Freyung. Kickflip, Ollie, Tailslide – einige von Euch dürften diese Ausdrücke sicher kennen. Insbesondere diejenigen, die schon mal mit dem Skaten in Kontakt gekommen sind. Die Trendsportart aus den 80er Jahren hat von ihrem ursprünglichen Hype zwar schon etwas eingebüßt – es lassen sich jedoch noch immer genügend (vorwiegend jüngere) Skateboard-Anhänger finden. Auch im Woid. Einer davon ist Ben de Smidt aus Freyung, der es sich zum Ziel gesetzt hat, einen Skatepark in der Kreisstadt zu installieren. Dafür hat er eine Online-Petition ins Leben gerufen, um insbesondere die hiesige Skaterszene zu mobilisieren.
„Liebe Interessierte, ich habe schon letztes Jahr den Versuch gestartet, in Freyung wieder einen Skatepark erbauen zu lassen. Mein Antrag wurde leider schon sehr schnell abgelehnt und nicht weiter behandelt. Da ich in letzter Zeit immer mehr Befürworter getroffen habe, möchte ich hiermit uns alle zusammenbringen, um den Bau des Skateparks zu ermöglichen.“
(Ben de Smidt auf seiner Facebook-Seite „Skatepark für Freyung„)
Online-Petiton: Bereits 25 Prozent des nötigen Quorums erreicht
“In den letzten Jahren bin ich immer öfter nach Grafenau gefahren, um dort das Skaten zu erlernen – jedoch ist der Zeitaufwand, um dorthin zu kommen, immer lästiger geworden“, schildert der Freyunger die aus seiner Sicht nicht gerade befriedigende Situation, um seinem liebsten Hobby nachgehen zu können. Ben macht momentan seinen Führerschein. Ein großer Schritt für den jungen Mann, der sich nichts sehnlicher wünscht, endlich mobil und unabhängig zu sein. Unabhängig von seinen Eltern und Geschwistern, die er, wie er sagt, immer wieder „anbetteln“ müsse, „damit sie mich hinfahren und wieder abholen. Ich gehe davon aus, dass es noch mehr junge Leute in Freyung und der Umgebung gibt, die ähnliche Probleme haben, warum sie einem Hobby nicht nachgehen können oder gar ganz damit aufhören müssen“.
Ben hatte sich bereits im vergangenen Jahr Gedanken über eine Skateanlage in Freyung gemacht, wie er gegenüber dem Onlinemagazin da Hog’n berichtet – und wollte bei Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich vorstellig werden. Dieser hätte jedoch viel um die Ohren gehabt und Ben damit vertröstet, dass man Bescheid gebe, sobald sich etwas in dieser Angelegenheit ergeben würde. Eine wenig erbauliche Reaktion aus dem Rathaus, die eine Gruppe Jugendlicher, die vor rund vier Jahren mit demselben Anliegen an den Bürgermeister herangetreten war, in ähnlicher Weise erfahren hatte (da Hog’n berichtete).
Und da sich bis zum heutigen Tag nichts dergleichen ergeben hat und Ben de Smidt zwischenzeitlich auf die Möglichkeit aufmerksam wurde, sich mittels einer Online-Petition entsprechendes Gehör für sein Anliegen zu verschaffen, entschied er sich kurzerhand dazu, die Petition „Skatepark für Freyung“ zu initiieren. Innerhalb von nur zwei Wochen wurden dabei bereits 25 Prozent des nötigen Quorums erreicht. In Zahlen: 161 Unterstützer, davon 60 aus Freyung (Stand: 14. April 2016). 240 Freyunger Stimmen seien nötig, damit openPetition eine Stellungnahme von den zuständigen gewählten Vertretern, in diesem Fall den Freyunger Stadtratsmitgliedern, dazu einholt.
Vorschlag: Die Eishalle im Sommer als Skatepark nutzen
Ein nachahmenswertes Konzept hat er beim Besuch seiner Großeltern im tschechischen Hradec Kralove entdeckt: Dort gibt es einen überdachten, eingezäunten Skatepark, der sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene und Profis geeignet wäre. Der Park sei etwa zehn auf 15 Meter groß und erstrecke sich somit über eine Gesamtfläche von etwa 150 Quadratmeter. „Ich habe 40 Kronen Eintritt bezahlt, also umgerechnet rund 1,60 Euro – für den ganzen Nachmittag und Abend. Insgesamt betrachtet ist dieser Park der beste, in dem ich bisher geskatet bin“, berichtet Ben de Smidt, der seit rund drei Jahren mit seinem Skateboard in Grafenau, Tittling oder Passau (gezwungenermaßen) unterwegs ist, begeistert.

