Grainet. Bis zu 30 Flüchtlinge sollen demnächst in der ehemaligen Pension „Zum Goldenen Steig“ in Grainet untergebracht werden. Das bestätigt Hans Reichenberger, Geschäftsleiter der Gemeinde, auf Hog’n-Nachfrage. Nach einigen Eigentümerwechseln in der vergangenen Zeit soll Hog’n-Informationen zufolge der Waldkirchener Unternehmer Martin Kröber, dem bereits in Freyung eine dezentrale Unterkunft gehört und der Eigentümer vieler weiterer Immobilien im Landkreis FRG ist (u.a. Technologie-Campus Freyung, Discothek „Freyheit“), nun Besitzer des markant-gelben Hauses, einer früheren Disko und Pizzeria, sein. Reichenberger: „Mitte Dezember sind die Umbaumaßnahmen abgeschlossen. Dann entscheidet das Landratsamt, wann die Flüchtlinge kommen.“
„Wir selber haben keine Objekte, die frei wären“
Am unteren Dorfplatz in Grainet entsteht also die erste Asylunterkunft im Zuge der aktuellen Flüchtlingswelle in der Haidel-Gemeinde. „Wir selber haben keine Objekte, die frei wären“, erklärt Geschäftsleiter Reichenberger. „Deshalb sind wir auf private Besitzer angewiesen, die ihre Häuser zur Verfügung stellen.“ Zwar habe die Kommune dann nur beschränkte Einflussmöglichkeiten, weil der Großteil der Abwicklung eine Sache zwischen Eigentümer und Landratsamt ist. Dennoch seien Gespräche in dieser Hinsicht mit dem neuen Besitzer geführt worden.
„Das Gebäude wurde besichtigt. Es ist grundsätzlich für die Unterbringung von Asylbewerbern geeignet. Derzeit werden noch einige kleinere Umbaumaßnahmen durchgeführt“, berichtet Landkreis-Sprecherin Judith Wunder. Nach Abschluss dieser Arbeiten sei eine Belegung möglich – einen genauen Zeitpunkt gibt die Oberregierungsrätin aber nicht bekannt. Generell sei das Landratsamt „mit den Bürgermeistern in engem Kontakt mit Hinblick auf eine sach- und bedarfsgerechte Errichtung dezentraler Unterkünfte“. Ob die jeweilige Herberge im Besitz der Gemeinde oder einer Privatperson sei, spiele dabei keine Rolle.
Auch kurzfristige Unterbringung von Asylbewerbern möglich
„Entscheidend sind bei dezentralen Unterkünften die Eignung und die berechtigten Interessen der künftigen Standortgemeinde. Den Kommunen kommt schließlich nach der Belegung vor Ort eine zentrale Rolle für das Gelingen einer Unterbringung von Flüchtlingen zu“, erklärt Judith Wunder. In diesem Zusammenhang sei das Landratsamt bestrebt, Zwangszuweisungen zu vermeiden. Vor dem Hintergrund der hohen Zugangszahlen und der Jahreszeit könne jedoch nie ausgeschlossen werden, dass in Freyung-Grafenau kurzfristig Asylbewerber aufgenommen werden müssen.
Der neue Besitzer der Graineter Asylunterkunft, Martin Kröber, war bis dato hinsichtlich einer Stellungnahme nicht erreichbar.
da Hog’n