München. Halb Münchnerin, halb Waidlerin. Eine Kurzbeschreibung, die auf Shary Osman (bekannt durch „DSDS“ und „Unser Star für Oslo„) durchaus zutrifft. Denn: Die 29-jährige, die in der Landeshauptstadt lebt und arbeitet, hat mehrere Jahre ihres Lebens im Woid verbracht. „Ich bin in Deggendorf zur Schule gegangen und habe dort meine ersten musikalischen Schritte gemacht“, erzählt die Sängerin im Gespräch mit dem Onlinemagazin da Hog’n. Hier trat sie mit ihrer ersten Jazz-Band das erste Mal vor Publikum auf, da war sie 18, 19 Jahre alt. Ihr ganz persönliches „Woid-Comeback“ feiert sie am 17. Feburar (19 Uhr) 2016 im Tatort Waldkirchen. Dann wird sie mit ihrem Gitarristen im Schlepptau für lauschige Jazz-Momente à la Rihanna und Bruno Mars sorgen. Ja, sie freut sich schon sehr auf ihren Auftritt, das wird im folgenden Gespräch mit der sympathischen Sängerin schnell deutlich.
Am 17. Februar bist Du im Tatort Waldkirchen zu Gast. Gibt es irgendwelche Verbindungen zum Bayerischen Wald?
Den Bayerischen Wald kenne ich sehr gut, weil ich ja sechs Jahre lang in Hengersberg gewohnt habe. Meine Oma hatte in der Nähe von Grattersdorf ein Haus. Ich habe viel Zeit in meiner Kindheit dort verbracht, und unter anderem auch Skifahren gelernt. Ich habe sehr viele schön Erinnerungen daran. Deshalb freue ich mich natürlich, dass ich jetzt wieder einmal im Bayerischen Wald spielen darf – und ich weiß, dass im Bayerischen Wald ganz besonders nette und vor allem treue Leute wohnen. Die Freunde von damals, die hab‘ ich immer noch.
„Die Entscheidung kam eher spontan aus dem Bauch heraus“
Du stammst ja aus einer sehr musikalischen Familie – Deine Mutter ist Opernsängerin, Dein Großvater war Kammersänger. Das heißt, Du bist mit Musik aufgewachsen und Musik hat schon sehr früh eine Rolle in Deinem Leben gespielt. Aber für die klassische Musik hast Du Dich trotz der familiären Vorprägung dann letzten Endes doch nicht entschieden. Warum eigentlich?
Darüber habe ich noch nie nachgedacht… (lacht). Meine Mutter hatte zwar versucht, mir mal einige Gesangsstunden zu geben, aber mir hat das dann viel zu lange gedauert. Ich bin da viel zu ungeduldig, dass ich das dann wirklich annehmen konnte. Ich bin da nicht unbedingt die perfekte Schülerin – und wollte zudem schon sehr früh mein eigenes Ding machen.
2010 hast Du bei „Unser Star für Oslo“ mitgemacht – warum hast Du Dich damals entschieden, an einer Castingshow teilzunehmen?
Ich weiß nicht, ob ich immer so wirklich bewusste Entscheidungen treffe. Ich hab’s mitbekommen und mir gedacht, dass ich da einfach mal vorsingen könnte. Ich wusste nicht, ob’s was wird oder nicht. Die Entscheidung, da mitzumachen, kam eher spontan aus dem Bauch heraus. So tick‘ ich halt: Ich probier was aus und kuck dann, was dabei herauskommt. Als ich dann den Anruf von Raabs Team bekommen habe mit der Nachricht, dass ich unter den besten 20 bin, war ich mega-verblüfft (lacht) – schließlich hatten sich ja mehr als 14.000 Leute beworben.
Dass sich Shary Osman auf Waldkirchen freut, macht sie in einer Videobotschaft deutlich
„Inzwischen ist DSDS nur noch Trash-TV“
2005 warst Du auch bei DSDS mit dabei – hast Du diesen Schritt jemals bereut?
Nein, bereut hab ich’s gar nicht. Es hatte schon sein Gutes, dass ich dabei war. Aber DSDS hat mittlerweile einen derart schlechten Ruf… Damals, als ich teilgenommen hatte, war ja Tobias Regner am Ende der Sieger, und viele Leute dabei, die musikalisch noch echte Ansprüche hatten. Inzwischen ist es nur noch Trash-TV, weswegen ich heute offen gesagt nicht mehr damit in Verbindung gebracht werden möchte.
Welche musikalischen Ziele verfolgst Du in den kommenden Jahren?
Mein oberstes Ziel ist, weiterhin eigene Musik zu machen. Ich verdiene im Moment, mein Geld mit dem Singen. Nicht mit eigenen Songs, sondern vor allem mit Cover-Gigs, also mit Jazz, Pop, auch mit Auftritten im Theater – gemischt durch die Bank. Ich kann gut davon leben und es macht auch Spaß, doch langfristig möchte ich mein Geld wieder mit eigene Sachen verdienen. Ich steige ja inzwischen auf Deutsch um, gehe da in Richtung Elektropop. Es bleibt spannend.
Vielen Dank für das Gespräch – und alles Gute für den Gig im Tatort Waldkirchen.
______
Reservierungen sind dringend erwünscht – telefonisch unter 08581 / 986 46 54 (ab 17 Uhr) oder per E-mail an info@tatort-waldkirchen.de
Interview: Stephan Hörhammer