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Start Made in da Heimat Neues Gesicht im Forstbetrieb: „Neureichenau ist etwas Besonderes für mich“

Neues Gesicht im Forstbetrieb: „Neureichenau ist etwas Besonderes für mich“

veröffentlicht von Helmut Weigerstorfer | 12.10.2015 | kein Kommentar
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Neureichenau. Völliges Neuland ist der Forstbetrieb Neureichenau für Gudula Lermer nicht. Vor einiger Zeit war die heute 56-Jährige bereits im Forstamt Griesbach tätig, das heute zum Neureichenau Bereich gehört. Zudem ist sie als Vorsitzende des Bayerischen Forstvereins immer wieder mal in den Bayerischen Wald gekommen. Dennoch sind die Fußstapfen ihres langjährigen Vorgängers Michael Held groß, wie die Forstbeamtin im Interview mit dem Onlinemagazin „da Hog’n“ zugibt. Außerdem spricht sie über den Umbau der alten Schule in Leopoldsreut, über das Waldsterben und über die Zusammenarbeit mit den tschechischen Nachbarn.

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Seit Juli dieses Jahres neue Leiterin des Forstbetriebes Neureichenau: Die 56-jährige Gudula Lermer aus Wildthurn bei Landau an der Isar.

Frau Lermer: Ihr Vorgänger Michael Held war eine Institution bei den Bayerischen Staatsforsten. Wie groß sind die Fußstapfen, die er nach seiner Pensionierung hinterlässt?

Sehr, sehr groß (lacht). Michael Held hat mir gegenüber einen großen Vorteil. Er hat fast sein komplettes Berufsleben im Bayerischen Wald verbracht. Er war schon bei den Planungen der früheren Forstämter als Forsteinrichter dabei. Und dabei kommt man in jeden Winkel der Wälder. Ich hingegen war sehr viel in Altbayern unterwegs – und hatte dabei auch unterschiedlichste Funktionen.

Wie sind Sie im Bayerischen Wald aufgenommen worden?

Gut. Viele Leute, die sich mit Wald- und Forstwirtschaft beschäftigen, haben mich über die Jahre kennengelernt – vielleicht auch, weil ich Vorsitzende des Bayerischen und Vize-Präsidentin des Deutschen Forstvereins bin. So kommt man mit einigen Menschen aus diesem Bereich ins Gespräch. Die Bevölkerung vor Ort kennt mich wohl nicht ganz so gut. Doch das wird sich mit der Zeit ändern.

„Die Försterei ist mir nicht in die Wiege gelegt worden

Was können Sie besser machen als ihr langjähriger Vorgänger?

Besser kann ich sicher gar nichts machen, jedoch einiges anders. Wir sind unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Einstellungen, Schwerpunkten und Vorlieben. Die wichtigen Sachen, die mit der Bewirtschaftungen des Waldes zusammenhängen, machen wir wohl ähnlich – weil wir die gleiche Ausbildung und die gleichen Rahmenbedingungen haben. Zurzeit lerne ich erst mal alle kennen, bei rund 60 Mitarbeitern gar nicht so einfach. Hinzu kommen noch die vielen Partner, mit denen ein Forstbetrieb zu tun hat – die Kunden, die Gemeinden, die Touristik-Fachleute, die Sagler und Rücker.

Wichtig ist auch, dass die Waidler wissen, wer Sie sind. Erzählen Sie uns doch von Ihrem Werdegang.

Die Försterei ist mir nicht unbedingt in die Wiege gelegt worden, höchstens vielleicht indirekt. Wir haben einen kleinen Forstbetrieb zu Hause. Als Kind wollte ich aber lieber Tierärztin werden. Ein Forstwissenschaftler, der mit meinen Eltern befreundet war, hat immer zu mir gesagt: ‚Und Du studierst mal Forstwissenschaften‘. Nach meiner Schulzeit hatte ich dann die Wahl – Land- oder Forstwirtschaft. Ich habe beide Fakultäten besucht. Und bei den Förstern wurde ich so herzlich empfangen, dass ich mich dafür entschieden habe. Das Schlüsselerlebnis – und ich kann sagen: Das ist immer noch mein Traumberuf. Während einer Tagung in Tutzing habe ich die neue Studienordnung gelesen. Dann war ich mir sicher: Ich würde mich wieder so entscheiden.

sdfsdf

„Ich war früher im Forstbetrieb Griesbach tätig, der mittlerweile zu Neureichenau gehört. Dort habe ich mich sehr wohl gefühlt. Mit ein Grund, warum ich mich letztlich für den Forstbetrieb Neureichenau entschieden habe.“

Wie sind Sie letztlich in Neureichenau gelandet?

