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Start im Landkreis FRG „Maibaumgate Grafenau“: So verlief die „Rückholaktion“ wirklich…

„Maibaumgate Grafenau“: So verlief die „Rückholaktion“ wirklich…

veröffentlicht von Helmut Weigerstorfer | 27.04.2016 | kein Kommentar
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Großarmschlag/Hohenau/Grafenau. Überraschende Wende in Sachen „Maibaumgate Grafenau“: In der Nacht zum Dienstag, 26. April, ist nun den Erstdieben der Baum, den sie nach dem Klau am vergangenen Wochenende bei sich gehortet hatten (da Hog’n berichtete), wiederum „gestohlen“ worden. Dieser befindet sich inzwischen zurück auf Grafenauer „Hoheitsgebiet“. Verantwortlich für die „Rückholaktion“ sind die Männer der Großarmschlager Feuerwehr sowie der „MSG MBW“, der Maibaumstehlgesellschaft Mittlerer Bayerischer Wald. Dies bestätigen Regina Stockinger von den Erstdieben und Feuerwehr-Kommandant Christian Röckl gegenüber dem Onlinemagazin „da Hog’n“.

Niedermeiers Anzeigen-Drohung und deren Folgen

Der „Diebstahl“ des Grafenauer Maibaums durch eine Gruppe junger Buben und Mädchen hatte zuletzt für überregionale Schlagzeilen gesorgt. Der Grund: Nach Ansicht von Max Niedermeier, Oberhaupt der Bärenstadt, sei das „Corpus delicti“ zu früh und somit nicht brauchtumgsrecht entführt worden. Der erzürnte Rathaus-Chef verweigerte den „Dieben“ daraufhin die geforderte Brotzeit, stellte ihnen ein Ultimatum mit der Forderung, den Baum umgehend wieder an Ort und Stelle zurückzubringen – und drohte letztlich sogar mit einer Anzeige.

Dieses Bild zeigt den Grafenauer Maibaum, als dieser noch in den Händen der Erstdiebe war.

In der Folge erntete der CSU-Politiker insbesondere bei Facebook zahlreiche Negativ-Stimmen hinsichtlich seiner in vielen Augen recht starrsinnigen Vorgehensweise. Ein regelrechter Social-Media-Shitstorm ergoss sich über den als „dickköpfig“ gebrandmarkten Grafenauer Bürgermeister. Dass man Auslöse-Verhandlungen auch anders und auf weniger kapriziöse Weise lösen kann, beweist sein Amtskollege Martin Pichler aus der benachbarten Marktgemeinde Schönberg. Dieser wurde jüngst für seinen fairen Umgang mit Maibaumdieben gefeiert. Hog’n-Informationen zufolge sollen auf der Grafenauer Facebook-Seite in der Folge der Maibaum-Affäre Beiträge, unter denen kritische Kommentare gegen das Vorgehen von Rathaus-Chef Niedermeier zu lesen waren, wieder gelöscht worden sein. Kritik: unerwünscht!

„Ich habe gesagt: Der Baum bleibt hier“

Dass das „Objekt der Begierde“ mittlerweile wieder in der Säumerstadt angelangt ist, wurde am Dienstag auf der stadteigenen Facebook-Seite mittels eines Links zur entsprechenden Berichterstattung der Heimatzeitung bekannt gegeben. Darunter sind überwiegend spöttische Einträge wie „Armes Grafenau“ oder „Wenn er die ursprünglichen Diebe mit einlädt, dann, und nur dann, hat er das Gesicht nicht verloren“ zu lesen. Unter dem Posting, dass sich in Grafenau ein Storchenpaar gefunden habe, kommentiert ein User auf nicht weniger hämische Weise: „Na, hoffentlich haben die sich beim Bürgermeister erkundigt – nicht dass sie eine Woche zu früh das Nest bezogen haben.“ Von der Facebook-Seite „Mei Herz schlogt boarisch!“ wird Max Niedermeier darüber hinaus als „CSU-Betonschädel“ bezeichnet.

screenshot_maibaum_affäre

Mit viel Spott und Häme reagierten zahlreiche Kommentatoren auf die Vorgehensweise von Grafenaus Bürgermeister Max Niedermeier in der „Maibaum-Affäre“. Screenshot: da Hog’n/FB-Seite Grafenau

Alles andere als komisch finden hingegen die Erstdiebe den „Rückklau“ des Maibaums. Ihrer Meinung nach sind klare Regeln verletzt worden, auf deren generelle Einhaltung Bürgermeister Niedermeier zuletzt noch so vehement gepocht hatte.

