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Start Ausm Woid „Die Behauptung, klassische Musik sei uncool, ist ein Problem der Gesellschaft“

„Die Behauptung, klassische Musik sei uncool, ist ein Problem der Gesellschaft“

veröffentlicht von Helmut Weigerstorfer | 23.11.2015 | kein Kommentar
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Geben ein gemeinsames Konzert am 28. November in Röhrnbach: Simon Weber (links) und Raphael A. Vogl. Fotos: privat

Voggenberg/Annathal. Johann Sebastian Bach – ja, irgendwo hat man diesen Namen schon mal gehört. Wolfgang Amadeus Mozart – hat nicht Falco über diesen Mann ein Lied geschrieben? Georg Friedrich Händel – kann man das essen? Wenn es um klassische Musik und deren Komponisten geht, gibt es nicht viele, die mitreden können. Die heutige, junge Generation beschäftigt sich da schon eher mit Hans Entertainment oder Sido. Bei Simon Weber (20) aus Voggenberg bei Röhrnbach und Raphael A. Vogl (19) aus Annathal bei Mauth ist das ein bisschen anders. Der eine, Trompeter, und der andere, Orgelspieler, interessieren sich für klassische Musik. Im Interview mit dem Onlinemagazin „da Hog’n“ sprechen die beiden Studenten über ihre doch nicht ganz alltägliche Leidenschaft – und über den besonderen Klang ihrer Instrumente.

„Klassische Musik ist unglaublich vielseitig und anspruchsvoll“

Raphael, Simon: Wie ist es dazu gekommen, dass Ihr Euch für klassische Musik interessiert?

Raphael Vogl: Der Unterschied zwischen klassischer und moderner Musik liegt in der Art des Musizierens. Das Schöne an der klassischen Musik ist die Komplexität der Kompositionen. Auch wenn das jetzt etwas provozkant klingt, aber: Die Musik, die wir im Radio hören, ist meistens auf das Einfachste reduziert – sowohl die Harmonien als auch die Form. Diese Musikrichtung entwickelte sich zirka ab dem 16. Jahrhundert in der weltlichen Musik – Formen wie A-B-A oder auch Refrain-Strophe-Refrain wurden vom einfacheren Volk gewünscht. Der große Vorteil ist, dass jeder beim Refrain mitsingen kann. Ich persönlich finde anspruchsvolle Musik schöner und interessanter. Damit meine ich auch die Improvisation, die leider nur noch in der Kirchenmusik und im Jazz gepflegt wird.

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„Mittlerweile bin ich mir aber sicher, dass es die richtige Entscheidung war“, erinnert sich Simon Weber an seine Anfänge als Trompeten-Spieler.

Simon Weber: Durch meine musikalische Ausbildung bin ich früh mit der Klassik in Berührung gekommen. Die Trompete hatte besonders im Barock eine große Bedeutung – und so stammen viele Kompositionen für dieses Instrument aus der Klassik. Beschäftigt man sich intensiver mit Musik, stellt man fest, dass klassische Werke unglaublich vielseitig und anspruchsvoll sind. Wie Raphael schon gesagt hat: Solche Stücke findet man heute nicht mehr.

Simon, warum spielst Du ausgerechnet Trompete?

Simon Weber: Diese Frage habe ich schon öfter gestellt bekommen – bisher habe ich sie noch nicht beantworten können. Meine Eltern haben mir in der Grundschule angeboten, ein Instrument zu lernen. Für sie war das wichtig – sie waren davon überzeugt, dass das Spielen eines Instruments einem Kind viel bringt. Ich habe mich mit diesem Gedanken angefreundet. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, warum ich mich als sechsjähriger Bub für die Trompete entschieden habe. Mittlerweile bin ich mir aber sicher, dass es die richtige Entscheidung war.

Und Raphael, warum ist es bei Dir ausgerechnet die Orgel geworden?

Raphael Vogl: Zunächst habe ich mit Klavier begonnen. Und natürlich orientiert man sich dann an verwandten Tasteninstrumenten wie Cembalo, Clavichord oder Orgel. Das erstaunliche an der Orgel ist, dass man das komplette Hörspektrum des Menschen abdeckt – vom Infraschall bis hin zum Ultraschall. Einerseits das Spiel mit den Frequenzen, andererseits das Spiel mit den Klangfarben und der Klangintensität – das ist es, was mich besonders fasziniert. Man kann von den leisen Registern, die lieblich und zart klingen, umschalten zu den starken Zungenregistern wie Chamaden und Trompeten. Dadurch hat man eine riesige Möglichkeit an Dynamik und Ausdruck.

„Die gewaltige Gravität ist unglaublich beeindruckend“

Die meisten wissen zwar noch, dass die Orgel das größte Instrument ist – es ist aber auch das lauteste. Mit General-Tutti im Passauer Dom wird es auf der Empore schon unangenehm. Zudem kommt, dass bei bestimmten Basstönen Gegenstande mitschwingen – zum Beispiel die Empore, Fensterscheiben oder das Orgelgehäuse. Diese gewaltige Gravität finde ich unglaublich beeindruckend, wodurch es alle anderen Instrumente in den Schatten stellt.

