2012 begann das Bayerische Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat (StMFLH) mit dem Förderprogramm zum Ausbau des schnellen Internets. Für viele Waidler gab es Hoffnung auf rasantes Surfen – oder überhaupt auf eine tragfähige Verbindung mit dem World Wide Web. 2015 startete Bayern die nächste Breitbandoffensive. Was hat sich aber seitdem geändert?
„Schnelles Internet für alle“, hieß es im Dezember 2012. Daraufhin wurden Anträge der Kommunen an das StMFLH gesandt, Fördergelder vermittelt und viele unzureichende Internetverbindungen ausgebaut. Laut dem Bayerischen Breitbandzentrum sind mittlerweile 91 Prozent der Kommunen bereits Teil des Förderverfahrens. Allerdings freuen sich überwiegend die Großstädter über die zukunftsweisende Internetoffensive. In München beispielsweise huscht High-Speed-Internet durch das brandneue Glasfasernetz. Dank Glasfaseranschlüssen in 32.000 Gebäuden im Mittleren Ring, surft mehr als die Hälfte der Münchener rasant durch das Web. Im Bayrischen Wald jedoch warten einige vergeblich auf das neue Internetangebot.
Neuer Schwung im Breitbandausbau
In seiner Stellungnahme 2013 zum Thema Internetausbau sagte Finanz- und Heimatminister Dr. Markus Söder: „Wir brauchen kein Bayern der zwei Geschwindigkeiten, bei dem sich nur Metropolen verdichten und ländliche Räume um den Anschluss kämpfen. Bayern soll ein Land bleiben, das überall gleiche Entwicklungschancen hat. Gleichwertige Lebensverhältnisse erfordern eine ordentliche Erschließung Bayerns mit dem schnellen Internet. Das gibt vor allem den Menschen im ländlichen Raum eine Perspektive, auch dort zu bleiben.“
Im Mai 2015 gab es immerhin eine halbe Million Euro Fördergeld für den Breitbandausbau in Waldkirchen. Am 09. September 2015 nun freute sich Söder über die Förderzusage für 51 weitere Gemeinden in Niederbayern. Sie erhalten insgesamt 18,4 Millionen Euro für die neue Datenautobahn. „Schnelles Internet ist Grundstein für einen erfolgreichen ländlichen Raum“, erklärte Söder bei der Übergabe der Förderbescheide. Zudem hielt er weiterhin am Versprechen fest, dass bis 2018 bayernweit alle Gemeinden im High-Speed-Glasfasernetz surfen können – das gilt auch für den Woid.
Alles modern
Diejenigen, die bereits einen Glasfaseranschluss bekommen haben, stehen vor neuen Herausforderungen. Aufgrund der neuen Technik kam es zu erheblichen Störungen, Telefonausfällen und vermehrtem Ärger über unzureichende Kundeninformationen. Zum Beispiel wurden und werden nur wenige darüber informiert, dass die neue High-Speed-Autobahn Tarifumstellungen sowie einen neuen WLAN-Router erforderlich machen könnte. Schließlich müssen die WLAN-Router, etwa die Kombigeräte aus Router und Modem von 1&1, zu den neuesten Standards kompatibel sein. Denn eine schnelle Internetleitung hängt ebenso vom Übertragungsgerät ab – vor allem dann, wenn es um das kabellose Surfen im World Wide Web geht. Das wussten bisher die Wenigsten und sind demzufolge von den Zusatzkosten überrascht worden.
Bei so vielen technischen Versprechungen und Ärgernissen, freut sich der Waidler dann doch, dass es nur wenige Schritte benötigt, um der Medienwelt zu entfliehen und in der Natur auszuruhen – oder spannende Kultur aus’m Woid zu erleben.
Ein wirklich schönes Märchen!
Wer Ansiedlung fordert, der muss auch den Menschen, aber vor allem den Gewerbebetreibern eine ausgebaute und moderne Infrastruktur anbieten.
Unser in Bannholz seit 2005 ansässiger Medienbetrieb für Radio/TV Werbung und Musikproduktion quält sich immer noch mit einer total veralterten Steinzeitleitung herum.
Die versprechen des Finanz- und Heimatminister Dr. Markus Söder hören sich (WIE IMMER) sehr gut an, doch leider nur auf dem Papier!
Die wirkliche Realität schaut nämlich ganz anders aus.
Wenn sich nicht in absehbarer zeit diesbezüglich etwas ändert, werden wir uns nach einem anderen Standort, vermutlich Großstadt umsehen.