Freyung. „Ihr gastronomisches Wohnzimmer im Herzen von Freyung“ – so wird das Gasthaus Veicht auf seiner Homepage angepriesen. Im privaten Wohnzimmer isst man aber meist nicht, sondern schaut lieber fern. Was das eine Wohnzimmer jetzt mit dem anderen verbindet? Mit der Teilnahme von Restaurant-Chef Walter Eckmüller bei der Kabel-eins-Doku-Soap „Mein Lokal, dein Lokal“ kommt das Veicht im Januar 2016 in die eigenen vier Wände. Bei dem Format handelt es sich um einen wöchentlichen TV-Wettkampf zwischen fünf Lokalbetreibern. Dabei wird von Montag bis Freitag jeweils ein Gastronom von dessen Konkurrenten anhand eines Punktesystems bewertet. Sieger ist, wer die meisten Punkte gesammelt hat. Im Interview mit dem Onlinemagazin „da Hog’n“ spricht Veicht-Inhaber Walter Eckmüller darüber, wie er auf die Doku-Soap aufmerksam wurde, über die Dreharbeiten – und die Frage, was er sich von dem Wettbewerb erhofft.
Dreharbeiten von 9 Uhr morgens bis tief in die Nacht
Herr Eckmüller: Darf man sich das Ganze so vorstellen, dass Sie abends vorm Fernseher gesessen sind und gesagt haben: „Do doa ma mia aa mid“?
Nein, ganz und gar nicht. Die Suche nach in Frage kommenden Lokalen geht von Kabel eins selbst aus. Sie wählen zunächst ein Motto für eine Themenwoche, in diesem Fall war es ‚Bayerischer Wald‘. Daraufhin wird von ihren Leuten im Internet recherchiert, welche Gasthäuser denn passen könnten. 40 werden ausgewählt, bei denen sich der Sender dann meldet, um sich nach vorhandenem Interesse an der Doku-Soap zu erkundigen bzw. um einen Termin für ein Bewerbungsvideo auszumachen. Für diese Aufnahmen kommt dann ein Kamerateam für etwa drei Stunden ins Lokal. Anhand dieses Materials werden letztlich diejenigen fünf für die Wochenstaffel relevanten Teilnehmer ausgewählt. In unserem Fall sind wir zehn Tage vor Beginn der eigentlichen Dreharbeiten informiert worden, dass wir dabei sein werden. Da freut man sich schon (lacht).
Wie laufen denn die eigentlichen Dreharbeiten für die Sendung ab?
Es wird nochmals ein Kamerateam vorbeigeschickt, das zunächst einen ganzen Tag lang Aufnahmen vom eigenen Lokal macht. Dabei werden viele Fragen gestellt – vor allem über das Konzept. Das steht sehr im Vordergrund. Die Dreharbeiten bei den verschiedenen Gasthäusern dauern dann fünf Tage: Jeweils von 9 Uhr morgens bis tief in die Nacht. Wir sind da durchaus auch mal bis drei Uhr früh wach gewesen. Seit Freitag, 11. September, ist das Ding jedoch im Kasten.
Keine Fragen zum Privatleben oder irgendwelchen Nebenschauplätzen?
Ganz klar: nein. Zu meinem Werdegang habe ich zwar Informationen gegeben – ob diese dann aber letztendlich in der Endausstrahlung erscheinen, weiß ich nicht.
„Ausrichtungen, die man schwer verlgeichen kann“
Teil der Sendung ist es ja, dass die Konkurrenz sich gegenseitig auf den Prüfstand stellt…
Genau – das ist auch gut so. Die Konkurrenz ist stark: Sie sind die Marktführer auf ihren Gebieten – und die Konzepte unterscheiden sich doch erheblich. Da kann man eine Menge lernen und auch für das eigene Lokal nutzen. Ein bayerisches Wirtshaus steht hier beispielsweise einem gehobenen Restaurant gegenüber. Das sind schon recht unterschiedliche Ausrichtungen, die man auch schwer miteinander vergleichen kann.
Warum haben Sie mit Ihrem Restaurant bei „Mein Lokal, dein Lokal“ überhaupt teilgenommen? Nur, um Gewinner zu werden? Das wird es ja nicht sein, oder?
Nein, das sicherlich nicht. Für mich waren es drei sehr einfache Gründe. Zum einen: Das überregionale Bekanntmachen meines Lokals, sprich der Werbeeffekt. Dieses Format bietet einem die Chance, sein Gasthaus genau so darzustellen wie es ist – und das absolut ungeschönt. Darauf werden die Zuschauer aufmerksam gemacht. Deshalb erhofft sich das Veicht nach der Ausstrahlung auch mehr überregionale Kunden zu gewinnen. Sie wissen dann nämlich dank der Sendung was sie erwartet, wenn sie bei uns zu Gast sind – und nehmen deshalb hoffentlich auch gerne weitere Wege auf sich.
Der zweite Grund: Wir Lernen von den Konzepten der Kollegen. Man kann sich da schon mal das ein oder andere abschauen, etwa wie sie an bestimmte, in der Gastronomie immer wieder mal auftauchende Probleme herangehen – oder auf was sie besonderen Wert legen.
Und drittens: Die eigenen Schwächen werden schonungslos aufgedeckt. Das mag zwar anfangs hart sein – doch wenn man erkennt, wo die Fehler liegen, kann auch daran gearbeitet werden, um sie abzustellen. Nur so kann man sich weiterentwickeln – und immer noch ein Stückchen besser werden.
„Das Preisgeld würde direkt an die Mitarbeiter gehen“
Die Bonusfrage: Mal angenommen, das Veicht würde gewinnen – was vor der Erstausstrahlung natürlich nicht verraten wird. Wofür würden Sie das Preisgeld in Höhe von 3000 Euro nutzen?
Da muss ich nicht lange überlegen: Das Preisgeld würde direkt an die Mitarbeiter gehen. Da die Saison – dank des heißen Sommers dieses Jahr – äußerst erfolgreich war, steht es ihnen für die harte Arbeit zu. Aber auch wenn wir nicht als Gewinner vom Feld gehen, wird ihr Fleiß belohnt werden.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Eckmüller. Wir sind gespannt, wenn das Veicht im Januar sein TV-Debüt gibt. (Der genaue Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben).
Interview: Michele Bauer
Sind jetzt 6x da gewesen, die Pizza ist ganz gut gewesen aber die Fleischgerichte sind nicht wirklich der HIT.
Vielleicht lernt man aber noch etwas dazu…
Guten Appetit!