Möglichkeit einiger Regentropfen, wobei das Risiko aber eher gering ausfällt und wenn dann nur in Schauerform. Das Quecksilber erreicht am Nachmittag nochmals um die 13 Grad, wobei es aber in Schauernähe auch weiter abkühlen kann. Der Sonne können wir am ersten Wochenend-Tag nur wenig Chancen einräumen.
Temperaturen im einstelligen Bereich
Am Sonntag erreicht uns dann die gefürchtete Kaltfront. Da die Luftmassen vom hohen Nordmeer zu uns in den Woid ziehen, haben sie vor allem in den hohen Lagen durchaus Kältepotenzial. Während sich das Himmelsbild weiter durchwachsen gestaltet mit wenigen sonnigen Abschnitten, fällt die Temperatur auch im Tal rapide auf einstellige Werte ab. Meist erreichen die Höchstwerte nur mehr 8 bis 9 Grad. Auch in der neuen Woche dümpeln wird dann noch ein bisschen auf diesem Niveau dahin, bis es langsam aber sicher wieder aufwärts zu gehen scheint.
Ein schönes Wochenende wünscht
Hog’n-Wetterfrosch Martin Zoidl
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