
Dem Strukturkonzept zufolge wird das Freyunger Krankenhaus das Haus der Chirurgie. MdL Alexander Muthmann schlägt nun vor, zwei Medizinbereiche an einem Standort zusammenzuführen.
Freyung-Grafenau. Wie geht es mit den drei Standorten der Kliniken gGmbH in Freyung, Grafenau und Waldkirchen weiter? Seitdem bekannt geworden ist, dass die Krankenhäuser ein enormes „Loch“ in die Landkreis-Kasse gerissen haben, wird diskutiert, wie dieses am bestmöglich gestopft werden kann. Deshalb soll demnächst ein Gutachten über die Struktur der Kliniken am Goldenen Steig vorgestellt werden.
„Eine erhebliche Arbeitserleichterung für Ärzte und Pflegepersonal“
Fernab aller betriebswirtschaftlichen Überlegungen wirft Alexander Muthmann nun einen medizinischen Verbesserungsvorschlag in den Ring. Der Freyunger Landtagsabgeordnete schlägt in einem Brief an Landrat Sebastian Gruber, der auch dem Onlinemagazin „da Hog’n“ vorliegt, vor, dass die innere Abteilung sowie die Chirurgie an einem der drei Standorte zusammengeführt werden sollen: „Dieser Reformschritt würde nicht nur zu einer Verbesserung für die Patienten führen, sondern bedeutet auch bei komplizierteren Krankheitsverläufen eine erhebliche Arbeitserleichterung für Ärzte und Pflegepersonal.“

Kennt sich als früherer Landrat sowie aktueller Kreisrat mit der Kliniken-Problematik aus: MdL Alexander Muthmann.
Kurzer Blick zurück: In einem Interview mit dem Onlinemagazin „da Hog’n“ betonte Kliniken-Geschäftsführer Helmut Denk, dass die Antwort auf die fortwährenden Diskussionen, ob sich der Landkreis drei Standorte leisten könne, das Strukturkonzept 2015 sei. „Freyung wird das zentrale Haus der Chirurgie, Schwerpunkt von Grafenau ist die Innere Medizin und auch Waldkirchen beschäftigt sich mit diesem Thema, außerdem noch mit planbaren OPs im Bereich der Orthopädie und der Unfallchirurgie„, erklärte der Geschäftsführer damals. Gegen diese neue Ausrichtung der drei Standorte fordert der frühere Landrat des Landkreises Freyung-Grafenau und jetzige Landtagsabgeordnete Alexander Muthmann nun, dass die chirurgische und innere Abteilung in Freyung, Grafenau oder Waldkirchen gemeinsam untergebracht werden sollen.
„Das klassische Beispiel sind Unfallopfer“
Um seinen Vorschlag zu untermauern, nennt der 59-Jährige in seinem Schreiben an Landrat Gruber einige Beispiele, warum diese Bündelung an einem Standort sinnvoll sei. „Klassisches Beispiel ist die Erstaufnahme von Unfallopfern. Diese Patienten müssen häufig sowohl chirurgisch als auch internistisch behandelt werden“, argumentiert Muthmann. Auch bei weiteren Erkrankungen und Eingriffen sei eine enge Zusammenarbeit von „Innerer“ und Chirurgie unter einem Dach im Sinne der Patienten.
Vom Landratsamt Freyung war am Montag, 1. Juni 2015, niemand erreichbar, der zum Thema hätte Stellung beziehen können.
–> Hier geht’s zum Brief im Wortlaut (einfach klicken)
da Hog’n