Näheres dazu erklärt Regina Stockinger, Mitglied der Erstlingsdiebesbande aus dem Raum Hohenau. Vor dem Haus ihrer Eltern, am Ortsrand der Dorfgemeinde, war der gestohlene Grafenauer Maibaum zuletzt gelagert. Die 18-Jährige erinnert sich an die Geschehnisse in der Nacht zum Dienstag. „Gegen 3.30 Uhr hat mich a Mords-Gaudi vor dem Haus aufgeweckt.“ Sie sei daraufhin sofort zum Fenster geeilt und habe beobachtet, wie sich „25 bis 30 Männer“ am wertvollen Diebesgut zu schaffen machten. Obwohl sie alleine zu Hause war und sie es aufgrund der Vorkommnisse vor ihrem Haus a bisserl mit der Angst zu tun bekommen hatte, sei sie vor das Haus getreten, um die Diebesgruppe unvermittelt anzusprechen: „Ich habe gesagt: Der Baum bleibt hier. Außerdem habe ich meine Hand auf den Baum draufgelegt.“

„Nicht erwartet, dass das solche Ausmaße annimmt“

Den landläufig bekannten Regeln des Maibaumstehlens zufolge hätten die Mitglieder der Großarmschlager Feuerwehr und der „MSG MBW“ ihre Beute zurücklassen müssen, wie Regina Stockinger mehrmals betont. Sie berichtet außerdem, dass der Baum mit einem davor postierten Güllefass, einem Traktor sowie ihrem Audi 80 gesichert gewesen sei, sodass es nahezu unmöglich schien, diesen mitzunehmen. „Mein Auto und das Odlfassl haben sie einfach weggeschoben. Keine Ahnung, wie die das geschafft haben.“ Auf die Frage hin, wieso der Baum seitens der Erstdiebe nicht besser bewacht worden sei, antwortet die 18-Jährige: Die „menschliche“ Wache ruhe unter der Woche, „wir müssen ja alle in die Arbeit oder zur Schule.“

„Nach Rücksprache mit dem Bürgermeister sind Ihre Fragen hiermit ausreichend beantwortet.“

Nichtsdestotrotz habe sie sofort ihre Freunde angerufen. „Zu fünft sind wir den Dieben dann hinterhergefahren“, berichtet Regina Stockinger. „Wir haben sie noch einmal darauf angesprochen, dass sie den Baum da lassen sollen. Das hat sie aber nicht mehr interessiert. Sie haben nur gesagt, dass sie sich inzwischen außerhalb der Ortschaft befinden und ihnen alles andere egal ist.“

Obwohl die Gruppe der Erstlingsdiebe zunächst nicht gerade erfreut war über die Tatsache, dass nun auch ihnen der Baum entwendet worden ist, sind deren Mitglieder inzwischen froh, dass sich das Thema „Grafenauer Maibaum“ nun mehr oder weniger von selbst erledigt hat. „Die vergangenen Tage waren nicht einfach. Wir hätten nicht erwartet, dass das Ganze solche Ausmaße annimmt. Mit einer Auslöse wird es nun wohl nichts mehr“, kommentiert Regina Stockinger abschließend.