Eigentlich habe ich immer gedacht, Michael Held und ich sind gleich alt. Deshalb habe ich nie daran gedacht, dass seine Stelle frei werden könnte. Im vergangenen Jahr ist dann aber die Stellenausschreibung reingekommen, dass in Neureichenau ein neuer Forstbetriebsleiter gesucht wird. Daraufhin habe ich gleich Michael angerufen, der mir gesagt hat, dass er in den Ruhestand gehen wird. Ich habe dann sehr lange überlegen müssen, ob ich meinen damaligen Posten in der Verwaltung verlasse oder nicht. Denn Neureichenau ist ein ganz besonderer Forstbetrieb für mich.

Warum?

Ich mag die Tanne und die Bergmischwälder sehr gern. Außerdem kenne ich einen Teil des Forstbetriebs sehr gut. Ich war früher im Forstbetrieb Griesbach tätig, der mittlerweile zu Neureichenau gehört. Dort habe ich mich sehr wohl gefühlt. Mit ein Grund, warum ich mich letztlich für den Forstbetrieb Neureichenau entschieden habe. Seit 1. Mai bin ich nun da. Zu Beginn hatte ich noch eine zweimonatige Übergangszeit zusammen mit Herrn Held, was nicht üblich, aber sehr hilfreich ist.

„Wir haben hinsichtlich des Klimawandels viel Glück“

18.500 Hektar hat Ihr neuer Zuständigkeitsbereich. Wie schafft man es, sich hier einen Überblick zu verschaffen?

Alle zehn Jahre wird eine große Inventur durchgeführt, wobei alle möglichen Daten erfasst werden – Baumarten, Altersstruktur, Vorräte, Zuwächse, Verjüngung, Verbiss, Schäden. Da hat man dann einen schönen Überblick. Darauf kann man seine Ziele aufbauen und einen Betrieb gut steuern.

Jedes Fleckchen zu kennen, ist sehr schwierig. Aber ich bin ja Gott sei Dank nicht alleine auf der Welt (lacht). Ich kann mich auf meine Mitarbeiter verlassen. Darunter sind zehn Revierleiter, die jeweils für einen Teil des Staatswaldes zuständig sind.

asdasd

Die Folgen der Hitzewelle und Sturm Niklas: „Umso schlechter des den Fichten geht, desto wohler fühlt sich der Borkenkäfer.“

Themawechsel: Große Diskussionen gibt es immer wieder wegen dem Waldsterben. Zum einen aufgrund der klimatischen Veränderungen, zum anderen wegen des Borkenkäfers. Wie kann man dem entgegenwirken?

Im inneren Bayerischen Wald haben wir hinsichtlich des Klimawandels relativ viel Glück. Bei uns ist es einfach ein bisschen kühler und feuchter als zum Beispiel im Griesbacher Bereich oder im Neuburger Wald. Insgesamt ist es aber eine große Herausforderung für alle Waldbesitzer. Viele Baumarten, wie beispielsweise der Fichte, geht es einfach nicht mehr ganz so gut, wenn es wärmer wird oder Niederschläge ausbleiben.

Heuer hatten wir das Pech, dass im März Sturm „Niklas“ weit verteilt einzelne Fichten geworfen hat. Die Forstbetriebs-Mannschaft hat die beschädigten Bäume relativ schnell aufgearbeitet, trotzdem sind einige angeschlagene Bäume ohne sichtbare Schadensmerkmale stehen geblieben. Weil die sich anschließende Trockenheit dem Borkenkäfer sehr gut gefallen hat, hat er sich schnell über diese geschwächten Bäumen ausbreiten können. Und damit haben wir nun zu kämpfen. Aber wir bekommen das Problem schon in den Griff.

Gibt es Möglichkeiten, den Borkenkäfer noch nachhaltiger zu bekämpfen?

Irgendwie gehört er zu den Fichten-Wäldern dazu. Aber umso schlechter es den Fichten geht, desto wohler fühlt sich der Borkenkäfer. Unser Rezept ist einfach, möglichst viele Mischbaumarten zu haben. Nur in den Hochlagen ist das nicht möglich, dort sind die natürlichen Fichtenwälder zu Hause. Mit hohen Tannen- und Laubholz-Anteilen kann man den Borkenkäfer zumindest etwas einschränken.