Am liebsten würde er den tschechischen Skatepark „kopieren“, sprich: ihn 1:1 in seiner Heimatstadt Freyung errichten lassen. Ein Wunschprojekt, mit dem „sehr hohe Kosten verbunden sind, die eine Stadt wie Freyung wohl kaum für die Jugend übrig hat“, sagt der 18-Jährige. „Deshalb habe ich an die Eishalle in Freyung gedacht.“ Dort könnte man seiner Meinung nach das Konzept aus Tschechien in angepasster Form verwirklichen – sommers, wenn der Normalbetrieb in der Eishalle logischerweise ruht. Alternativ käme natürlich auch eine Fläche im Freien in Frage, so de Smidt.
“Natürlich genügt es nicht, wenn sich ein einziger, unerfahrener 18-jähriger Gedanken zu diesem Thema macht. Deshalb rede ich in letzter Zeit immer öfter mit Leuten, die mich mit neuen Ideen für einen Skatepark bereichern und mir einen besseren Eindruck vermitteln. Es hört sich alles noch ziemlich einfach an – aber um so länger man sich damit beschäftigt, um so besser wird das Konzept für den Skatepark.“
Vorteile für die Region und ihre Bewohner
Die Vorteile eines Skateparks in Freyung liegen nach Ansicht von Ben de Smidt auf der Hand. Einige seiner wichtigsten Punkte lauten:
- Eltern bzw. Jugendliche könnten sich die Fahrtkosten in das doch relativ weit entfernte Grafenau bzw. Tittling oder Passau sparen
- Freyung werde insgesamt gesehen noch attraktiver, insbesondere für Jugendliche und/oder Urlauber. „Ein Skatepark würde nicht nur Skateboardfahrer, sondern auch BMX-Fahrer, Inline-Skater, City-Roller-Fahrer und eventuell auch Longboarder anlocken“
- Die Jugendarbeit im Allgemeinen werde gefördert: „Wenn Kinder einen Skater sehen, sind sie oft leicht zu begeistern, selber damit anuzufangen und etwas Neues auszuprobieren“
- Stärkung des Selbstbewusstseins und der Fitness von Jugendlichen: „Kinder, die das Skaten lernen und einen neuen Trick oder Fahrmanöver erlernt haben, sind oft stolz auf sich selbst. Dies würde Kindern helfen, die im Selbstbewusstsein schwächer sind. Darüberhinaus fehlt es bei manchen Kindern an Bewegung und Sport – diese können sich durch das Interesse am Skaten fit halten.“
- Sportgeschäfte aus der Gegend und Betriebe, die zum Bau des Skateparks und der Instandhaltung beitragen, profitieren davon. „Zum Beispeil könnte das Sportgeschäft Schuster eine neue Verkaufsabteilung für Skater kreieren, da die Nachfrage nach Skateboards, Inline-Skates, Longboards, City-Roller und Kleidung und Zubehör steigen würde.“
„Ich möchte mein Ziel erreichen. Dafür setze ich mich ein“
Als Mitglied des Kreisjugendrings Freyung-Grafenau sieht Ben de Smidt weitere Möglichkeiten: „Man könnte ein Schnuppertraining zu verschiedenen Skate-Arten durchführen oder auch ein kleines Camp mit Übernachtung in Zelten veranstalten.“ Dafür würde sich seiner Meinung nach ebenfalls die Eishalle als Skatepark-Standort anbieten, da neben dem Gebäude bereits eine Wiesenfläche zum Zelten vorhanden ist.
„Ich werde mich in den nächsten Tagen und Wochen weiter intensiv damit beschäftigen und mit vielen Bürgern, Freunden und Bekannte reden. Ich möchte mein Ziel erreichen. Dafür setze ich mich ein“, gibt sich der engagierte junge Mann entschlossen. „Ich habe auch bereits an die Gründung eines Skatevereins gedacht. Dies würde vieles erleichtern. Mal schauen, was sich so entwickelt. Ich bin gespannt.“
Alexander Wölfl
–> zur Online-Petition: https://www.openpetition.de/petition/online/skatepark-fuer-freyung
–> zur Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Skatepark-für-Freyung
Ein Skatepark in der Größe wäre ein wahrer Touristenmagnet und könnte Freyung endlich einmal für Jüngere attraktiver machen. In Freyung hat sich viel getan, was ich sehr begrüße, aber gerade für junge Menschen und Musiker is wenig geboten. Und dieser „wenn ich was unternehmen will muss ich weg von Freyung“ ist eine Denkweise der man entgegenwirken sollte.
