Mitterfirmiansreut. Gefühlt ist der Winter angesichts der aktuell milden Temperaturen noch eine halbe Ewigkeit entfernt. Doch in nicht mal einem Monat soll es im Skigebiet Mitterdorf losgehen mit dem Wintersport-Spaß. Geplant ist, dass am 5. Dezember die ersten Lifte öffnen, wie Manfred Selwitschka, Geschäftsführer des Zweckverbandes Skizentrum Mitterdorf, auf Hog’n-Nachfrage bekannt gibt. Bis dahin haben die Verantwortlichen nicht nur mit dem für diese Jahreszeit untypischen Wetter zu kämpfen, sondern auch mit der Wasserknappheit in der Gemeinde Philippsreut.
Diese beiden Probleme sind aber bei weitem nicht so schlimm, wie man als Außenstehender vielleicht vermuten möchte. In Sachen Temperaturen bleibt Manfred Selwitschka relativ gelassen. Ab 15. November möchte man in Mitterdorf mit der Herstellung von Kunstschnee beginnen – dann soll es mindestens Minus 5 Grad haben. „Ich habe überhaupt keine Bedenken, dass wir an Weihnachten all unsere Skilifte in Betrieb haben“, berichtet der 64-Jährige, der seit Gründung des Zweckverbandes im Jahr 1988 für dessen Belange zuständig ist.
„…ansonsten gehen die Übernachtungszahlen wohl zurück“
Etwas akuter ist hingegen das Problem mit der Wasserknappheit im Urlaubsort Mitterfirmiansreut. „Das schreckt natürlich viele Gäste im Vorhinein ab. Da muss eine Lösung gefunden werden, ansonsten gehen die Besucherszahlen wohl zurück.“ Der Zweckverband selbst habe schon im Sommer vorgesorgt. Zwar ist der große Speichersee am Fuße des Almberges im Frühjahr komplett geleert und gereinigt worden, mittlerweile sind aber wieder genügend Wasserreserven vorhanden. In den trocken-heißen Sommermonaten sei der Zulauf des „Schweizer Bachs“ so gut wie komplett verdunstet – Abhilfe verschaffte man sich jedoch durch eine Zuleitung vom etwas kleineren See in der Bärnbachruhe. „Da haben wir klug gehandelt“, blickt Selwitschka zufrieden zurück.
Im Fall der Fälle sei es möglich, die Gemeinde über den Almberg-Speichersee, der laut Selwitschka mehr als 40.000 Kubikmeter Wasser beinhaltet, mitzuversorgen. „Dann müsste man das Wasser aber noch entkeimen und filtern.“ Vereinzelte Stimmen, die behaupten, die in der Gemeinde Philippsreut so kostbare Flüssigkeit werde für die Beschneiung und nicht für die Versorgung der Bevölkerung verwendet, weist Manfred Selwitschka zurück. „Wir zapfen keine Quellen an. Wir speichern ausschließlich Oberflächenwasser.“
„Das bereitet mir größere Kopfschmerzen als die Temperaturen“
Eine Schwierigkeit, die mittlerweile gelöst werden konnte, ist die Flutlichtanlage und die Beschneiung des Kisslinger-Liftes. Die beim Landtag eingereichte Petition des Bund Naturschutz ist – wie berichtet – zurückgestellt worden, einer Beleuchtung des Hanges steht daher nichts mehr im Wege. „Dann haben wir die einzige LED-Anlage auf einer Skipiste in Deutschland“, berichtet Selwitschka nicht ohne Stolz – und verweist auf den großen Vorteil für den skifahrerischen Leistungssport in der Region. Bisher gebe es allerdings noch ein Fragezeichen hinsichtlich der Montage: Die zuständige Firma sei derzeit mehr als ausgelastet. „Das bereitet mir größere Kopfschmerzen als die Temperaturen.“
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Wichtige Termine rund um das Skizentrum Mitterdorf:
- 5. Dezember: Saisonstart
- 20. Dezember: Kindertag
- 21. bis 23. Dezember: Freifahrt für alle Schulen des Landkreises
–> „Wassermangel – Dörfer sitzen auf dem Trockenen“ – so berichtet der BR über die Wasserknappheit in Mitterfirmiansreut (einfach klicken)
da Hog’n