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Seine Videos sind Kult: Knapp 100.000 „Gefällt mir“-Angaben zählt die Facebook-Seite des „Addnfahrers“ inzwischen. Screenshot: facebook.com/da Hog’n

Gaißach. Es gibt sie immer wieder, diese Facebook-Phänomene: Hans Sarpei, Fräulein Deere, Ernst Brinckmann, Stephan Rossegger – und wie sie alle heißen. Nun reiht sich ein weiterer schräger Vogel in diese illustre Riege ein. Da „Addnfahrer“ dreht in den sozialen Netzwerken mit lustig-derben Videos seine Runden. Der 24-Jährige aus Gaißach (Lkr. Bad Tölz-Wolfratshausen/Oberbayern), der seinen tatsächlichen Namen nicht verraten möchte, präsentiert dabei aus seiner Sicht brisante Themen – und diskutiert dabei im tiefsten bayerischen Dialekt etwa über ein paar „Preiss’n“, die sich „wega de Glocken“ der Kühe aufregen. Oder darüber, warum „a Weib sexuelle Schwungmasse braucht“. Freilich stets mit einer gehörigen Portion Augenzwinkern. Im Gespräch mit dem Onlinemagazin „da Hog’n“ erzählt da „Addnfahrer“, ein gelernter Schmied und Holzarbeiter, der inzwischen seine eigene Radiosendung hat, von seinen kreativen Film-Ideen und dem Ursprung seiner Komiker-Karriere.

„Dass das Ganze solche Ausmaße annimmt, hätte ich nicht erwartet“

Addnfahrer: Sag uns doch bitte mal, was man eigentlich unter einem „Addnfahrer“ versteht?

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Ein Addnfahrer ist derjenige, der ein Fahrzeug mit einer angespannten Wiesenegge lenkt. Auch ich mache das immer wieder. Und seitdem ich währenddessen mal ein Video gedreht habe, bin ich eben der ‚Addnfahrer‘.

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Wie bist Du auf die Idee gekommen, eine eigene Facebook-Seite zu gründen und dort verschiedenste Themen auf lustige Art und Weise zu besprechen?

Das war eine ganz spontane Aktion, an die ich mich gar nicht mehr genau erinnern kann. Dass das Ganze mal solche Ausmaße annimmt, hätte ich nicht erwartet.

Erklär uns doch mal: Wie kommt es zu Deinen Videos?

Eins vorweg: Ich mache alle Aufnahmen zum Großteil selbst – bin also Regisseur, Kameramann und Darsteller in einem. Generell bin ich ein lustiger Typ, der viel Unsinn im Kopf hat. Deshalb fällt es mir auch relativ leicht, neue Ideen zu haben.

„Ich bin ein lustiger Mensch, der viel Unsinn im Kopf hat“

Was entgegnest Du denjenigen, die behaupten, mit Deinen Videos bedienst Du das Klischee des etwas zurückgebliebenen Bayern, der so nicht unbedingt dazu beiträgt, dass das Ansehen unseres Landstrichs steigt?

Da bin ich relativ entspannt. Wer keinen Spaß versteht, hat selber Schuld. Meine Videos muss man sich ja nicht anschauen – es wird keiner dazu gezwungen.

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Derzeit in aller Munde: Der „Addnfahrer“ aus Geißach, der seinen richtigen Namen nicht verraten möchte. Foto: Addnfahrer

Was macht der „Addnfahrer“ im „normalen“ Leben?

Ich bin Schmied und stehe den ganzen Tag am Amboss oder bin im Wald beim Holzarbeiten. Wie schon vorher angesprochen, bin ich ein lustiger Typ, der eigentlich alles von der lustigen Seite sieht.

Knapp 100.000 „Gefällt mir“-Angaben hat Deine Facebook-Seite inzwischen. Hättest Du mit diesem Erfolg gerechnet?

Absolut überhaupt gar nicht – vor allem nicht in der extrem kurzen Zeit.

Ist es realistisch, dass Du irgendwann mal eine professionelle Karriere als Komiker startest?

Das lass ich alles auf mich zukommen. Nur so viel: Ich bin für alles zu haben.

Danke für das Interview. Wir wünschen Dir noch viele gute Ideen.

Interview: Helmut Weigerstorfer


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