
Die Helden der Piste: Thomas Lenz (rote Jacke), Martin Schätzl (links) und Snowboarder Christian Schmid machten im Wintersportzentrum Mitterfirmiansreut eine gute Figur.
Mitterfirmiansreut. Der Start in den Winter verlief denkbar schlecht. Dauerregen und für diese Jahreszeit hohe Temperaturen machten eine geschlossene Schneedecke in Mitterdorf nahezu unmöglich – trotz Schneekanonen und großem Speichersee am Almberg. „Uns werden bis zu 20 Prozent der Jahreseinnahmen fehlen“, fasst es Manfred Selwitschka, Geschäftsführer des Zweckverbandes Skizentrum Mitterdorf, in ernüchternden Worten zusammen. Glücklicherweise hat sich Frau Holle inzwischen jedoch gnädig gezeigt – und der Gemeinde Philippsreut ausreichend Schnee beschert – seit 1. Januar herrscht Hochbetrieb rund um den Mitterfirmiansreuter Almberg.
Doch: Kann das Wintersportzentrum Mitterdorf im Konzert der Mittelgebirgs-Wintersportgebiete mithalten? Welche Vor- und Nachteile haben die Pisten in der Grenzgemeinde? Die Hog’nianer Manuela Freund, Martin Schätzl, Christian Schmid und Thomas Lenz haben sich Skier bzw. Snowboards angeschnallt – und die Abfahrten in Mitterfirmiansreut auf Herz und Nieren geprüft. Leider hat es Petrus mit dem fünfköpfigen Testteam an jenem Tag nicht allzu gut gemeint, dennoch fällt das Fazit durchwegs positiv aus:
„Pluspunkt: ein gigantisches Mittagessen zum Hammerpreis“

Manuela Freund, 50, aus Hinterschmiding
„Die Füße tun genauso weh wie nach einem Tag in einem der großen Skigebiete – in dieser Hinsicht kann Mitterdorf auf alle Fälle mithalten. Die Pisten sind super – tolle Schneebedingungen und kein Stau an den Liften. Auf der Abfahrt habe ich keine Raudies oder Rüpel ausmachen können – Gott sei Dank. Insgesamt ist alles sehr modern gehalten – von der Wärmehalle bis zur Keycard. Natürlich gibt es in größeren Skigebieten, etwa in Österreich, mehr Abfahrten. Ohne lange Anfahrtswege ist Mitterdorf für uns Waidler vom Unteren Wald jedoch erste Wahl – noch vor dem Arber und dem Geißkopf. Großer Pluspunkt: ein gigantisches Mittagessen zum Hammerpreis. Negativkritik kann ich, ehrlich gesagt, nicht üben, weil’s nix zu bemängeln gibt.“
„Tipp für alle, die einen ganzheitlichen Ski-Spaß erleben wollen“

Martin Schätzl, 24, aus Waldkirchen
„Das Skizentrum Mitterfirmiansreut bietet echten Skigenuss für Jung und Alt – der Vielfalt der Pisten sei Dank. Da ist zum einen der Almberg-Sessellift für die Großen, zum anderen der Baby-Hang für den Nachwuchs. Die Pistenverhältnisse waren klasse – ohne erkennbare Mängel. Getrennt durch den Sessellift hat man zum einen den klassischen Abfahrtshang, zum anderen einen Bereich mit kleineren Hügeln, zum Wedeln. Bei Hunger oder Durst fehlt es definitiv nicht an Einkehrmöglichkeiten. Nicht zu vergessen ist dabei die Glühwein-Happy-Hour von 14 bis 15 Uhr – diese ist besonders wichtig für fleißige Skifahrer, die sich zwischendurch aufwärmen wollen. Das Skizentrum ist eine Bereicherung für die Region und fügt sich perfekt zwischen Oberfrauenwald und Hochkönig ein. Ein Tipp für alle, die einen ganzheitlichen Ski-Spaß erleben wollen.“
„Preise zeigen, dass ein gelungener Skitag nicht teuer sein muss“