Was entgegnet Ihr denjenigen, die behaupten, klassische Musik sei uncool und nichts für junge Leute?

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„Vergleicht man dies mit anderen Ländern wie zum Beispiel Ungarn, wo die Kinder schon im Kindergarten die Solmisation nach Kodaly lernen, sind wir doch sehr zurückgeblieben“, kritisiert Raphael Vogl aus Annathal bei Mauth.

Raphael Vogl: Klassische Musik ist meiner Meinung nach keine Musikrichtung. Vielmehr ist Musik eine lange Entwicklung – beginnend bei den Gregorianischen Gesängen im 9. Jahrhundert. Diese Entwicklung über Renaissance, Barock, Klassik, Romantik und Moderne ist die Voraussetzung der heutigen Musik. Die Behauptung, dass klassische Musik uncool sei, ist ein Problem der Gesellschaft. Leider ist die musikalische Bildung in Deutschland sehr gering. Vergleicht man dies mit anderen Ländern wie zum Beispiel Ungarn, wo die Kinder schon im Kindergarten die Solmisation nach Kodaly lernen, sind wir doch sehr zurückgeblieben. Das setzt sich auch in den Schulen fort: Der hiesige Musikunterricht ist eigentlich lächerlich – sowohl der Lehrplan als auch das Niveau, das vom Ministerium vorgegeben wird.

Wie kann man es schaffen, klassische Musik attraktiver zu machen?

Raphael Vogl: Es gibt viele Versuche, klassische Musik neu zu erfinden. Dabei gibt es auch sehr gute Ideen wie beispielsweise von David Garrett. Andere experimentieren mit Instrumenten. Vielleicht sollte man die klassische Musik zugänglicher machen. Mehr Angebote hinsichtlich gutem Unterricht, mehr Zeit und Geld in Konzerte investieren, internationale Musiker einladen …

Gemeinsames Konzert am 28. November in Röhrnbach

Am 28. November tretet Ihr im Rahmen eines Adventskonzertes gemeinsam in Röhrnbach auf. Auf was dürfen sich die Zuhörer freuen?

Simon Weber: Die Zuschauer erwartet ein zirka 45-minütiges Programm mit vielen besinnlichen Werken passend zur Vorweihnachtszeit. Wir haben diesmal extra darauf geachtet, die typischen, laut-festlichen Orgel-Trompetenwerke wegzulassen, um den Zuhörern bewusst eine andere Seite dieser Kombination zugänglich zu machen.

Habt Ihr das Programm selber zusammengestellt?

Simon Weber: Ja. Dabei haben wir darauf Wert gelegt, ein abwechslungsreiches, besinnliches Programm zu erstellen. Der in vielen Fällen häufig eintretende jährliche Weihnachtsstress soll so zumindest für kurze Zeit etwas in den Hintergrund rücken.

Dass Raphael Vogl ein Meister an der Orgel ist, beweist er hier:

Wie ergänzen sich denn Trompete und Orgel?

Raphael Vogl: Diese Kombination hat schon lange Tradition. Blechbläser passen durch ihren silbrigen, glänzenden und kraftvollen Klang gut zur Orgel. Durch ihre Register, die andere Instrumente imitieren, kann sie einen guten Gegensatz zur Trompete bilden.

Habt Ihr vor, Profimusiker zu werden?

Simon Weber: Ich hatte lange vor, Trompete zu studieren. Allerdings habe ich auch mitbekommen, wie schwierig es ist, sein Geld mit der Musik zu verdienen. Jetzt studiere ich im 5. Semester Umwelttechnik in Wels und habe somit ein solides Standbein. Nebenbei versuche ich, sehr oft Trompete zu spielen. Auch nehme ich noch immer Unterricht, um mich weiter fortzubilden – im Moment bei Robert Rother in Wien, einem Trompeter der weltweit führenden Brass-Formation „Mnozil Brass“.

„Medizin wäre für mich immer noch eine Option“

Raphael Vogl: Momenten studiere ich Konzertfach Orgel und Kirchenmusik in Regensburg. Es wäre natürlich mein Traum, das später beruflich zu machen. Aber sich alleine auf die Musik zu verlassen, ist ein Risiko. Durch das G8 hätte ich die Möglichkeit, nach dem Bachelor nochmal etwas anderes zu studieren. Medizin wäre für mich immer noch eine Option. Ich könnte dann trotzdem noch Vertreter von Domorganisten sein und Konzerte spielen.

Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen Euch eine musikalische Zukunft.

Interview: Helmut Weigerstorfer

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Schlagwörter: Annathal, Barock, Bayerischer Wald, Kirchenmusik, Klassik, klassische Musik, Kultur, Mauth, Musik, Orgel, Raphael A. Vogl, Röhrnbach, Simon Weber, Somisation, Trompete, Voggenberg
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