Mitterfirmiansreut. Bürgermeister Helmut Knaus ist die Erleichterung anzumerken. Die Sorgenfalten, die sich in den vergangenen Wochen auf seiner Stirn gebildet hatten, sind verschwunden. Mit einem fast schon glückseligen Lachen fachsimpelt er mit Johann Kosak von der gleichnamigen Bohrfirma und Andreas Hoffmann vom Remscheider Unternehmen „Retagg“, das letztendlich die Gemeinde Philippsreut vor dem „worst case“ bewahren konnte, über die jüngsten, freudigen Ereignisse. Denn: Endlich hat man Wasser gefunden in Mitterfirmiansreut. Endlich hat die Wasserknappheit in der Grenzgemeinde ein Ende. „Ich bin unendlich froh“, berichtet Knaus voller Euphorie gegenüber dem Onlinemagazin „da Hog’n“ über das nasse Erfolgserlebnis am frühen Mittwochvormittag.
„Die Verzweiflung ist immer größer geworden“
Trotz des zuletzt hohen Niederschlags hatte sich die Wasser-Situation in der Gemeinde Philippsreut immer mehr zugespitzt. Um die Grundversorgung zu sichern, waren (und sind momentan noch) Tanklastzüge im Einsatz, die Trinkwasser in die Grenzgemeinde transportierten. Gleichzeitig rückte der Winter, verbunden mit Eis und Schnee, aber auch mit der Anreise vieler Skitouristen (sprich: potenzieller Wasserverbraucher) immer näher. „Die Verzweiflung ist zuletzt immer größer geworden“, beschreibt es Knaus in seiner typisch-pragmatischen Art. Die Zeit drängte.
Letzter Ausweg: Das Angebot der Remscheider Firma „Retagg“. Das Expertenteam um Andreas Hoffmann, Ilja Beilin und Frank Weller ist durch die vermehrten Medienberichte über die Wasserknappheit in Mitterfirmiansreut auf das Problem der Gemeinde Philippsreut aufmerksam geworden. Sie nahmen kurzerhand Kontakt zu Bürgermeister Knaus auf – und rückten am vergangenen Freitag mit Messgeräten in der Grenzgemeinde an.
Mit einer spatenähnlichen Maschine durchkämmten die Profis das Gelände, schickten einen kurzen Impuls in die Erde – und wurden aufgrund der Reflexion der Schwingungen, einer Art Echolot, auf die Wasserreserven, die sich in tektonischen Störzonen der Erdkruste befinden, aufmerksam. Andreas Hoffmann: „Dass wir was finden, war uns klar. Dass es aber so schnell geht, überrascht uns selbst ein bisschen.“
Wasserengpass hat Gemeinde rund 80.000 Euro gekostet
Kurz bevor also der Winter seinen dicken Mantel über die Natur legen und das Bohren so gut wie unmöglich machen würde, ist das wohl größte aktuelle Problem der Gemeinde Philippsreut Geschichte. In rund 70 Metern Tiefe erwartet „Chef-Bohrer“ Johann Kosak den größten Wasserspeicher, der die umliegenden Häuser nach Angaben von Helmut Knaus mit zwei Litern Wasser pro Sekunde versorgen wird.
Nach ersten Berechnungen des Bürgermeisters hat der Wasserengpass die Gemeinde-Kasse somit insgesamt um die 80.000 Euro (Wassereinkauf, -transport, Bohrungen etc.) gekostet. Hinzu kommen die Kosten für die Leitungen von der Quelle zum Wasserspeicher. „Doch dies ist nunmehr das geringste Problem“, erklärt Helmut Knaus glücklich.
Helmut Weigerstorfer
Wenn aber in Zukunft „von oben“ weiterhin nicht mehr genug nachkommt, wird auch diese Quelle irgendwann austrocknen…wie war das nochmal…“erst wenn der letzte Baum gefällt“….
@Woidkichna
Und wohin verschwindet das Wasser dann, wenn es weder in der Luft noch im Boden ist?
Dahin, wo die Leute immer öfter samt Hab und Gut weggeschwemmt werden…
Wer in Chemie u. Biologie ein bisschen aufgepasst hat, weis das die Erde keinen tropfen wasser verliert. Nur es kommt hald ungerecht verteilt wieder zum vorschein.
Das zur Frage.
Helmut Knaus ist ein Glücksfall für die Gemeinde!
Pragmatisch und ein Mann der Tat, eben kein „Blender“, davon gibt es eh schon zu viele.
Er ist wirklich ein Glücksfall! Weiter so!
dem kann ich nur zustimmen.
am anfang von politischer Seite belächelt, hat der neue Bürgermeister gezeigt, daß er ein „Macher“ und kein “ Dummschmatzer“ ist wie manch anderer aus der pol. Zunft. Respekt. weiter so Helmut