Neureichenau. „Es war an der Zeit, etwas Neues zu machen“, sagt Maxi Windorfer mit überzeugtem Brustton und lässt seinen Blick über die nagelneuen Fitnessgeräte und frisch polierten Hanteln schweifen. Die Begeisterung und die Vorfreude sind ihm deutlich anzumerken. Der 31-Jährige kann’s – genauso wie sein Bruder Andreas und der Rest des Familienclans – kaum noch erwarten, bis es endlich losgeht im neuen, mehr als 400 Quadratmeter großen Therapie- und Trainingszentrum in Neureichenau. Ein Ort, der ganz im Zeichen der Physiotherapie, der Krankengymnastik und der körperlich-geistigen Fitness steht.

Familiärer Zusammenhalt und Miteinander als Erfolgsgarant
Etwas mehr als zwei Jahre ist es nun her, dass am Liegbach der Grundstein für die Zukunft der Windorfers gelegt wurde. Eine klare Entscheidung für die Region, für den Standort Bayerischer Wald, die damals getroffen worden ist. Allen voran von Max Windorfer senior.

Der heute 60-jährige Physiotherapeut gründete Anfang der 90er Jahre seine erste Praxis in der Dreiländereck-Gemeinde – in der Dreisesselstraße, im Ortskern gelegen, nur ein paar hundert Meter Luftlinie vom neuen Zentrum entfernt. 2001 expandierte Windorfer dann zum ersten Mal: Eine Filiale in Jandelsbrunn kam hinzu. Heute, knapp 25 Jahre später, zählt sein Gesundheitsbetrieb 18 Mitarbeiter. „Die Mehrheit sind Familienmitglieder, die mit viel Eifer bei der Sache sind“, wie die Söhne Max junior und Andreas einhellig bestätigen. Der Zusammenhalt und das enge Miteinander sind es, was den Erfolg des Unternehmens ausmacht. Egal ob Maxis Mutter Rosmarie, seine Cousine Bettina, Schwägerin Tanja oder Lebensgefährtin Jasmin – sie alle ziehen an einem Strang.

„Wir haben vieles in Eigenregie, mit tatkräftiger Unterstützung vieler Freunde, gemacht“, erzählt Junior-Chef Maxi Windorfer nicht ohne Stolz. Die Physiotherapeuten wissen eben mit ihren Händen umzugehen, haben beim Bau des neuen Gebäudes handwerkliches Geschick bewiesen. Im Erdgeschoss des Therapie- und Trainingszentrums befindet sich die neue Praxis für Krankengymnastik, im ersten Stock das neue „Schmuckstück“, das modern eingerichtete Fitnessstudio mit Kletterwand und angrenzendem Präventivraum für Qi-Gong-, Yoga- und Meditationskurse sowie weitere therapeutische Angebote. „Unsere Trainingsgeräte sind technisch-wissenschaftlich auf dem neuesten Stand und ganz nah dran an der Biomechanik des Menschen. Sie sind eine echte Bereicherung und ein perfektes Kontrollorgan für die medizinische Trainingstherapie in unserem Haus“, berichtet Windorfer.
Lebenspflege, körperliche und geistige Übungen im Mittelpunkt
„Bei uns soll es jedoch künftig nicht primär um den Leistungssport gehen“, erkärt Maxi Windorfer den Unterschied zum unweit gelegenen Neureichenauer Gesundheitspark mit ebenfalls integrierten Fitnessräumen. „Vielmehr steht bei uns die Lebenspflege, die Mischung aus körperlichen und geistigen Übungen im Mittelpunkt.“ Seelische Gebrechen werden dem 31-Jährigen zufolge, der genauso wie zuvor sein Vater und sein Bruder die Ausbildung zum Physiotheraupeuten in Regensburg absolviert hat, in unserer Gesellschaft häufig immer noch als Tabu-Themen behandelt. „Gerade in unserer Region, auf dem Land, wo jeder jeden kennt, fällt es den Leuten meist nicht leicht zuzugeben, unter psychischen Problemen oder Stress zu leiden.“ Angeboten werden deshalb im neuen Zentrum vermehrt „Übungen für innere Stille und Achtsamkeit“, wie etwa Autogenes Training, Atem-Meditation sowie Musik- und Bewegungstherapie.

Windorfer junior weiß, wovon er spricht. Trotz seines jungen Alters konnte er bereits viele Erfahrungen sammeln – unter anderem beim Physiotherapeuten der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, Klaus Eder. In dessen Praxis in Regenstauf (Reha-Klinik „Eden“) lernte er von den Großen, behandelte Profi-Fußballer wie Michael Ballack, Per Mertesacker oder Mario Götze. Auch im Ausland betreute er bereits den ein oder anderen Profi-Sportler. Warum ging’s für ihn also zurück in die Heimat, zurück in den Bayerwald? „Eigentlich war’s mein Plan, noch zwei, drei Jahre in Regensburg zu bleiben, um noch weiter Praxis-Erfahrung sammeln zu können, Kontakte zu knüpfen und mein Handwerk weiter zu verfeinern“, gibt Maxi offen zu. Doch daheim in Neureichenau wurden parallel bereits die beruflichen Weichen gestellt, der Plan fürs eigene Therapie- und Trainingszentrum sollte in die Tat umgesetzt werden. Sein Bruder Andreas, der nach der Ausbildung sogleich in den Betrieb seines Vaters eingestiegen war und mit dem Maxi das Unternehmen in naher Zukunft leiten wird, drängte ebenfalls auf eine Entscheidung hin. „Und dann bin ich eben zurückgekehrt – und hab’s auf keinen Fall bereut.“
Großes Einzugsgebiet, alle Altersstrukturen – und Heimservice
Die Verantwortung der beiden Brüder sowie für den Rest der Familie Windorfer ist mit dem neuen Projekt deutlich angewachsen. Doch unter Druck setzen lassen sie sich davon nicht. Positiv und mit viel Zuversicht wollen sie an die Sache rangehen – in freudiger Erwartung, ihre Besucher durch die neuen Räume zu führen. „Unsere Patienten kommen aus der Gegend von Bischofsreut bis Hauzenberg und von Waldkirchen bis Breitenberg“, weiß Maxi Windorfer und ergänzt: „Vom Kleinkind bis zum 100-Jährigen sind alle Altersgruppen vertreten. Und wenn mal jemand nicht mehr aus eigener Kraft zu uns kommen kann, statten wir ihm gerne einen Hausbesuch ab.“
Stephan Hörhammer
(–> Weitere Infos: www.physiotherapie-neureichenau.de)