Der Fachkräftemangel ist Realität und bringt die Unternehmen dazu, sich intensiver um Nachwuchs zu bemühen. Erschwerend kommt die sogenannte „Generation Y“ hinzu. Sie konfrontiert Unternehmen mit einer Anspruchshaltung, die auf den ersten Blick unrealistisch erscheint: Flexible Arbeitszeiten, sinnstiftende Tätigkeiten oder Weiterentwicklung der Persönlichkeit sind nur einige der Forderungen.
Die Generation Y fragt nach dem „Warum“
Der Begriff „Generation Y “ leitet sich aus dem englischen ab, dort wird das Ypsilon wie das englische „Why“ ausgesprochen – und genau diese Konnotation soll der Begriff auch haben. Vertreter der Generation nehmen nichts einfach für gegeben hin, sondern hinterfragen Situationen und Gesetzmäßigkeiten. Den 1977 bis 1998 Geborenen ist gemein, dass sie in Friedenszeiten und in materieller Sicherheit groß geworden sind. Sie haben digitale Technologien in ihr Leben integriert und planen ihr Leben so spontan wie möglich. Diesen Lebensstil versuchen sie in Einklang mit der Arbeitswelt zu bringen, was Konflikte nach sich zieht.
Wie Unternehmen konstruktiv damit umgehen
Unternehmen bietet der Umgang mit Vertretern der Generation Y echte Chancen. Voraussetzung hierfür ist ein gewisses Maß an Kritikfähigkeit. So stellt sich die Frage, inwiefern das Unternehmen die festgelegten Werte wirklich lebt? Halten sich alle Führungspersonen daran? Falls nein, kann ein Unternehmen hier nachbessern. Ob die äußere Darstellung in Einklang mit den gelebten Werten steht, lässt sich auch mit einem Blick auf die Online-Reputation überprüfen. Ein regelmäßiges Monitoring darüber, was im Internet über sein Unternehmen geschrieben wird, gehört im digitalen Zeitalter schlicht dazu.
Führungskräfte mit weiteren Kompetenzen ausstatten. Haben sich leitende Mitarbeiter vorwiegend um die Organisation der Arbeit gekümmert, treten sie heute auch als Coaches auf. Sie geben Feedback zu Projekten und sind als Ansprechpartner zugegen. Als Coach hat man einen umfassenderen Blick auf seine Mitarbeiter. Die Stärken sollten gestärkt und die Schwächen gemanaged werden. In diesem Kontext bieten sich Weiterbildungen an.
„Team wird nicht als Team bezeichnet, sondern als Familie“
Dass es möglich ist, diesen Ansprüchen gerecht zu werden, demonstrieren Unternehmen wie ReachLocal eindrucksvoll. In dem Youtube-Kanal der Online-Marketing-Agentur zeigen Mitarbeiter, dass sie mit Freude und persönlichem Engagement ihrer Tätigkeit nachgehen. Eine Mitarbeiterin gibt ReachLocal in dem Video eine positive Bewertung: „Man hat die Möglichkeit in einem Team zu arbeiten, das nicht als Team bezeichnet wird, sondern das ist eine Familie.“ Wenn ein Arbeitgeber es schafft, dass unter den Kollegen ein derart starker Zusammenhalt herrscht, dann ist er auf dem richtigen Weg.
Auch wenn einige der Forderungen für ältere Arbeitnehmer irritierend erscheinen mögen, so bieten sie wirkliche Chancen für Unternehmen. Lassen sie sich darauf ein, schöpft ein Unternehmen das Potenzial seiner Mitarbeiter aus und kann sich stetig verbessern. Zufriedene Arbeitnehmer fühlen sich ernst genommen und sind motivierter – es handelt sich um eine Win-win-Situation.