Prachatitz. Luchs Luděk aus dem tschechischen Prachatitz, der im August 2015 die Bewohner des Waldgebiets Kürnberg in der Nähe von Linz überrascht hatte, ist jetzt im Gratzener Bergland (auf Tschechisch: Novohradské Hory), einem Teil der Böhmischen Masse entlang der Grenze zwischen Tschechien, Ober- und Niederösterreich, aufgetaucht. Offenbar ist Luděk ein echter Abenteurer, denn: Er hat den Sommer über eine beeindruckende Distanz (Gesamtlänge: 70 Kilometer) mit so manch schwierigen Hindernissen zurückgelegt (siehe: Grafik unten). Ein Beitrag unserer tschechischen Partnerseite sumava.eu.
Wie es scheint, war der Kürnberger Wald-Komplex nahe der oberösterreichischen Landeshauptstadt für das Männchen nicht ideal. Das Waldgebiet umfasst eine Fläche von zwölf Quadratkilometern – zu wenig für einen ausgewachsenen Luchs. Gewöhnlich bevorzugt dieser ein Revier in der Größenordnung von 150 bis 400 Quadratkilometern. Hinzukommen dürften die vielen Barrieren, die das Umland einer 200.000-Einwohner-Großstadt mit sich bringt: Einkaufszentren, Flughafen, Industrie etc. Bereits während seines Sommertrips von Prachatitz nach Linz musste Ludek viele belebte Straßen sowie die Erholungsgebiete entlang des linken Ufers des Lipno-Stausees überwinden, größere Städte umgehen und die Donau (auf dem Wasserweg oder per Brücke) überqueren.
Tereza Mináriková, ALKA Wildlife-Expertin für den Erhalt von Großraubtieren:
„Für das langfristige Überleben der Luchs-Bevölkerung ist die Anzahl von derzeit 60 bis 80 Tieren zu gering. Deshalb ist es notwendig, ihnen nicht nur Schutz im Kerngebiet des Böhmerwaldes zu gewähren, sondern auch in den Randgebieten. Die größeren Waldkomplexe bieten dem Luchs viel Platz und viel Ruhe. Vor allem jüngere Tiere können sich dort sehr gut entwickeln.
Die konkrete Route, die Luděk zurückgelegt hat, ist unbekannt. Aber es ist offensichtlich, dass er eine lange und gefährliche Reise hinter sich hat. Eines der Hindernisse, die er überwinden musste, ist die neue, österreichische Schnellstraße S10. Luděks Geschichte unterstreicht die Notwendigkeit, den freien Durchgang durch unsere Landschaften nicht nur für die Menschen, sondern auch für Tiere zu erhalten.“
Joseph Volfová (Friends of the Earth), Experte für den Erhaltung von Großraubtieren:
„Luděks gesamten Trip konnten wir nur dank der guten Zusammenarbeit mehrerer Leute rekonstruieren – angefangen von tschechischen und österreichischen Umweltschützern über freiwilligen Luchs-Wächter bis hin zu Jägern und Forstarbeitern. Wir freuen uns sehr, dass sich diese Zusammenarbeit so gut entwickelt und wertvolle Ergebnisse geliefert hat.“
Quelle: sumava.eu
(offizielle Partnerseite des Onlinemagazins da Hog’n)
servus! könntets bitte die 70 km auf 130 km ausbessern. bittedanke. die gesamte presseinfo auf dt. gibts hier: https://drive.google.com/folderview?id=0B6tr-aKn0xIBa25QdkIxV2xkNVE&usp=sharing