Im Bayerischen Woid sind wir mit angenehm weichem Wasser gesegnet, während das Leitungswasser in Unterfranken sehr kalkhaltig ist. Oft wird hartem Wasser eine negative, weichem Wasser aber eine positive Wirkung auf die Gesundheit nachgesagt. Es hält sich der Verdacht, dass kalkhaltiges Leitungswasser die Adern verkalken ließe. Stimmt das? Wir haben die Vor- und Nachteile von kalkhaltigem Wasser aufgeführt.
Lässt hartes Wasser die Adern verkalken?
Die Qualität des Trinkwassers in Deutschland unterliegt strengen Kontrollen. Es gilt rechtlich als Lebensmittel und muss daher sowohl chemisch als auch hygienisch frei von Schadstoffen sein. Der Härtegrad des Leitungswassers ist von Region zu Region unterschiedlich und hängt vom Kalkgehalt der jeweiligen Wasserquelle ab. Je kalkhaltiger das Wasser ist, desto härter ist es. Der Härtegrad wird in °dH (Grad deutscher Härte) gemessen. Alles über 14°dH bezeichnet man als hartes Wasser. In Deutschland gibt es keinen vom Gesetz festgelegten Höchstwert. Das liegt daran, dass kalkhaltiges Wasser nicht schädlich ist. Irrtümlicherweise glauben viele, dass der Eisengehalt des Wassers Schuld am Härtegrad sei, manche nennen sogar „Blei“ als Ursache. Aus diesem Grund wird hartes Wasser schnell als ungesund abgestempelt. Dabei besteht Kalk aus Magnesium und Calcium. Beides sind Mineralstoffe, die für den Menschen wichtig sind und unter anderem für den Aufbau von Zähnen und Knochen sowie den Energiestoffwechsel zuständig sind. Lediglich beim Geschmack des Wassers könnte man von einem Nachteil sprechen. So soll sich das Aroma von Heißgetränken wie Tee oder Kaffee bei der Zubereitung mit weichem Wasser deutlich besser entfalten als mit hartem Wasser.
Nachteile im Haushalt
Hartes Wasser ist zwar nicht schädlich für den Körper, aber beim regelmäßigen Hausputz kann kalkhaltiges Wasser anstrengend werden. So setzt sich der Kalk sehr schnell an Fliesen und Porzellan ab und hinterlässt unschöne Kalkflecken. Gerade in der Dusche kann dies zu einer ständigen Putzbelastung werden. In diesem Fall eignen sich beispielsweise Duschkabinen von Anbietern wie Duschmeister, da sich diese Bestandteile des Bads ganz einfach reinigen lassen. Wer dann noch auf wasserabweisendes Material setzt, muss sich kaum noch über hartnäckige Kalkflecken ärgern. Beim Wäschewaschen müssen die Haushalte mit hartem Wasser fast doppelt so viel Waschmittel wie in Regionen mit weichem Wasser nutzen.
Entgegen der Mutmaßungen schadet kalkhaltiges Wasser der Waschmaschine aber nicht. Nur Spülmaschinen benötigen dringend weiches Wasser. Aus diesem Grund sind in die Maschinen bereits Enthärtungsanlagen eingebaut. Kleinelektrogeräte wie Kaffeemaschinen oder Wasserkochen sollten allerdings regelmäßig mit Essigessenz entkalkt werden. Denn in den engen Zuteilungen setzt sich der Kalk sehr leicht ab. So entstehen Keime, der Geschmack verändert sich und der Stromverbrauch steigt. Des Weiteren ist es möglich, dass der hohe Kalkgehalt die Dichtungen zerfrisst und dadurch die Maschine kaputt geht. Je nach Härtegrad des Wassers, sollten diese Geräte alle ein bis zwei Monate entkalkt werden.
Der Härtegrad des Wassers ist also in keinem Fall schädlich für die Gesundheit des Menschen. Doch bei verschiedenen Haushaltsgeräten sollte darauf geachtet werden, dass sie regelmäßig entkalkt werden, damit sie nicht frühzeitig kaputt gehen.