„Initiative, den Baum zurückzuholen, ist von uns ausgegangen“

Eine etwas anderslautende Variante als diejenige, die in der Presse zu lesen war, berichtet Christian Röckl, Kommandant der Feuerwehr Großarmschlag, gegenüber dem Hog’n. Seinen Aussagen zufolge hat es keine direkte Absprache mit Bürgermeister Max Niedermeier gegeben, das „Corpus delicti“ zurückzustehlen. „Wir haben nur mitbekommen, dass die Stadt den Baum gerne wieder haben möchte.“ Gemeinsam mit der „Maibaumstehlgesellschaft Mittlerer Bayerischer Wald“, lauter selbsternannte Maibaumstehl-Profis, haben die Wehrler diese Aufgabe dann übernommen. Röckl betont nochmals: „Die Initiative, den Baum zurückzuholen, ist von uns ausgegangen.“

Unterstützten die Großarmschlager Feuerwehr bei der „Rückholaktion“: Die „Maibaumstehl-Profis“ von MSG MBW. Screenshot: Facebook / da Hog’n

Den Vorwurf von Regina Stockinger, sie habe die Hand auf den Baum gelegt, womit dieser nicht hätte gestohlen werden dürfen, will der Feuerwehr-Kommandant nicht gelten lassen. „Das ist ein Streitpunkt“, gibt dieser auf Hog’n-Nachfrage zu. „Es war ziemlich dunkel. Aber wir sind uns sicher: Sie hat die Hand nicht auf den Baum gelegt.“ Generell hätten ihnen die Erstdiebe den Baum ohne viel Widerstand überlassen, so Röckls rückblickende Wahrnehmung.  „In Sachen Brauchtum war alles in Ordnung“, ist der Großarmschlager überzeugt. Brotzeit und Bier werde man nun nicht einfordern – man möchte nur, „dass endlich wieder Ruhe einkehrt“.

Angesprochen auf die Vorgehensweise von Bürgermeister Max Niedermeier, der mit juristischen Folgen für die Erstdiebe drohte, erklärt Röckl, „dass es generell sehr schwierig ist mit der Auslegung der Regeln beim Maibaumstehlen.“ Diese seien von Dorf zu Dorf unterschiedlich. „Der Bürgermeister hätte eine Anzeige riskieren können. Diese wäre aber sicherlich im Sand verlaufen.“

Karin Friedl: „Weitere Erklärungen wird es nicht geben“

Etwaige Fragen an die Stadt Grafenau, wie genau aus deren Sicht die „Rückholaktion“ verlaufen sei, ob sich das angekündigte, juristische Nachspiel nun erledigt habe und ob für die Erstdiebe nicht doch noch eine Auslöse in Form einer Brotzeit herausspringe, wurden nicht beantwortet. Grafenaus Pressesprecherin Karin Friedl verweist (in Vertretung von Geschäftsführer Michael Pradl) lediglich auf den Bericht in der Heimatzeitung und schreibt:

Grafenaus Pressesprecherin Karin Friedl.

„Grundsätzlich ist das Brauchtum beim Maibaumstehlen ja darin zu suchen, dass bei Maibaumwachen die Geselligkeit und das Miteinander gefördert werden.

Wie unser Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Reimeier ausführlich erklärt hat, war dies früher nur in der Freinacht vor dem 1. Mai üblich und richtig Spaß und Sinn macht das Stehlen ja auch nur, wenn man die „Wächter“ überlistet und den Baum trotz Bewachung an sich bringen kann. Dass es mit der Dauerbewachung über Wochen nicht klappt, haben jetzt auch die Erstdiebe zu spüren bekommen und so ist der Baum momentan in Besitz der Feuerwehr Großarmschlag.

Damit dürfte das Thema Maibaum zumindest für 2016 erledigt sein und alle sind am 1. Mai herzlich zum Aufstellen des Baumes auf den Grafenauer Stadtplatz eingeladen.“

Eine erneute Bitte um die Beantwortung unserer Fragen blockt Karin Friedl mit den (wieder in gewohnter Grafenauer Manier gegenüber Anfragen des Onlinemagazins da Hog’n gehaltenen) Worten ab: „Nach Rücksprache mit dem Bürgermeister sind Ihre Fragen hiermit ausreichend beantwortet. Weitere Erklärungen unsererseits wird es nicht geben!“

Helmut Weigerstorfer

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