Christian Schmid, 31, aus Passau
„Das war ein richtig geiler Tag in Mitterdorf, das meiner Meinung nach absolut mit größeren Skigebieten mithalten kann. Vielleicht jetzt nicht gerade mit den riesengroßen Skischaukeln in Österreich – aber für einen begeisternden Skitag reicht’s allemal. In Mitterdorf ist außerdem für jeden etwas dabei: vor allem Kinder und Familien kommen auf ihre Kosten. Aber auch für Fortgeschrittene ist zum Beispiel der Almberg-Sessellift vorhanden – optimales Terrain, um seine Schwünge in die perfekt präparierten Pisten zu zeichnen. Verhungern muss auch keiner – es gibt rund um die Pisten genügend Gasthäuser. Die Preisliste an der Liftkasse beweist, dass ein gelungener Skitag auch gar nicht teuer sein muss.“
„Mitterdorf ist kinderfreundlich – was der Skizirkus beweist“

Thomas Lenz, 37, aus Freyung
„Aus meiner Sicht kann Mitterdorf mit den größeren Skigebieten mithalten. Das Skizentrum ist weitläufig angelegt, mit großen, breiten Pisten, die sämtliche Schwierigkeitsgrade – von blau über rot bis schwarz – vorweisen können. Die Lifte sind in einem super-gepflegten Zustand. Parkplätze sind genügend vorhanden – man kann das Skigebiet von zwei Seiten her anfahren. Was mir besonders gut gefällt: Mitterdorf ist sehr kinderfreundlich – was unter anderem der Skizirkus beweist. Generell sind die Pisten besonders für Anfänger geeignet, was auch durch die vielen Skischulen und die Ski-Verleihe deutlich wird. Natürlich sind auch für die fortgeschrittenen Skifahrer ausreichend Möglichkeiten vorhanden.“
Fazit: Das Resümee der Hog’n-Skitester fällt nicht umsonst durchwegs positiv aus. Das Skizentrum Mitterdorf überzeugt einerseits durch seine familiäre Atmosphäre und seine Überschaubarkeit, andererseits sind sämtliche Schwierigkeitsvarianten durch die sieben Abfahrtsmöglichkeiten abgedeckt. So ist das Skigebiet in der Gemeinde Philippsreut nicht nur für Familien, Kinder und Anfänger bestens geeignet, sondern auch für fortgeschrittene Ski- und Snowboard-Asse. Trotz der zirka 3.000 Wintersportler, die an guten Tagen in Mitterfirmiansreut den Winter-Spaß suchen, gehören längere Wartezeiten an den Liften nicht zum Normalzustand – ein großer Vorteil gegenüber den größeren Skigebieten in den deutschen und österreichischen Alpen. Ein weiterer Pluspunkt, den man nicht außer Acht lassen darf, sind die kurzen Anfahrtswege für alle Wintersport begeisterten Waidler, die möglichst schnell auf ihre Kosten kommen wollen. Warum also in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nahe liegt?
Helmut Weigerstorfer
Anmerkung der Redaktion (21.09.17): Ursprünglich nahmen nicht vier, sondern fünf Skigebietstester an unserem „Ausprobiat“ teil – einer der Teilnehmer verlangte jedoch jüngst die Löschung derjenigen Bilder, auf denen er zu sehen ist. Ebenso verlangte er die Löschung seines Statements. Dieser Forderung sind wir nachgekommen.
(Transparenz-Erkärung: Wie fährt sich ein Elektroauto? Würde ich meine Führerscheinprüfung heut noch einmal bestehen? Wie “gefährlich” ist das Klettern in einem Hochseilpark? Oder: Wie gelingt ein richtiger Schweinebraten? Wir probieren’s für Sie (so wie hier für das Gut Feuerschwendt in Neukirchen vorm Wald) und unsere Leser aus – stets offen und ehrlich! Wenn auch Sie unser Ausprobiat-Team für Ihre Sache engagieren wollen, kontaktieren Sie uns einfach – und wir schicken Ihnen zum absolut freundlichen Ausprobiat-Preis eine kompetente, wagemutige und offenherzige Truppe vorbei, “bewaffnet” mit Bleistift, Papier, Foto- und Videokamera. Einfach eine Email mit dem Kennwort “Ausprobiat” an info@hogn.de senden – und wir melden uns umgehend bei Ihnen.)