Perlesreut/Ringelai. Nachdem am Dienstagmorgen, 19. April, bereits am Gymnasium Freyung rechtsradikale Schmierereien entdeckt wurden (da Hog’n berichtete), waren nun auch in Perlesreut und Ringelai offensichtlich rechtsgesinnte Hohlköpfe am Werk. Sowohl an der Nordseite des Ringelaier Rathauses, am Hintereingang der dortigen Kirche als auch am Sportheim in Perlesreut sind einschlägige Parolen wie „Blut und Ehre, unser Stolz“, „Sieg Heil“ sowie die schwarz-weiß-rote Reichsfahne nebst weiteren verfassungswidrigen Zeichen zu sehen. Die Schmierereien sind vermutlich in der Nacht auf Donnerstag, 21. April, von den bislang unbekannten Tätern angebracht worden. Auf Hog’n-Nachfrage bestätigen Ringelais Bürgermeister Max Köberl und Perlesreuts geschäftsführender Beamter Gerhard Maier die Vorgänge, die in beiden Fällen bereits zur Anzeige gebracht worden sind.
Die Schmierereien in Perlesreut (Fotos: Markt Perlesreut)
„Das ist eine Rücksichtslosigkeit gegenüber fremden Eigentums sondergleichen“, sagt Max Köberl. „Noch viel schlimmer: Der Inhalt geht in eine Richtung, die nicht tolerierbar ist.“ Die Bevölkerung reagiere sehr sensibel auf die rechtsradikalen Botschaften am Rathaus und an der Kirche. Mit ein Grund, warum der Bürgermeister in einer ersten Reaktion davon ausgeht, dass der Täter kein Einheimischer sei. Indes ist man damit beschäftigt, die Sprüche und Zeichnungen wieder zu entfernen. Besonders an der Kirchentüre dürfte sich dies jedoch alles andere als einfach erweisen, wie Köberl erklärt: „Das ist eine sehr, sehr alte Holztüre. Hoffentlich können wir diese noch reinigen.“ Nach ersten Einschätzungen vermutet Ringelais Rathaus-Chef einen Schaden im mittleren vierstelligen Bereich.
Tatzeitraum: Zwischen 22 und 6.30 Uhr – Polizei bitte um Hinweise
Etwas genauer lässt sich das Übel bereits in Perlesreut beziffern. Gerhard Maier spricht von rund 2.800 Euro, die die Entfernung der Verunstaltungen kosten werde. Noch am Mittwochabend hatte der SV Perlesreut eine Trainingseinheit auf dem Rasenplatz abgehalten – von den Schmierereien am Kabinentrakt sei da noch nichts zu sehen gewesen. Am Morgen danach hätte dann der Platzwart die Sauerei entdeckt. „Wir haben keine Vermutung, wer es gewesen sein könnte“, äußert sich Maier gegenüber dem Hog’n.
Von Seiten der Kriminalpolizei gebe es hinsichtlich Täter bzw. Motiv – nach derzeitigem Ermittlungsstand – noch keinerlei Informationen, wie Sprecher Christian Biedermann erklärt. „Das Ganze ist wohl zwischen 22 und 6.30 Uhr passiert.“ Ähnlich wie im Freyunger Fall bittet die Kriminalpolizei Passau (0851/9511-0) auch hier um Zeugenhinweise.
da Hog’n