Oberndorf/Waldkirchen. Die Wohnungssuche in Großstädten wie München, Berlin oder Köln ist die reinste Katastrophe – das ist bekannt. „Dann doch lieber aufs Land“, sagen sich die meisten. Dorthin, wo das Verhältnis zwischen Mietpreis und Quadratmeterzahl noch nicht aus allen Fugen geraten ist. Die Geschichte von Rita Friedl zeigt jedoch, dass es auch in unserer Gegend – insbesondere für Geringverdiener – immer schwieriger wird, bezahlbaren Wohnraum zu finden.
Nicht nur der Platzmangel ist das Problem – auch der Schimmel
Die 59-Jährige ist aufgrund zweier Herzinfarkte Frührentnerin. Sie teilt sich gemeinsam mit ihrer Enkelin Nadine (10) und ihrer an Hydrocephalus (eine Störung des Gehirnwasserkreislaufes) leidenden Tochter Daniela (39) eine Drei-Zimmer-Wohnung in Oberndorf bei Waldkirchen. Aufgrund des Platzmangels schlafen Nadine und Daniela derzeit im selben Raum – ein Umstand, der für die beiden keine Dauerlösung sein kann. Zu wenig Freiraum, zu wenig Möglichkeiten, auch mal für sich selbst zu sein. Die Zehnjährige soll ab September die Realschule besuchen, soll dann ungestört ihre Hausaufgaben ereldigen, lernen oder auch mal ungezwungen mit ihren Freundinnen Zeit verbringen können. „Sie benötigt dringend ein eigenes Zimmer“, weiß Oma Rita – und blickt besorgt auf das Mädchen mit den dunklen Haaren und dem fröhlichen Lächeln. Bereits vor mehr als vier Jahren machte sich die Rentnerin auf die Suche nach einer neuen, größeren Wohnung im Raum Röhrnbach-Waldkirchen – bisher jedoch ohne Erfolg.
Eine bezahlbare Vier-Zimmer-Wohnung, ausreichend Platz für jeden, mehr verlangt Rita Friedl nicht. Und sauber sollte sie sein. Denn: In ihrer aktuellen Bleibe ist nicht nur viel zu wenig Platz. Hinzu kommt, dass sich aufgrund eines Wasserschadens in mehreren Ecken Schimmel gebildet hat – an der Decke, unterhalb der Küchenschränke, neben den Heizkörpern. Eigentlich überall. Vor dem Einzug von Familie Friedl sind diese Stellen der Frührentnerin zufolge einfach mit weißer Farbe übermalt worden. Nach dem langen Winter blättert nun die Farbe an den meisten Stellen wieder ab – und der modernde, gesundheitsschädliche Pilzüberzug kommt zum Vorschein. Die in München lebende Vermieterin scheint das weniger zu kümmern. Sie weigert sich das Gebäude zu renovieren, wie Rita Friedl erzählt. Schuld am Zustand der Wohnung seien ihr Meinung nach die Mieter.
Wer kann Familie Friedl bei der Wohnungssuche weiterhelfen?
Um die Versorgung ihrer Enkelin zu gewährleisten und die Schulden ihres Ex-Mannes aus dessen Privatinsolvenz zu tilgen, arbeitet die 59-Jährige zusätzlich als Zeitungszustellerin bei der „Passauer Neue Presse“. Da der gesetzliche Mindestlohn von 8,50 Euro für die Berufsgruppe der Zeitungsboten jedoch erst ab 2017 greift, ist es trotz Rente und Nebeneinkommen nahezu unmöglich, für die Familie eine größere, preislich passende Wohnung zu finden. Mit einem Stundenlohn von derzeit 6,38 Euro scheiden die meisten Mietobjekte schon im Vorhinein aus. Seit rund vier Jahren geht das nun so – und Familie Friedl steht mittlerweile am Rande der Verzweiflung. Als sie vor zwei Jahren endlich eine geeignete Wohnung hätte beziehen können, erlitt Rita Friedl einen weiteren Herzinfarkt. Kurzum vergab der Vermieter die Wohnung an einen anderen Interessenten – und die Odyssee begann von vorne…
Zwar gebe es einige freie Vier-Zimmer-Wohnungen im Umkreis, wie die Oberndorferin weiß. Doch diese sind mit monatlich 900 Euro Miete und mehr praktisch unerschwinglich. Hinzu kommen die Kosten fürs Auto, das benötigt wird, um Daniela die regelmäßigen Arztbesuche zu ermöglichen. In ihrer Verzweiflung nahm Rita Friedl auch schon Kontakt zu regionalen Bürgermeistern auf, doch auch deren Suche blieb trotz intensiver Bemühungen bislang ohne Ergebnis.
In einer Mail wandte sie sich schließlich an die Redaktion des Onlinemagzins da Hog’n – und bat um Unterstützung. Denn so wie bisher könne es nicht mehr weitergehen. Sie sei am Ende ihrer Kräfte, habe alles versucht – und letztlich dennoch erfolglos gewesen.
Johannes Gress
Wer kann Familie Friedl bei ihrer bisher erfolglosen Suche nach einer Wohnung unter die Arme greifen? Wer hat eine passende Wohnung zu vermieten? Wer kennt jemand, der jemand kennt, der für Familie Friedl genau der richtige Ansprechpartner ist? Wer weiterhelfen kann, soll einfach eine kurze E-Mail mit dem Betreff „Wohnung für Familie Friedl“ an info@hogn.de senden – die Hog’n-Redakteure melden sich sogleich zurück.