Leopoldsreut: „Das Projekt ist sehr positiv“

Also ist die Folge der Hitze ein vermehrter Borkenkäfer-Befall?

Die Trockenheit ist nicht der einzige Grund. Das zeitliche Zusammentreffen mit dem Sturm Niklas ist das Gefährliche. Deshalb auch mein Rat an alle privaten Waldbesitzer: Man soll seine Bestände überprüfen, auf Bohrmehl achten und gegebenenfalls sofort reagieren.

In den Schlagzeilen waren zuletzt auch Leopoldsreut und Markus Trauners Projekt. Er möchte die alte Schule zu einem Wirtshaus umbauen – allerdings fehlt ihm die Baugenehmigung. Ihre Meinung dazu?

asdasd

Verhältnis zu den tschechischen Nachbarn: „Ein Problem haben wir damit, dass die verantwortlichen Köpfe in Tschechien sehr schnell wechseln.“

Zugegeben, ich kenne Leopoldsreut erst seit Kurzem. Mit der Geschichte des Bayerischen Waldes war ich nicht so vertraut. Von meinem Stellvertreter, Herrn Pauli, weiß ich, dass alles dafür getan worden ist, dass das Projekt funktionieren könnte. Zuerst war ja angedacht, dass man direkt vor Ort nach einer Quelle bohrt. Es wurde jedoch kein Wasser gefunden. Nächstes Ziel war eine zirka zwei Kilometer lange Wasser- und Abwasserleitung. Bei Probebohrungen hat man jedoch festgestellt, dass die Straße auf einer sogenannten Setzpack-Lage liegt. Rührt man diese an, schwimmt die ganze Fahrbahn davon. In der Folge ist die Gemeinde auf uns zugekommen, ob man nicht eine Schneise in den Wald schlagen und dort die Leitung verlegen könnte. Dass wir damit nicht einverstanden sind, ist logisch. Wir legen dem Besitzer keine Steine in den Weg. Aber die Situation ist schwierig. Generell sind wir aber dem Projekt gegenüber positiv eingestellt.

„Die Staatsforsten sind ein Wirtschaftsbetrieb, der am Rundholzverkauf verdienen muss, damit der Nationalpark Geld für den Schutz der Bäume hat“ – stimmt diese Aussage?

Nein, überhaupt nicht. Der Nationalpark und wir sind Nachbarn. Wir haben gegenseitig eine gute Symbiose, bei dem ein oder anderen Thema arbeiten wir gut zusammen – zum Beispiel bei einigen Forschungsprojekten. Dabei werden wir beim Monitoring als Wirtschaftswald miteinbezogen. Die Erkenntnisse sind für uns sehr wertvoll – es profitieren also beide Seiten davon. Deshalb ist die Aussage etwas kurz gesprungen. Der Nationalpark ist nicht nur dafür da, dass man die Wälder einfach so sich selbst überlässt. Er ist initiiert worden als Forschungs- und Schutzobjekt.

Es kann aber durchaus zu Konflikten im Grenzbereich kommen – Stichwort: Borkenkäfer.

Das ist eher nicht der Fall. Es gibt ja die Schutzzonen, in denen der Borkenkäfer bekämpft wird – und das wird von Seiten der Nationalparkverwaltung auch penibel eingehalten. Das macht der Nationalpark Šumava zum Beispiel nicht – die Folgen sind am Dreisessel zu sehen.

Wie ist generell das Verhältnis zu unseren tschechischen Nachbarn?

Zu den Rangern, die unmittelbar an der Grenze arbeiten, sehr gut. Ein Problem haben wir damit, dass die verantwortlichen Köpfe in Tschechien sehr schnell wechseln. Bis man jemanden richtig kennenlernt, ist er eigentlich schon wieder weg. Der aktuelle Leiter, Pavel Hubený, ist sehr sympathisch und ein Fachmann. Ich hoffe, dass wir lange Zeit mit ihm zusammen arbeiten können.

Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen Ihnen eine erfolgreiche Amtszeit.

Interview: Helmut Weigerstorfer

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Schlagwörter: Bayerische Staatsforsten, Bayerischer Wald, Borkenkäfer, Forst, Forstbetrieb, Forstbetrieb Neureichenau, Gudula Lermer, Leopoldsreut, Markus Trauner, Michael Held, Neureichenau, Wald, Waldsterben, Wirtschaftswald
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