Freyung/Grainet/Perlesreut. Es war einmal im Jahre 2005, als die „Mega-Rock-Night“ den beschaulichen Ort Kirchl in der Gemeinde Hohenau regelrecht erschütterte… „uNdErCoVeR“ rockte das Dorf – und das, obwohl sich die sechs Burschen sowie ein Mädel erst kurz zuvor im Proberaum der Hinterschmidinger Blaskapelle zum ersten Mal getroffen hatten. Es war der Beginn einer Party-Band, die bis heute nicht aus den Bierzelten und Festhallen der Region wegzudenken ist. Songs von Nirvana, der Bloodhound Gang, HIM und Green Day wurden einstudiert – und es kam zu ersten Auftritten als Vorband. Einige Jahre tingelten die Jungs mit ihrer damaligen Sängerin Laura von Party zu Party, bis irgendwann die Richtung feststand: Man wollte weg vom Teenie-Rock-Coverband-Image – und landkreisübergreifend Fuß fassen.
Die „Band X-tra“ bei ihrem Auftritt auf der Passauer Maidult:
Im Nachhinein, so das Fazit von „Band-Chef“ Daniel Türk, war der Namenswechsel zu „Band X-tra“ wohl auch ein Schlüssel zum Erfolg – nämlich zur Volksfesttauglichkeit. Mittlerweile besteht die Band aus fünf Männern – drei davon sind ausgebildete, professionelle Vollzeit-Musiker. In einem Gespräch mit dem Onlinemagazin „da Hog’n“ spricht Frontmann und Sänger Daniel Türk („D.A.N.“) über die Entwicklung der Band in ihrem ersten Jahrzehnt…
Daniel, sag einmal: Warum ist die Band „X-tra“ mittlerweile so bekannt?
(überlegt) Hm. Schwer zu sagen… In erster Linie ist uns der Spaß an der Musik wichtig. Es bringt nichts, wenn man auf der Bühne steht und einfach nur ’sein Ding‘ durchzieht. Man soll mit dem Publikum auf einer Ebene sein, auch mal Gaudi machen. Wir haben immer an uns geglaubt. Und gerade der Namenswechsel war sicher mehr als positiv.
„Wir dachten alle, wir sind im falschen Film“
Aber als „uNdErCoVeR“ hattet Ihr doch schon einen gewissen Bekanntheitsgrad?
Wir waren durch den Namen einfach sehr ‚eingeschränkt‘. Viele Veranstalter und vor allem Festwirte hatten von uns einen falschen Eindruck. Es hörte sich immer ‚zu hart‘ an, obwohl wir schon damals im Programm umgeschwenkt sind. Doch das ließ sich nur schwer vermitteln. Es war sicher ein großes Risiko, einfach mal den Bandnamen zu wechseln. Letztendlich aber hat das unserem Image und auch unserem Vorhaben nur gut getan – meiner Meinung nach war es der wichtigste Schritt.
In Eurer Branche sind Coverbands nicht immer beliebt – „nachmachen kann ja jeder“, ist von kritischen Stimmen häufig zu hören. Was sagst Du dazu?
Es ist immer die Frage, welche Ziele man verfolgt. Wir haben uns dazu entschieden, dass wir die Volksfest-Schiene bedienen wollen – und das funktioniert nunmal am besten als Stimmungs- und Partyband mit bereits bekannten Songs. Wenn wir es irgendwann schaffen, mit einem eigenen Stimmungs- oder Partyhit ein Festzelt zu füllen, ist uns das sicher auch ganz recht – allerdings ist es eher unwahrscheinlich.
Gibt es einen Auftritt, der Dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Der außergewöhnlichste Auftritt war sicherlich die Saison-Abschlussfeier beim FC-Bayern-Fanclub ‚Südkurve‘. In München, im proppevollen ‚Backstage‘, vor mehr als 2.000 feierwütigen Bayern-Fans. Wir dachten alle, wir sind im falschen Film. Es war eine einzigartige Erfahrung und eine Wahnsinnsstimmung. Natürlich sind auch die ersten wirklich großen Auftritte, zum Beispiel auf der Passauer Maidult, eine Sache, die nicht in Vergessenheit geraten.
„Wir brauchen keine Sängerin, wir sind mehrstimmig aufgestellt“
Auf Eurem aktuellen Bandfoto ist zu sehen, dass Ihr jetzt ohne Frau unterwegs seid. Hat das einen speziellen Grund?
Oh mei, de Frauen immer… Nein, Schmarrn (lacht). Letztes Jahr bei einem Abiball in Dingolfing hatte ich ein sehr gutes Gespräch mit dem Franze von der Band ‚Saxndi‘. Er hat mir klar gemacht, dass wir eigentlich gar keine Sängerin brauchen, weil wir mehrstimmig sehr gut aufgestellt sind. Am Beispiel von ‚Saxndi‘ sieht man ja, dass es auch ohne Sängerin funktioniert – und das seit vielen Jahren. Natürlich ist das Bühnenbild mit einer Frau immer ein bisschen hübscher anzusehen… Mittlerweile sehen wir uns aber darin bestätigt, dass es der richtige Schritt war – allerdings mussten wir vor der Saison etwas mehr proben und unser Programm ein wenig umgestalten.
Abschließende Frage: Wo seid Ihr demnächst zu sehen bzw. zu hören?
Zunächst mal gar nicht. Der Proberaum ist derzeit unsere zweite Heimat. Wir müssen uns auf die bevorstehende Volksfest-Saison vorbereiten. Los geht’s mit beiden Samstagen auf der Passauer Maidult. Ende des Jahres hätten wir dann sogar die Möglichkeit, in Chicago und Las Vegas zu spielen. Mal sehen, was da noch alles kommt..
Vielen Dank für das Gespräch und bis zum nächsten Prosit auf dem ein oder anderen Fest!
Interview: da Hog’n
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–> Mehr Infos zur Band und die nachfolgenden Termine gibt es auf der X-tra-Facebook-Seite bzw. unter band-x-tra.de.