Ein Skatepark dieser größe und eine Kleinkunstbühne wären einzigartig in der Region und würde einiges zum Guten ändern. Betrachtet man auf z.B. Skatemap.de die verteilung und die größe der Skateparks sieht man nicht nur dass der Umkreis von gut 100km sehr wenig zu bieten hat, also das Einzugsgebiet für Skater wäre ziemlich groß, aber nur wenn der Skatepark gut ausgestattet und wie das tschechische Pendant überdacht ist…
Eine Überdachung ist teuer aber auf Dauer lohnt es sich, Das Holz verwittert nicht so schnell und das heißt weniger Instandhaltungskosten und es kann auch bei jedem Wetter genutzt werden was den Betrieb auch rentabler macht.
Als ich Jung war und es die keine Minipipe in der Au noch gab kamen selbst hier Leute aus Nachbargemeinden und z.t. auch aus Passau. Es zieht Leute und verbindet. Ich hoffe also dass auch zuständige Politiker das Potential erkennen.
Hallo Bommel,
du beschreibst die Situation und die Möglickeiten für den Neubau des Freyunger Skateparks sehr gut.
Dazu zu sagen ist auch, dass es bereits Politiker gibt, die sich mit mir zusammensetzen und mich informieren und beraten über dies und das.
Denen bin ich sehr zum Dank verpflichtet und der Bürgermeister Olaf Heinrich hat sich auch schon mit einen dieser Politiker unterhalten über mein Projekt.
Jetzt ist es wichtig, dass die Leute sich zusammensetzen und gemeinsam das Projekt anpacken.
Optimal wäre es, wenn man über den TV Freyung eine Sparte für Skater gründet und somit mit einem Verein die Sache angeht.
Dafür braucht man aber erst genügend Leute die sich dafür wirklich einsetzen wollen.
Jeder ist willkommen sich bei mir zu melden.
Liebe Grüße
Benjamin de Smidt
smieve@web.de
Ich habe genau das gleiche Problem, dass Ich immer nach Grafenau hin und wieder zurück gefahren werden muss. Das ist echt ein Problem und oft klappt es auch nicht, dass ich nach Grafenau komme. Ich und ein paar Freunde von mir sind der Meinung, dass Freyung unbedingt einen Skatepark braucht, da man in Freyung sonst seinem Hobby nicht wirklich nachgehen kann. Die Idee mit einem überdachten Skatepark finde ich richtig gut, da man dann auch bei Regen skaten kann.
Allerdings finde ich die Idee, dass man Eintritt bezahlen sollte, ehrlich gesagt schei*e. Man nehma an, ich gehe 5 mal in der Woche skaten(ja, ich gehe oft skaten) und der Eintritt kostet wie im Tschechischen Hradec Kralove ca. 1,60€, das macht dann 8€ in der Woche und 32€ im Monat. Das mag jetzt vlt. für den ein oder anderen nicht viel klingen, doch für einen Jugendlichen ist das ganz schön viel.
Zu dem Skatepark in Hradec Kravole kann ich nur zustimmen, dass dieser ein echter Traum-Skatepark ist.
Ich erwarte nicht, dass in Freyung solch ein Traum-Skatepark gebaut wird, gerade weil ich die Idee mit dem Eintritt nicht beführworte und dies dann finanziell schwierig wäre, allerdings kann ich nur sagen um so besser der Skatepark, desto mehr Leute würden kommen und desto ein größerer Touristen-Magnet wäre er.
Ob der Skatepark in der Eishalle gebaut wird oder im Freien ist mir relativ egal, allerdings mache ich lieber Sport an der frischen Luft.
Ich kann also abschließend sagen, ein Skatepark in Freyung wäre für mich ein Traum und ein optimales Freizeitangebot.
Lieber Samuel Kügler,
ich kann deine Sorgen durchaus verstehen und hätte eine einfache Lösung für das Problem mit Eintritt zahlen.
Werde Mitglied beim TV Freyung unter der von mir gegründeten Sparte für Skater.
Dies ist zwar noch nicht ganz offiziell, aber man darf schon mal erwähnen, dass es so etwas in Zukunft geben wird!
Also bei Interesse einfach mir in Facebook oder über E-Mail kurz bescheid geben.
Lg Ben de Smidt
P.S. : Kostet dir im Jahr zwischen 60 bis 120 € je nach dem wie viel Mitglieder wir bis Juni/Juli zusammenbekommen 🙂