Freyung. Man nehme ein idyllisches Fleckchen Erde in Hinterschmiding, einem an und für sich recht beschaulich-kleinen Dorf im Bayerischen Wald, drapiere dieses natürliche Kleinod mit einer Bühne – und platziere zu guter Letzt ein paar talentierte Musiker mit ihren Instrumenten darauf: Schon ist der Musikantenstadl im Freien perfekt. Doch genau das möchten die Organisatoren des Fast Open Airs, das ab dem 29. Juli am Schmidinger Badeweiher wieder seine Pforten öffnet, mit aller Macht verhindern. Laut, dreckig und völlig ungezwungen soll es auch bei der mittlerweile dritten Auflage des Freiluft-Festivals zur Sache gehen. Der Rasen wird beben – von hart bis zart ist auch heuer für jeden Musikliebhaber wieder das Passende dabei. Da Hog’n hat sich im Vorfeld mit Sebastian Krems vom Orga-Team über die Festival-Idee, organisatorische Hürden sowie die Pläne für die Zukunft unterhalten.
Wieso heißt das Festival eigentlich „Fast Open Air“? Wie seid Ihr auf diesen Namen gekommen?
Das erste Mal fand das Fast Open Air in einer Scheune statt, die halb überdacht war. Deswegen war es damals nur fast ein Open Air (lacht).
Und wie ist es zur Idee gekommen, dieses Festival in Hinterschmiding zu veranstalten?
Wir sind alle sehr musikbegeistert und selber regelmäßige Festivalbesucher, weshalb wir schon lange diesen einen Gedanken hatten: Irgendwann, wenn wir mal älter sind und bissl Geld haben, machen wir auch bei uns dahoam ein Festival. Außerdem haben wir als Helfer bei der Metal Invasion bereits Erfahrungen sammeln können, die uns bei der Verwirklichung unserer Pläne geholfen haben.
„In diesem Jahr erwarten wir noch mehr Besucher“
Ein Zwei-Tage-Festival zu organisieren erfordert bestimmt so einiges an Aufwand. Wie viele Leute sind daran beteiligt?
Als Hauptorganisatoren sind wir zu fünft – zwei davon kommen aus Philippsreut, die anderen aus Hinterschmiding. Unterstützt werden wir von mehr als 40 freiwilligen Helfern beim Aufbau und der Durchführung. Ohne tatkräftigen Support wären wir ziemlich überfordert. Man muss sehr viele Details beachten. Da wir auch die Besucherzahlen immer nur im Voraus schätzen können, wird so die Planung weiter erschwert. Es muss eben alles so kalkuliert werden, dass am Ende nicht nur wir, sondern vor allem auch die Besucher zufrieden sind.
War es schwierig, die nötigen Genehmigungen zu erhalten?
Wir haben von Anfang an viel Zuspruch vom Bürgermeister und vom Gemeinderat erhalten. Auch seitens der Grundstücksbesitzer und den weiteren Verantwortlichen gab es keine Probleme. Aufgrund des reibungslosen Ablaufs in den vergangenen beiden Jahren haben wir somit auch für 2016 wieder die volle Unterstützung.
Wie viele Besucher erwartet Ihr beim diesjährigen Festival?
Im vergangenen Jahr waren es um die 650 Leute. Wegen des durchwegs positiven Feedbacks erwarten wir dieses Jahr noch mehr. Aber es ist halt ein Open Air, das heißt: Die Witterungsbedingungen spielen in Sachen Besucherzahlen immer eine große Rolle.
„Das Freundschaftliche überträgt sich auf den Gesamt-Charakter“
Lohnt sich das Festival denn auch finanziell für Euch? Wie wird das Fast Open Air finanziert?
Unser Ansporn ist nicht, Gewinn aus dem Fast Open Air zu ziehen, sondern die Freude an dem Festival selber. Die Einnahmen werden komplett reinvestiert für die jeweils nächste Auflage. Finanziert werden wir durch Sponsoren, Ticketverkauf, Essen und Trinken. Der Rest kommt aus eigener Tasche.
Was unterscheidet Euch von anderen Festivals?
Wir unterscheiden uns dadurch, dass wir viele Helfer aus dem Freundkreis haben, weshalb wir die Preise sehr niedrig ansetzen können. 18 Euro Eintritt für ein ganzes Wochenende und 2,50 Euro für ein Bier sind unserer Meinung nach absolut fair. Auch das Essen wird von uns selbst mit regionalen Erzeugnissen zubereitet, beispielsweise gibt’s das Steak-Semmel mit Fleisch vom örtlichen Metzger.
Da wir den Großteil der Besucher persönlich kennen, erhalten wir aus erster Hand individuelle Verbesserungsvorschläge. Diese versuchen wir sogleich bestmöglich umzusetzen. Ein Beispiel dafür ist die Verlängerung des Festivals auf zwei Tage in diesem Jahr. Campen kann man sogar von Freitag bis Sonntag.
Das Freundschaftliche, das entspannte Miteinander, das sich überall finden lässt, überträgt sich auch auf den Gesamt-Charakter des Festivals. Hinzu kommt noch die Location in Hinterschmiding, der Badeweiher, welcher ein einzigartiges Ambiente mitten in der Natur bietet.
„Wir versuchen, das Festival von Jahr zu Jahr zu verbessern“
Wie sehen Eure Pläne für die Zukunft aus?
Wir versuchen, das Festival von Jahr zu Jahr zu verbessern – und auf Besucherwünsche einzugehen, ohne dass es seinen ursprünglichen Charakter verliert. Großes Ziel ist es natürlich, ein bekannteres Line-Up zu verwirklichen und dennoch weiterhin regionalen Bands die Chance zu geben, sich zu präsentieren.
Zum Abschluss noch eine etwas weniger ernste Frage: Wie viel Bier wurde letztes Jahr beim Fast Open Air verabreicht?
Es wurden 1.400 Liter Bier ausgeschenkt, das entspricht 140 Kästen. Auch dadurch finanziert sich das Festival natürlich, das wichtige Einnahmen für uns. Aber es gab auch Limo, Spezi, Saft…
Dann wünschen wir vom Hog’n eine gute Zeit und erfolgreiches Fast Open Air.
Interview: Alexander Wölfl
–> alle weiteren Infos zum „Fast Open Air III“, u.a. wer in diesem Jahr die Bühne rocken wird und wo es Tickets im Vorverkauf gibt, findet Ihr unter folgendem Link: Fast Open Air 2016.